Jugendreferat


Das erste SAN Jugend Klettercamp 01. - 03.09.2006


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Klettern - kaum ein Bereich im DAV hat für so viel Zuwachs gesorgt wie das Klettern! Und besonders beim JDAV und den jeweiligen Sektionen ist Klettern nicht nur ein Mitglieder-Magnet, sondern auch ein sehr wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit. Kletterhallen schießen aus dem Boden wie Pilze im feucht-warmen Herbst und der „Stammtisch der Jugendlichen” findet weniger im Jugendraum des Vereinsheims, sondern gleich in der Kletterhalle statt.

Aber neben den Kletterhallen gibt es ja auch noch die alpine Variante des Kletterns! Und was gibt es da Schöneres, als ein Wochenende draußen in der Natur die Felsen zu spüren, das Zelt aufzuschlagen, am Lagerfeuer zu sitzen und zu Grillen und die Gemeinschaft zu genießen?
Da liegt es nahe, dies mit der Jugend zu machen, denn die ist immer von Abenteuer-Action begeistert, und Kletterhallen kann man ja auch in der Woche genießen!

Unser frisch gebackener FÜL Hochtouren Alex hat mir schon seit meiner Wahl zum JuRef und JL seine Unterstützung bei einer Klettertour mit der Jugend angeboten… also haben wir Nägel mit Köpfe gemacht: wir organisieren ein Klettercamp!

Was sich so einfach und nebenbei aus dem Ärmel geschüttelt anhört, ist aber eine interessante und mit vielen Hürden verbundene Organisation!
Als erste Hürde wurden erst einmal die Jugendlichen nach ihrem Interesse an so einem Klettercamp befragt. Da von den aktiven Jugendlichen unserer Sektion sofort Jubel zu vernehmen war, kam der zweite Step: es ist Sommer, also der Anfang der Hochtouren-Saison und gleichzeitig sind immer noch Ferien in Teilen der Republik. Aber Alex konnte sofort ein noch freies Wochenende reservieren.
Auch unser Mitglied Jobi, der ja in seiner Heimatsektion ebenfalls als Jugendleiter tätig ist und schon beim Jugend-Snowboard-Wochenende seine Unterstützung bei zukünftigen SAN-Jugend Aktivitäten angeboten hatte, konnte ein freies Wochenende vermelden! Also schnell mal eine schöne Einladung geschrieben, diese auf Homepage gepostet und alle Jugendlichen per e-Mail angeschrieben! Auch mehrere „externe Jugendliche”, die noch nicht Mitglied sind, aber auch großes Interesse an der SAN und an einem Klettercamp haben, wurde kontaktiert. Aber da wir mitten in den Ferien sind, war die Rückmeldung doch erschreckend gering!
Aber nach den ersten Zusagen zeigten immer mehr Interesse, und die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Mindestteilnehmerzahl von 6 Personen zusammen bekommen, erschien greifbar nah. Lustiger weise haben sich auch sofort sehr viele Erwachsene zum Betreuen angeboten, aber da musste ich leider erst ein mal ein wenig bremsen, sonst hätten wir auf einem Jugendlichen 4 erwachsene Betreuer gehabt…

