pet schrieb am 12.08.2008 um 16:35:54:...
Ist halt nunmal ein Fakt, dass immer mehr unerfahrene Leute auf die hohen Berge steigen, die sich jede Menge organisieren lassen. Sicher nicht unbedingt am K2, aber ein genereller Trend ist es schon.
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Seh ich auch nicht so! Früher hatten die Bergsteiger gar nicht die Möglichkeit, so oft an die Achttausender zu fahren wie heute.
Oder anders, als Reinhold und Günter Messner 1970 am Nanga Parbat waren, muss man sie unter heutigen Maßstäben als total unerfahren bezeichnen (bis dahin nur in den Alpen rumgestiegen), ebenso Hillary, Buhl und wie sie alle heißen.
Und früher haben sich die Bergsteiger genausoviel und vielleicht noch mehr organisieren lassen, mussten sie auch, weil die Infrastruktur auf einem wesentlich geringeren Niveau war. Wiederum Nanga Parbat 1970, schau die den Baur-Film an, mit mehreren Lastwagen wurde Richtung Basecamp gefahren. Die Engländer testeten für die 53' Everest-Expedition Zelte und Kleidung im Windkanal und in Kältekammern.
Und es ist früher an den hohen Bergen relativ mehr passiert als heute, die Liste der Toten aus den früheren Jahren ist lang, Mummery, Mallory & Irvine (sowie viele Sherpas), Buhl, Reinhard Karl, Günter Messner usw. Wenn man die Toten der Nanga Parbat Expeditionen aus den 30ger Jahren prozentual hochrechnen würde, dann könnten wir dort jedes Jahr wahrscheinlich 50 Tote einkalkulieren.
Klar absolut sind 11 Tote am K2 viel (zuviel), aber es gibt überproportional mehr Versuche an diesem Berg als früher.
Was allerdings richtig ist, heute muss man sich besser verkaufen, und vielleicht wird dafür ein zum Teil (zu) hohes Risiko eingegangen. Aber auf der anderen Seite, wie attraktiv würde man es finden, wenn statt Gerlinde ein climby die Werbeseite von Schöffel schmücken würde. Kein Mensch würde das Zeug kaufen, ist ja viel zu klein.
Aber in Endeffekt ist es in unserer Sektion doch nix anderes. Zwei Nullchecker, noch nie schwerer als III- geklettert, im Kinderwasserfall alle 74cm eine Eischsraube setzend und auf 4000m wie Walrößer rumkeuchend, verkaufen sich mit ein paar Tourenberichten, blöden Sprüchen und einem passend gemachten Tourenbuch als Helden und werden bewundert. Da gibt's bessere Alpinisten, aber keinen interessiert's.
Viele Liebe Grüße von climby