Nach etwas zeitraubendem eintschocken an einem netten kleinen Wasserfall in der Nähe der Strasse sind wir der Empfehlung des Eiskletterführers gefolgt und haben die Taurachschlucht erkundet.
Daraus wurde ein prickelnde, landschaftlich grandiose Eiswanderung.
Der Weg führt vom Parkplatz am Tierpark auf geräumtem Wanderweg oberhalb der Lamas vorbei und geht dann nach 10 Minuten weglos nach rechts in die Taurachschlucht.
Schon am Anfang heißt es Steigeisen anlegen und mindestens ein Eisgerät in die Hand, es lag allerdings relativ viel Schnee in der Schlucht, so dass nicht immer klar war, wo der optimale Weg verläuft und wo nur eine dünne Eisbrücke den Durchbruch in den gluckernden Bach verhindert.
Aber Malis Devise ist ja simpel : Wenns Yak aushält werd ich wohl auch nicht bis ins Wasser durchrauschen.
Überall den den Seiten des Canyons finden sich kletterbare Wasserfälle von ca. WI3+ bis WI6 und auch einiges an Mixedgelände. In der Schlucht ist es deutlich kälter als im Tal, das Eis ist gut und teils auch dick.
Wir wandern und klettern weiter in einer bizarren Welt aus Eis und Schnee, die technischen Schwierigkeiten sind nur gering, aber der Bach verschafft immer wieder einiges an Nervenkitzel, zudem sind unsere Erfahrungen im Aufwärts-Eis-Canyoning bisher gleich null.
Es gäbe viele schöne Klettermöglichkeiten, doch der Aufstieg durch die Schlucht war anstrengend und zeitraubend, wir haben keine Zeit mehr weiterzugehen und erst recht nicht, uns an einem der Seitenfälle zu versuchen. Wir müssen wieder runter.
Fazit : Ein tolles Abenteuer, technisch nicht schwer (WI1 wenn man nur die Schlucht aufwärts geht) aber ein paar moralische Stellen, komplette Eiskletterausrüstung und Seil erforderlich. Die Fälle an den Seitenwänden sind sehr zahlreich, alles ca 50m hoch, Abseilstände oben an Bäumen möglich. Leicht zu finden : Die Strasse von Untertauern Richtung Obertauern, direkt hinter dem Ort, rechts am Wildpark.