Und wo geht die Reise hin?
Die schöne fränkische Schweiz war angesagt, zwei drei Gebiete standen zur Auswahl und unser „Local” Alex hat uns den Kemnitzenstein empfohlen, da es dort sehr schön ist und er auch das Gebiet und die Schwierigkeiten der Routen für ein Klettercamp optimal hält. Ok - Übernachtung sollte eigentlich ja im Zelt stattfinden, denn es heißt ja schließlich Klettercamp!
Wo wir dann auch gleich bei Hürde Nummer drei wären:
Wen fragen wir um Erlaubnis, dass wir dort campen dürfen?
Das Gebiet wird von den Naturfreunden Bad Staffelstein samt eigener Hütte betreut - also fragen wir dort doch mal nach. Unglücklicherweise lag die zuständige Person im Krankenhaus. Der erste Vorsitzende hat sofort Bereitschaft gezeigt, uns zu unterstützen, da die Naturfreunde ja genau wie der Alpenverein auch sehr großen Wert auf Jugendarbeit legen! Aber leider ist er dann für ein paar Tage verreist und konnte uns so auch keine richtige Zusage geben. Wir waren jedoch schon in der finalen Planung, deshalb musste eine schnelle Entscheidung her. Ich habe dann noch von den Naturfreunden den Tipp bekommen, mich doch mal beim Landratsamt schlau zu machen. Gute Idee - besten Dank! Aber welches Landratsamt ist denn nun zuständig? Staffelstein? Kronach/ Kulmbach? Nach mehreren Telefonaten stand Lichtenfels fest, aber natürlich war die zuständige Person gerade im Außendienst unterwegs… Aber Ende gut - alles Gut: ich habe dann schließlich vom Landratsamt in Lichtenfels die Genehmigung bekommen, mit unserer Jugendgruppe beim Kemnitzenstein zu campieren! Man war begeistert, dass wir genau das Gebiet ausgesucht haben und wir waren begeistert, dass wir auf so positive Resonanzen beim Landratsamt gestoßen sind und nun auch ganz offiziell unser Zelte aufschlagen dürfen. An dieser Stelle deshalb auch herzliche Grüße und besten Dank ans Landratsamt nach Lichtenfels… Prädikat: empfehlenswert!

Die Absagen der Jugendlichen, die uns kurz vor der Reise erreichten, waren zwar nicht schön, aber waren keine Hürde, denn die Organisation war inzwischen so weit fortgeschritten, dass ein Absagen für alle Beteiligten und Organisatoren nicht mehr in Frage kam! Und mit der für uns alle überraschenden Ankündigung von Renate, die Kosten für die Verpflegung zu übernehmen, war die Vorfreude fast schon nicht mehr auszuhalten!

Auch klasse: der Wetterbericht hat zumindest für Freitag und Samstag super Wetter vorausgesagt!!!

Die letzten Details wurde geklärt, die Anreise organisiert und schon kann es los gehen, das erste SAN Jugend Klettercamp! Wir (Pet und ich) haben auf dem Weg ins Frankenland noch schnell den Korbi eingeladen und ich übergebe jetzt das Wort an unsere Jugend, die fleißig Berichte geschrieben hat.

TJchecker

 

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Bericht Korbi:

Als die voll bepackte Seilschaft bestehend aus Tarkan, Korbi und der Präsidentin Pet abgehetzt und fertig am Campingplatz ankam, war dort noch nicht viel zu sehen!!! Eine riesengroße Fläche, die mit Gebilden bebaut war, die an einen Spielplatz erinnern würden, baute sich vor uns auf und da es schon relativ dunkel war erkannten wir nur schwer das schon aufgebaute Zelt!!! Wir wurden von Alex und Renate und einem Topf Chilli-Con-Carne , der aber leider kalt war und noch nicht über dem Feuer gehangen hatte, begrüßt und „eingewiesen”!!! Um nicht im Stockdunklen unser Zelt aufbauen zu müssen, fingen Korbi bzw. Tarkan und Pet ihre Zelte an aufzubauen, als plötzlich ein Auto angefahren kam und den letzten Jugendlichen für diesen Tag herzubringen : Reinhard (wo war Dominik???)!!! Nach einer weiteren ausführlichen Begrüßung fing Reinhard auch an sein Zelt aufzubauen wobei er zuweilen Hilfe von Korbi benötigte!!!
Sobald alle Zelte standen (naja gelogen fast alle bis auf das von Tarkan und Pet), saßen wir vor dem Topf Chilli-Con-Carne und schauten etwas verzweifelt, da das Feure zwar schon brannte aber der Dreibein nicht anwesend war, der zuständig war, den Topf über das Feuer zu halten!!!
Als schließlich noch ein Auto des Weges kam, wurde der Dreibein und auch Jobi mit heißem Verlangen namens Hunger begrüßt und da Jobi auf einem Holz-Speilplatz-Turm Biwakieren wollte und Pet und Tarkan inzwischen auch den Zeltaufbau abgeschlossen hatten konnte das Mahl beginnen (beziehungsweise erst mal kochen)!!!
Als das Essen dann auch fertig war hielt Tarkan erst mal eine Rede, die beinhaltete dass er sich sehr freue, dass das Camp stattfinden kann, auch wenn leider viel zu wenig Jugendliche anwesend sind (um genau zu sein 2)! Einen sehr großen Dank verkündete der J-Referent an Renate, die die gesamte Verpflegung finanzierte und uns in den folgenden Tagen reichlich und ausgewogen ernährte!!! Dann war die Rede zu Ende und ich werde jetzt einen kurzen Lagebericht abgeben:
Anwesend: Präsidentin Pet, J-Referent (Tarkan), Renate, Alex, Jobi, und die wichtigsten zum Schluss: Reinhard und Korbi die einzigen Jugendlichen!!!
Anzahl der Zelte: 4 und ein Biwak-Schlafzimmer

