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Wasserkraft contra Naturschutz? (Gelesen: 1568 mal)
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Wasserkraft contra Naturschutz?
31.10.2006 um 21:52:32
 
Wasserkraft contra Naturschutz?

Mit dieser Frage beschäftigen sich Flussschützer aus ganz Deutschland im Rahmen der Herbsttagung des NABU-Bundesfachausschusses „Lebendige Flüsse“.

61% der bundesdeutschen Wasserkraftnutzung für die Stromerzeugung findet in Bayern statt, davon 92% an den Alpenflüssen Isar, Inn, Lech und Iller, die aufgrund ihres Wasserreichtums und der günstigen Gefällesituation für die Wasserkraftnutzung besonders interessant sind.
Vom bayerischen Umweltministerium gibt es eine Prognose, dass eine Steigerung in Bayern um weitere 10% möglich wäre. Die Flussschützer sind sich einig, dass eine weitere Erschließung durch neue Anlagen in Bayern nicht in Frage kommen kann, um die Ökosysteme der Alpenflusstäler nicht weiter zu gefährden.

Rocco Buchta, NABU-Sprecher des Bundesfachausschusses „Lebendige Flüsse“, macht deutlich: „Wir müssen vor allem bei wirtschaftlich fragwürdigen und ökologisch immens schädlichen Anlagen endlich auch über Rückbau diskutieren“. Weiter fordern die Flussschützer vor allem im Hinblick auf die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit, dies bedeute auch eine Durchgängigkeit für Geschiebe.

Um sich einen Eindruck von der Problematik der Wasserkraftnutzung zu verschaffen, treffen sich die Flussschützer an der Oberen Isar, einer der letzten Wildflusslandschaften Deutschlands. Das hoch dynamische Flusssystem an der Oberen Isar ist Rückzugsgebiet für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Wasserableitungen (z.B. in den Walchensee) und Geschiebeentnahmen (Kies) stören das Ökosystem Isar und bedrohen Lebensräume für hochspezialisierte Arten. Daher fordern die Naturschützer:
„Die Isar muss künftig in einen Zustand versetzt werden, bei dem sie ohne Hilfe des Menschen auskommt. Dazu brauchen wir mehr Wasser! Vor allem die kleinen und mittleren Hochwässer sollen künftig verstärkt über das Flussbett abfließen und damit diese letzte bayerische Wildflusslandschaft automatisch mit Kies versorgen.“

Unter www.lbv.de können Bilder von der Oberen Isar herunter geladen werden.

Die komplette Presseerklärung gibt es hier: http://v093.my-vserver.net/modules/alt/pm/2006/A-50-06.pdf
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