Nach fast zwei Wochen Pillen schlucken und Selbstmitleid schienen die Rückenprobleme deutlich schwächer geworden zu sein so daß bei Traumwetter doch wenigstens eine klitzekleine Tour gehen sollte.
Die kleinste Tour die Yak im Winter kennt ist der Heuberg. Sollte in ner Stunde machbar sein der Aufstieg...
Die Strasse zum Waldparkplatz ist noch nicht geräumt, aber das geht im 20cm tiefen Neuschnee mit etwas Gewühle schon. Vom Parkplatz mit Schneeschuhen dann über die flache Forststrasse in einer erkennbaren Spur. Schon noch einem Kilometer ist aber erst mal Schluß. Die Muskeln machen sich krampfartig bemerkbar, eine Pause ist nötig. Der steilere Weiterweg durch den Wald wird dann in wesentlich geringerem Tempo zurückgelegt, Chelly schläft fast unterm gehen ein, aber irgendwann ist die Almwiese der Daffnerwaldalmen erreicht
Der Weg wird jetzt mühsam, es liegen mehr als 30cm Neuschnee, das spuren ist anstrengend dazu kommt immer wieder der Rücken, alle 15 Minuten Pause und an einen Baum lehnen oder hinsetzen.
Nach zweieinhalb Stunden Kampf und Krampf ist dann endlich das Joch zwischen Grasgipfel und Wasserwand erreicht, was eine Leistung, der Mustagh Ata war leichter
Jeder hat sein Kreuz zu tragen, mit Schneebällen behängt ists auch nicht leicht.
Das letzte Stück zum Gipfel
Und Aussicht ins Inntal
Tolles Wetter, es hat sich doch gelohnt die Schinderei. Natürlich ist weit und breit kein Mensch.
Blick zum Hochrieskamm.
Der Abstieg ist anfangsnoch mühsamer, im windgepreßten Schnee und über Wurzeln muß man sich als Behinderter sehr quälen, dann kommt aber ein toller,wenig steiler Pulverschneehang bis zur Alm. Skier wären jetzt schick, aber daran war nicht zu denken.
Der Rückweg zieht sich und dauert auch noch über anderthalb Stunden. Insgesamt dann am Auto ein Blick auf die Uhr : Fast 5 Stunden für eine Heubergtour, neuer Rekord und der Rücken zwackt ziemlich. Eine echte Grenzerfahrung, schnell heim und Tabletten fressen, sonst schimpft der Arzt...
Es liegt sehr viel frischer Schnee, eigentlich Traumbedingungen für Tourengeher, aber man konnte im Abstieg eine tolle Gleitschicht spüren auf der stark schwankende Schneemengen aufliegen. Erhebliche Lawinengefahr !