Das Essen war deliziös und wunderbar!!! Da es schon dunkel war, gab es einige unter uns die nicht auf eine Stirnlampe zum Essen verzichten konnten!!! Als wir das Mahl beendet hatten holten Jobi und Reinhard ihr Gitarren hervor und machten Lagerfeuer-Musik mit Gesang!!!
Zu sehr später Stunde begaben wir uns zu Bett um für den nächsten Tag genug Kraft zur Verfügung zu haben!!!

Als alle am nächsten Tag sich aus ihren Zelten begeben hatten war das Frühstück schon so gut wie fertig! Also ich spreche nicht oft von gutem Essen, weil für mich Essen entweder gut oder schlecht ist, aber das Frühstück war mit so viel Liebe und Geduld gemacht, dass sogar ich schlucken musste!!! Rispäkt to Renate!!!
Kurz nach dem Frühstück, dass alles von Datteln (glaub ich) (Anm. des JREF: Feigen), verschiedenste Käsesorten, Wurst zum Umfallen, Marmelade, Brote, Nutella, allen möglichen Früchte, Müsli und Kaffee bzw. Tee enthielt, baute Alex die Slackline auf!!! Kurze Unterbrechung:
Definition Slackline: Eine breite Schnur, die zwischen 2 Bäumen bzw. Steinen o.ä. gespannt ist. Das Ziel ist sie zu überqueren ohne runter zufallen!! Des ist sehr sehr kompliziert und es haben nicht viele geschafft sie zu überqueren!!!

Bei dem Aufbauen der Slackline wurde Alex an der Schenkelinnenseite von einer Wespe gestochen, was großen Trubel und eine Fahrt zur örtlichen Apotheke zur Folge hatte! Tarkan packte seine Devilsticks (2 Schlagzeug-Sticks ähnliche Gebilde und einen 3. größeren) aus. Das Ziel bei diesem „Spiel” ist es den großen Stick mit dem anderen hin und her zu werfen!!!
Und er packte auch noch einen Haggysack aus, das ist so was wie ein Jonglierball, den man mit allen Körperteilen zu seinem Partner schießen darf.
Die Grundregeln sind:

  1. No Hands
  2. No Sorry
  3. No self-service

Doch bevor sich mit diesen „Spielen” vergnügt (bzw. aufgewärmt) werden konnte, machte die Jugend den Abwasch!!!
Dann ging´s ans haggysacken, slacklinen , devilsticken und natürlich klettern!

