nachdem der ruf schon laut wird nach einem bericht, will ich hier mal anfangen. bilder hab ich leider keine, da tarkans kamera irgendwie defekt zu sein scheint, hoffentlich lässt sich das reparieren!

und noch eins vorweg, nachdem das feuer ja traditionell sache der jugend ist und die dieses jahr gar zu zahlreich vertreten war, haben wir das feuer für nächstes jahr aufgehoben und dieses mal keine augenbrauen verbrannt...

nachdem am freitag abend noch die anisager (häkeldeckchen? wie manche hier sagen würden)-fraktion abgesagt hat, waren wir dann nur zu sechst.
anschi hat lampi in der früh am bahnhof in münchen aufgegabelt, und so haben tj und ich die beiden fast wie verabredet um 9h30 an der touristenrast getroffen.

dieses jahr hatten wir mehr glück mit dem wetter, der aufstieg war wunderschön, sogar der almrausch hat schon geblüht!
nachdem wir uns durch ziegen und wegelagerer-kühe durchgekämpft hatten, haben wir mittags eine gemütliche rast auf einem der brotzeitfelsen am weg eingelegt, bevor wir weiter im gemütlichen tempo zu hütte gestiegen sind.

wir haben uns zeit gelassen, aber trotzden, die 2-2 1/2 stunden, die unten an der touristerast dranstehen, können wirklich nur von innsbrucker bergbunnys geschafft werden - wenn sie jeden einzelnen abschneider verwenden (und das tun wir natürlich nicht!), denn der weg an sich ist einfach zu flach, um höhenmeter zusammenzukriegen!

schnee liegt wesentlich weniger als im letzten jahr, so ist um die hütte herum schon alles frei, erst weiter oben so um 2.400m kommen die ersten schneefelder.

auf der hütte hat uns als erstes der wieder einmal geniale duft nach frisch gebackenem apfelstrudel empfangen, dem haben wir einfach nicht widerstehen können...

anschließend hat lampi angefangen, tj in die knotenkunde einzuweihen, der wollte nämlich unbedingt einmal das klettern ausprobieren und hat deswegen auch eine ganze menge von lampis gerödel mit hochgeschleppt.
wir haben uns dann aufgemacht, den klettergarten in der fußsteinwand zu suchen, allerdings ist das doch ein ganz schönes stück weg von der hütte, weglos, blockwerk und weicher schnee, wirklich schnell kommt man nicht vorwärts...

anschi ist als erste umgedreht, und gegen 18h30 haben auch wir es gepackt, schließlich gibt es bei günther um 18h45 essen, und da will keiner zu spät kommen - außer lampi, der noch weitergehen wollte um den klettergarten zu finden.

in der zwischenzeit sind auch dohle und hawkeye angekommen, und wir begeben uns erwartungsvoll zum essen.
ist mal wieder sensationell, die präsentation wie gewohnt, günther kommt an den tisch und erzählt zu jedem einzelnen gericht auf der tafel, was die besonderheiten sind. für die frische brunnenkresse, die hinter der hütte wächst, ist es noch zu früh, sonst reicht sie nicht über den sommer, aber den wildschnittlauch gibt es schon, der jahresvorrat ist schon im kühler.

die große halbpension - suppe, tafelspitz, kaiserschmarrn und morgen das große frühstück (brot, butter, wurst, käse, marmelade, honig, o-saft und kaffee) - gibt es für 18,- euro, aber dafür werden auch zwei davon satt!
anschi und lampi haben jeweils die hp gewählt und den kaiserschmarrn gestiftet, vielen dank noch mal dafür!

diesmal haben wir die große stube für uns allein, draußen sitzen 20-30 mann von der bergrettung, die eine übung haben, ein wenig musizieren, aber ansonsten eher ruhig sind.
die landshuter, 8-10 an der zahl, sitzen im "wintergarten".

wir kniffeln eine runde, sind gesättigt und müde (5h aufstehen fällt mir immer schwer...) und draußen ist es doch recht frisch - also beschließen wir das feuer ausfallen zu lassen und dafür morgen fit für eine tour zum bergwerk zu sein.
lampi versucht noch jemanden für die fußsteinkante oder den olperer zu finden, aber keiner zieht mit. die bergwachtler waren heute schon am olperer, und morgen müssen sie spalten bergen...


samstag morgen machen wir uns nach dem frühstück auf, lampi kommt hinterher, nachdem günther ihm davon abgeraten hat, alleine auf den olperer zu gehen.
zwei von den landshutern waren gestern am bergwerk , wir sehen aber nur ihre abfahrtsspuren mit den firngleitern, nicht die aufstiegsspuren, also müssen wir selber den besten weg finden.
der schnee ich aber noch halbwegs fest, trotzdem versuchen wir wo es geht in die blöcke auszuweichen. kostet aber alles zeit...

auf 2.600, keine 300 höhenmeter geschafft, erreichen wir den ersten schacht des bergwerks, ein eingang scheint das aber nicht zu sein, soll ja laut karte auch erst auf 2.800m liegen.
anschi hat keine lust mehr auf das einbrechen und bleibt mit der süddeutschen in der sonne liegen - wie dekadent! - während wir anderen zumindest noch bis zum bergwerkseingang weiter wollen.