Korbi

 

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Bericht Reinhard:

Am Samstag, der mit den Worten „Kinder Frühstück” begann, gings dann richtig los. Langsam quälten sich alle aus den Zelten und schleppten sich zur Feuerstelle an der Renate schon das Frühstück vorbereitete. Wir trauten unsern Augen nicht italienischer Schinken und Honig Melone war neben französischen Rotkäse und Feigen angerichtet. Ein Frühstück wie im vier Sterne Hotel hatten wir nicht erwartet :P. „Nobel geht die Welt zu Grunde” diesen Satz sollte im Laufe des Tages noch öfter hören.
Nach dem üppigen Frühstück und dem Kaffee mit Milchschaum - JA! mit Milchschaum - ging es dann zum Abwasch und wir wurden in die Kunst des „mit einem Schluck kalten Wasser und einem Tropfen Spülmittel abspülen” eingeführt. Als der Abwasch geschehen und das Geschirr verstaut war, ging es dann an ne Runde Haggy Sacken zum Aufwärmen.
Während dessen suchte Alex einen geeigneten Plaz für die Slackline, wobei er sich einen Wespenstich einfing :-(
Als die Slackline dann an ihrem endgültigen Platz gut gespannt war, konnten wir es nicht erwarten, sie einmal auszuprobieren. Wir machten uns also ran: erster Fuß, zweiter Fuß KACKE! Und schon waren wir wieder unten! :-( So ging es einigen von uns aber wie gesagt: Übung macht den Meister und so lies sich keiner unterkriegen bis nicht ein paar Schritte geschafft waren.
Dann ging es endlich los: DAS Klettern stand kurz bevor. Jobi und Alex erklärten uns noch einmal die Knoten, da wir zwar schon einmal Klettern waren, aber dies doch schon einige Zeit zurück lag. Wenig später sah man Alex schon „schnell mal” den Fels hoch turnen, um die Seile für das Toprope-Sichern einzuhängen. Während dessen ging Jobi mit uns nochmal die wichtigen Sachen der Klettertheorie durch, wie z.B. „Wann ist mein Klettergurt richtig angezogen” oder „Welcher Karabiner erfüllt welche Funktion”. Danach tauschten wir die Gurte einmal durch, um so jeden Gurttyp kennen zu lernen, was später für die Partnerkontrolle extrem wichtig war. Als wir uns alle sicher waren, unseren Gurt richtig an zu haben, ging es dann an den Fels der nur ca. 25m von unseren Zelten entfernt war (einen besseren Platz hätten wir uns nicht wünschen können).
Als erste Route fingen wir mit einer glatten 3 zum Aufwärmen an, diese ging allen recht zügig von der Hand. Hierbei stellen wir fest, dass das Sichern anstrengender war als das Klettern an sich (man bedenke hier Schwierigkeitsgrad 3).
Interessanter wurden dann schon die 4, die aber trotzdem alle beim ersten Versuch schafften. Wir sahen uns an und hatten alle den gleichen Gesichtsausdruck, nämlich ein breites Grinsen - wir waren uns alle einig: Klettern ist SAUGEIL.
Und nun wurde es interessanter, die Griffe fingen an kleiner zu werden und man musste anfangen auch mal zu suchen bis es weiter ging, denn der nächste Grad war erreicht, wir hatten eine glatte 5 vor uns.
Wandersmann machte den Anfang und kämpfte sich suverän bis zur Spitze, danach war Korbi an der Reihe, ihm war klar, dass er die 5 auch auf Anhieb schaffen musste, um sein Ego zu bestätigen. Korbi fing also an und merkte schnell das seine 1,96m Größe nicht gerade unnütz waren, um an die hochgelegenen Griffe zu kommen :P.
Als nächstes war unser alleseits bekannten TJChecker dran, dem diese Kletter Route anscheinend ein bisschen mehr Probleme bereitete als den 2 Jungsspunten zuvor, denn er musste sich erstmal der Route geschlagen geben und auf halben Weg abseilen. Während wir fleißig am klettern waren, verirrte sich noch jemand zu uns an den Fels: Bernie, der ja ganz in der Nähe der fränkischen Schweiz wohnt, statte uns spontan einen Besuch ab, um auch ein bisschen mit zu klettern :-).
Dann gab erstmal ne kleine Brotzeit, da uns um ca. 14h30 auf fiel, dass wir immer noch nichts zu Mittag gegessen hatten. Nach der Stärkung machten wir noch einmal die 4, um uns wieder warm zu klettern und dann ging es für Korbi und Wandersmann an die nächste Route, die eine 5+ war. Renate, die man schon gemeinsam mit Pet den ganzen Vormittag immer wieder über die Slackline tanzen sah, wurde langsam immer besser und auch unsere Päsidentin bekam langsam „ein Händchen” für die Slackline.
Nun war es soweit die 5+ war ebenfalls geschafft und wir wagten uns an die letzte Kletterroute an diesem Fels, welche nicht gerade einen leichten Eindruck machte. Korbi und Wandersmann bekamen große Augen: ca. 2 m ohne erkennbaren Griff oder Tritt sollte die unüberwindbare Schlüsselstelle der Route sein (Korbi und Wandersmann sind sich beim Schwierigkeitsgrad einig: das kann nur eine 7- *ggg*). Bernie stieg die Route vor, um uns zu zeigen, wie sie geht. Wandersmann machte wieder den Anfang. Er stand vor dem Fels „Wo ist denn hier der 1. Griff?” dieser Schwierigkeitsgrad hob sich deutlich von den davor gekletterten Routen ab.
Er fing an, schlug sich bis zur besagten Schlüsselstelle vor und was jetzt wie sollte man weiter machen ohne einen Tritt? Über den 2m war ein riesen Henkel, aber den musste man erstmal erreichen! :-( Nach ca. 10min immer wieder probieren verschiedener Möglichkeiten, mit abwechselnden Arme lockern, schaffte er es schließlich, sich bis ganz oben hoch zu kämpfen, mit einem lauten „HUUAAA” verkündete er seine Freude über die bezwungene 7- und als er wieder unten war, stellte er fest, dass er zu wenig Kraft in den Armen hatte, um den Knoten aufzumachen. Alex lies auf dies nur die Aussage los „Wenn du den Knoten nimmer alleine aufmachen kannst, dann war das die optimale Route” :D
Nun machte sich Korbi an den Felsen, auch er hatte erst Probleme beim Finden des ersten Griffs und auch er kämpfte sich bis zur Schlüsselstelle. Nun die alles entscheidente Frage: wird er es auch schaffen oder wird ihn der Fels bezwingen?
Er fängt also an… greift in Richtung des Henkels und…. siehe da er hat ihn fest umgriffen!!! Von unten hörte er nur: „Mensch Korbi, mit deinem großen Vorteil hast du lässig mal die Schlüsselstelle übergriffen”! Als er die komplette Route auch geschafft hatte und wieder am Boden war, hatte er sichtlich ein Grinsen im Gesicht.