in der skispur der landshuter geht es ganz gut, der schnee ist da komprimiert, aber das gelände steilt auf, und es wird doch nicht unanstrengend

was für eine unheimliche stimmung, grandiose felskulisse, aus der es ständig poltert, um uns herum nur geröll und schnee, die alte liftstütze (mit dem lift sollte eigentlich das material aus dem bergwerk abtransportiert werden, aber er wurde wohl nie fertiggestellt), strahlend blauer himmel, weit unten im tal ist etwas grün zu sehen, und der gedanke an die zwangsarbeiter, die hier von 1941-1945 molybdän abbauen mussten, damit die nazis ihre kriegsmaschinerie am laufen halten konnten...
nicht wirklich gutes karma an diesem ort...

dohle, tj und ich schauen ein paar meter rein ins bergwerk, noch ziemlich viel schnee im eingang, aber unsere lampen haben nur noch schwache batterien und so richtig trauen wir uns nicht weiter.
dann beschließt dohle, noch zur alpeiner scharte weiterzusteigen und hawkeye und lampi leihen unsere lampen um das bergwerk zu erkunden.

wir sitzen in der sonne, genießen die wärme und lauschen dem steinschlag. ab und an kommt auch aus richtung von dohle ein brocken runtergepoltert, ich bin froh, dass wir sie immer im blick haben und immer sehen, dass sie nicht erwischt worden ist. etwa 50m unterhalb der scharte kehrt sie dann auch um, es ist einfach zu bröselig und weich, das macht so keinen spaß!

da kommen auch hawkeye und lampi wieder aus dem bergwerk und schwärmen so, dass wir anderen drei auch noch einmal reingehen, diesmal weiter. die eiskristall, die überall an den wänden und decken hängen, sind wirklich wunderschön. mich erinnert das an die unendliche geschichte, das bergwerk, in dem bastian nach einer eisscheibe mit einem traum suchen muss, der ihm die erinnerung an sein echtes leben zurückgibt.
den niedrigen gang, an dessen ende dann eine halle mit dickem durchsichtigem eisboden und einem see liegen soll, den schaff ich leider nicht. es sollen zwar nur 50-70 meter sein, aber die lampen erreichen das ende nicht, und dafür bin ich doch zu klaustrophobisch, im entengang ins dunkle watscheln ohne zu sehen, wann ich mich aufrichten kann...

trotzdem gibt es genug zu sehen, einige nebenräume kann man auch so erreichen, klares eis, das böden und alte gerätschaften cm-dick überzieht und von innen leuchtet, wenn man es anstrahlt, und überall die eiskristalle.
im sommer soll der boden so weit abtauen, dass man auch in diesem niedrigen gang angeblich aufrecht gehen kann.

nun wird es aber zeit, wieder runterzugehen, anschi kann uns nicht sehen und wartet schon bald 2std auf uns, aber bereits nach wenigen metern haben wir sie wieder im blickfeld und machen uns an den gemütlichen teil des tages:
der schnee ist zu weich zum abfahren, da hilft nur eins - auf den hosenboden! nur lampi mit seiner kurzen hose verzichtet darauf.
so schießen wir jauchzend nach unten, queren das nächste flachsstück bis es wieder steil genug zum rutschen wird und sind in wenigen minuten bei anschi.

als wir zur hütte zurückkommen, riecht es zum glück nicht nach frisch gebackenem, so können wir der versuchung widerstehen, sitzen noch ein wenig mit einer russenmaß in der sonne und machen uns dann an den gemütlichen abstieg.
lampi wählt den über das steinerne lamm und wird anschi wieder in st. jodok treffen, wir anderen gehen den aufstiegsweg hinunter.

nach der materialseilbahn auf der forststraße finden wir noch zwei freundinnen, zwei junge ziegen, die uns neugierig ein ganzes stück begleiten, aber dann doch zu feige sind und abstand halten, wenn wir stehen bleiben.

um 18h30 sind wir wieder an den autos, anschi fährt los um lampi aufzusammeln, dohle und hawkeye gönnen sich die letzten beiden kuchenstücke in der touristenrast und so beschließen wir auch heimzufahren - das bürgerbegehren haben wir bereits vor dem bergwerk abgehakt, aber der tag war einfach zu schön um wegen einer abstimmung abzubrechen!


auch wenn wir nicht gezündelt haben, es war ein wunderschönes wochenende, endlich konnten wir die umgebung der geraer hütte in ihrer ganzen pracht bewundern, das wetter hat gepasst, die (klein-)gruppe sowieso und die geraer hütte ist immer einen aufenthalt wert.
hoffentlich schaffen wir es dieses jahr noch einmal, der olperer sollte jetzt laut günther kein problem mehr sein, denn die bergrettung hat alle spalten geborgen, kann also nix mehr passieren! 

alle, die nicht dabei waren, weil sie lieber deckchen gehäkelt, brennende pfeile geschossen, in kärnten gegrillt oder am see gebraten haben, sind selber schuld!

wir freuen uns schon auf nächstes jahr!

geht irgendwer heuer auf den olperer ? ? ?

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