Wir hatten unsere Erwartungen übertroffen und waren also durchaus zufrieden. Während dessen versuchten sich Alex, Jobi und Bernie an einer glatten 7 mit nem ultra schweren Einstiegstboulder. Die beiden von ihrem Triumph übermütig gewordenen Jungspunte kamen dazu und meinte schlicht „So schwer sieht das ja gar nicht aus”. Alex, Jobi und Bernie lachten „Na dann zeigt mal was ihr könnt” .
Gesagt getan: Korbi hat sich sorfort eingebunden und nach der Partnerkontrolle ging es dann auch schon los. Er hatten die ersten beiden Griffe erreicht (ca. 50cm Höhe), doch als er nach dem nächsten Griff greifen wollte, war es auch schon passiert: er hing im Seil! Da wurde ihm klar das der Felsen lange nicht so einfach war wie er aussah! Aber sein Ehrgeiz trieb ihn an, wieder und wieder versuchte er, weiter zu kommen und wenigstens 1m Höhe zu erreichen, aber alle Anstrengungen waren vergebens. Schließlich musste er sich der 7 geschlagen geben.
Auch Wandersmann versuchte sein Glück, aber nach mehrmaligem Anlauf wurde auch diesem klar, dass dieser Fels ein ganzes Stück zu heftig war.
Als alle wieder am Boden waren sahen wir einem 14 jährigem Mädchen ohne Kletterschuhe zu, wie sie die Route kletterte, an der Tarkan zuvor gescheitert war! „Also wenn die das schafft, dann muss ich echt kotzen” hörte man ihn sagen… :-) Zum Glück für alle Beteiligten hatte dieses Mädel bei der Schlüsselstelle die gleichen Probleme und musste abgelassen werden (übrigens wurde sie von ihrem Vater in der klassischen Seil=>Furche=>Schulter-Technik gesichert).
Als wir alle ziemlich am Ende unserer Kräfte wieder zurück zum Feuerplatz kamen, sahen wir einen roten VW Bus kommen: BERGMAN!, der Samstag arbeiten musste und sich deswegen erst für den Abend angekündigt hatte, war gekommen und mit ihm ein Teil der Schweiger Sippschaft. Voller Tatendrang hatte er nur eins im Sinn und zwar alle Routen schneller zu klettern als sein Bruder es getan hatte. Er bekam ebenfalls einen kleinen Auffrischungskurs in Sachen Knoten und Sicherheit beim Klettern und dann gings auch schon los.
3er 4er 5er - er raste die Routen nur so nach oben, alles nacheinander, eben das, was alle anderen den ganzen Tag über geklettert waren.
Nun kam der alles entscheidende Augenblick: die 7- stand bevor! Würde er es schaffen oder würde er an dem Fels „zu Grunde gehen”? Er fing an und kämpfte sich ohne die kleinste Schwierigkeit bis ganz zur Spitze. Als er sich abseilte, grinste er uns sagte „Hmm, haben die Liegestützen im Handstand doch was gebrach?t”.
Als wir alle unser Kletterpensum erreicht hatten bauten wir die Seile ab und gingen zum Feuerplatz, um uns unser Wohlverdientes Abendessen schmecken zu lassen. Dieser Abend sollte nicht mehr lange dauern, denn neben Spaß macht Kletter auch noch ganz schön müde und so zogen sich die müden Kämpfer schon gegen Zehn in ihre Zelte zurück. Eine musikalische Untermalung des Abends wie zum Vorabend würde es heute nicht geben. Wandersmann war im Bett und Jobi pennte am Lagerfeuer vor sich hin.
Im Großen und Ganzen ein ENDSGEILER Tag! Jede Menge Spaß, Adrenalin und Äktschn - an solchen Tagen wird Geschichte geschrieben! Für alle, die nicht dabei waren: ein nächstes Mal kommt bestimmt :-D

Reinhard

 

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Bericht Korbi 2:

Am Abend als dann auch Dominik, der heiß erwartete 3. Jugendliche, von seinen Eltern gebracht wurde, haben wir gegrillt: von Tofu-Wurst über Steak über Katoffeln, einfach alles!!!
Da alle relativ müde von dem schweren Tag waren gabs keine Musik mehr und der größte Teil ging früh ins Bett!!!

[Kleine Anmerkung von JuRef: Irgendwie scheinen hier alle vergessen zu haben, dass vor dem Essen noch ein wenig Schulbank drücken angesagt war. Es bestand ja die Möglichkeit, am Sonntag den Toprope-Kletterschein zu erwerben. Doch da fehlt natürlich noch ein wenig Theorie wie z.b. die 8 Sicherheitsregeln, die Alex uns vor dem Abendessen näher gebracht hat…]

Am letzten Tag wurde, wie am vorigen Tag auch, gefrühstückt und abgewaschen, dann die Zelte abgebaut und ab gings zum Klettern, denn ein kleiner Kletterkurs war ja noch angesagt!!!

Korbi

 

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Bericht Dominik:

Etz geds ans Eingmachte, war das Motto vom dritten Tag des Klettercamps. Nach einer doch recht ruhigen Nacht - für manche bequemer als für andere - ging es nach einem ausgiebigen Frühstück wieder zurück an den Fels.
Korbi und Reinhard konnten etwas relaxter auf die bevorstehende Kletterprüfung schauen. Dominik allerdings - der am Sonntag Vormittag das erste mal beim Toprope sicherte, hatte noch einen gewissen Defizit gegenüber den anderen, die ja schon am Vortag enorm viel Klettern konnten. Durch sein beruflich bedingtes späte Anreisen, gab es sich am Samstag Abend nur noch die Möglichkeit ein paar Routen zu Klettern, aber Sichern war nicht mehr drin gewesen.
Aber das sollte sich alles als kein all zu großes Problem darstellen. Aufgrund unserer beiden Top Referenten Jobi und Alex, war es einfach in kurzer Zeit noch alles sorgfältig nachzuholen. Hier für noch ein kleiner Auszug für alle die nicht wissen, wobei es sich um Topropeklettern handelt:

Beim Topropeklettern läuft das Sicherungsseil vom Sichernden nach oben, dort durch eine Umlenkung und wieder nach unten zum Kletternden. Das Sicherungsseil kommt also von oben; daher kommt auch der englische Name. Wenn man beim Topropeklettern stürzt, fällt man nicht tief und wird aufgrund der Seildehnung sanft aufgefangen. Die Sturzhöhe ist hauptsächlich abhängig von der Länge und Elastizität des Seils sowie dem Durchhang des Seils, genannt Schlappseil. Nachdem man das Ende der Route erreicht hat (oder man keine Lust, Zeit oder Kraft mehr hat) wird man vom Sichernden abgelassen. Man „setzt sich ins Seil” und der Sichernde lässt das Seil langsam durch das Sicherungsgerät laufen.
Wenn man das erste Mal Toprope klettert, sollte man erst mal dicht über dem Boden üben, wie man sich ins Seil setzt. Es erfordert eine gewisse Überwindung, mit den Händen die Griffe loszulassen und sein Gewicht dem Seil anzuvertrauen. Manchen Anfängern fällt das leichter, wenn sie sich mit einer Hand am Seil festhalten und dann erst die Griffe loslassen. Toprope wird als Sicherungsform oft in Kletterhallen oder Klettergärten angewendet. Der sportliche Wert des Topropekletterns wird im Vergleich zum Vorstiegsklettern als gering angesehen, was aber nicht heißt, dass es keinen Spaß macht. Fast alle Kletterer machen ihre ersten Klettererfahrungen mit Topropesicherung. Außerdem ist es üblich, schwierige Routen Toprope auszubouldern (d. h. die einzelnen Kletterzüge auszuprobieren, bevor man die ganze Route klettert). (Quelle:http://www.wikipedia.org)

Das Wetter war am Sonntag trotz des mittelstarken Windes ganz okay zum Klettern, es war halt a bissle windiger beim Abseilen ;) - aber an echten Franken macht des ja nix aus. Nach ausgiebigen Warmklettern, und noch wärmeren Abseil-Übungen, wurde es dann so langsam „ernst”.
Da jeder noch vom Vorabend wusste, worauf es bei dem Kletterschein ankam, konnte mit der ganzen Sache recht schnell begonnen werden. Zur kleinen Erinnerung hier noch einmal die 8 Sicherheitsregeln die jeder in peto haben sollte:

  1. Seilende absichern
  2. Selbstkontrolle & Partnercheck
  3. Sicherungsgerät richtig bedienen
  4. Beim Sichern: die richtige Position einnehmen
  5. Auf Fühlung sichern, kein Schlappseil
  6. Beim Klettern: Clippen in stabiler Position, kein Schlappseil
  7. Doppelte Absicherung an der Umlenkung
  8. Kontrolliert ablassen

(also etz gscheit nei pauken, dann klappts auch mit dem Kletterschein * g *)

Reinhard und Korbi machten den Anfang - eine gute Gelegenheit für Dominik noch mal alle Knoten etc zu sehen ;)
Beide meisterten die Prüfungsroute zügig und ohne größere Probleme, es lag vielleicht auch an der nicht all zu hohen Schwierigkeitsstufe, aber diese war ja bei der Prüfung auch gar nicht ausschlaggebend.
Somit hatten die ersten beiden Jugendlichen der SAN ihren Kletternschein schnell in der Tasche.
Als nächster war dann Dominik an der Reihe. Im wurde die große Ehre zu teil, den Jugendreferenten Tarkan himself - zusichern, natürlich war es sicherlich auch andersrum eine große Ehre - den großen Drummer und so weiter… ;) [Anm. JuRef: aber sicher doch!!!] Nach Einbinden in die Klettergurte und gegenseitigem Check - dem Partnercheck, um sicherzustellen das auch der jeweils andere richtig eingebunden hat, ging es dann auf zur Runde 2.
Dominik - der ja schon am Abend zuvor eine 7- in windeseile bezwang, hatte bei der Prüfungsroute wahrscheinlich die geringsten Probleme - wahrscheinlich stimmt hier einfach das Muskel-Körpergewicht Verhältnis ganz gut ;)
Noch eine Anmerkung für alle Insider - er konnte auch ohne seine weiße Strumpfhose tadelos Klettern - glaubt man ja kaum (hahaha * g *)
Bei Tarkan war das ganze natürlich schon eine ganz andere Kategorie, aber wie gesagt, es war ja auch nicht ausschlaggebend ob man seinen Ransen bis ganz oben an die Umlenkung bekommt - nix für ungut ;) [Anm. JuRef: Du Frechdachs! :-)]
Und auch trotz der Tatsache das es am Felsen langsam frischer und in der Luft feuchter wurde, beendeten auch die beiden anderen ihre Prüfung - beziehungsweise - Tarkan machte sowieso nur außer Konkurrenz mit, das Dominik nicht alleine machen musste - wär auch irgendwie schlecht gegangen - also beim Sichern wahrscheinlich noch einfacher als beim Klettern selber ;)
Der Kletterkurs war für alle Teilnehmer mit Sicherheit eine große Bereicherung des vorherigen Wissenstands im Bezug auf das Klettern. Klar sind noch keine Meister „vom Himmel” gefallen, aber der Kletterkurs ist eine wirklich gute Basis, auf dem Weg zu einem guten Kletterer.
In diesem Sinne, jeder der in Zukunft so eine Möglichkeit bekommt, sollte diese auch nutzen. Und bei so tollen Referenten wie Jobi und Alex macht es wirklich ganz viel Spaß und „Prüfungsangst” braucht hier auch keiner zu haben - bis jetzt hat es noch jeder geschafft ;) [Anm. JuRef: hier wurde nicht geschummelt, die drei Jugendlichen waren die ersten Prüflinge…!]

Dominik

 

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Kurzes Schlussfazit vom Jugendreferenten:
Nach dem letzten Abwaschen, Aufräumen, Müllsammeln, alles-im-Auto-verstauen und verabschieden, ging es dann leider wieder nach Hause!
Dieses Wochenende war wieder richtig klasse! Wir haben viel gelernt, super geklettert, toll gecampt, schön musiziert, viel gespielt und verdammt gut gegessen!
Allen, die nicht dabei waren, sei gesagt: ihr habt ein richtig geniales Wochenende verpasst! Die nächsten Touren stehen schon wieder an, tut euch selbst einen Gefallen und kommt mal mit, dann werdet ihr sicherlich auch so glücklich und zufrieden und mit einem breitem Lächeln im Gesicht am Sonntag Abend ins Bett fallen!

Kurze Danksagungen:
Alex - für den grandiosen Klettersupport, die tolle Location und die Realisierung des tollen Camps!
Jobi - für die tolle Unterstützung von Alex und von mir! Schön, dass du wieder dabei gewesen bist!
Renate - für das leckere Essen, das beste Frühstück bei einem Klettercamp und dem leckeren Kaffee!!!!
Pet - für die Fahrt zur Apotheke, für deine Hilfe und für deine jugendliche Gesellschaft beim Camp!
dem Landratsamt Lichtenfels - für die unbürokratische Genehmigung und Unterstützung!
Groggy - für das Staubsaugen und dem Stock-Spaß
Petrus - für das geniale Wetter!

TJChecker

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