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Capanna Corno-Gries (Gelesen: 15863 mal)
Renntier Karsten
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Capanna Corno-Gries
03.08.2009 um 23:54:23
 
Nahe am Nufenenpass gelegen, ist die Hütte an Tagen mit schönem Wetter sicher Ziel vieler Ausflugstouristen.

Für mich war sie Zufluchtsort in einem heftigen Unwetter - und ich wurde sehr herzlich empfangen. Von der Möglichkeit Sachen wo immer möglich zu trocknen bis zur im Handumdrehen auf dem Tisch stehenden heißen Minestrone - man hat sich in jeder Hinsicht um mich gekümmert.

Die Hütte macht einen sehr angenehmen, hellen und modernen Eindruck - und die Wirtsleute sind überaus freundlich.

Prädikat: sehr empfehlenswert
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« Zuletzt geändert: 04.08.2009 um 07:59:54 von Renntier Karsten »  

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Lamл[tm]
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #1 - 04.08.2009 um 08:56:44
 
Renntier Karsten schrieb am 03.08.2009 um 23:54:23:
und die Wirtsleute sind überaus freundlich.
Den Eindruck von den Wirtsleuten hatte ich schon 2001 Smiley

Renntier Karsten schrieb am 03.08.2009 um 23:54:23:
Die Hütte macht einen sehr angenehmen, hellen und modernen Eindruck

Die Hütte muss in der Zwischenzeit neu erbaut oder zumindest grundsaniert worden sein. 2001 hatte ich echt Angst da rein zu gehen, weil der Wind hinter mir die Tür zuschlug und danach ein größeres Stück Putz der Schwerkraft folgte.

Also: Jetzt alles bestens!
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Renntier Karsten
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #2 - 04.08.2009 um 13:17:32
 
Ist komplett neu, habe nach Fotos gegoogelt:

Bild alt: ...

Bild neu: ...
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« Zuletzt geändert: 04.08.2009 um 20:00:56 von Renntier Karsten »  

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Mike
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #3 - 04.08.2009 um 14:06:37
 
Na, das nenn ich mal Architektur am Berg. Da muss man sich schon mit anfreunden können, nichts für Berghüttenromantiker...
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Lamл[tm]
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #4 - 04.08.2009 um 14:48:50
 
Mike schrieb am 04.08.2009 um 14:06:37:
Na, das nenn ich mal Architektur am Berg. Da muss man sich schon mit anfreunden können, nichts für Berghüttenromantiker...
Schön oder nicht ist relativ wurscht. Auch eine "alte" Hütte ist ein Fremdkörper in der Landschaft, mit dem einzigen Unterschied, dass wir uns in den letzten Jahren daran gewöhnt haben. Nun musste sie vermutlich wg. Baufälligkeit abgerissen werden (vielleicht ist sie auch eingestürzt Zwinkernd ). Und wo es kein geschlossenes Dorf- oder Stadtbild zu verschandeln gibt, ist das OK.
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Yak
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Um mani padme hum

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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #5 - 04.08.2009 um 15:50:35
 
Lamл[tm] schrieb am 04.08.2009 um 14:48:50:
Schön oder nicht ist relativ wurscht. Auch eine "alte" Hütte ist ein Fremdkörper in der Landschaft, mit dem einzigen Unterschied, dass wir uns in den letzten Jahren daran gewöhnt haben.

Hm, interessantes Argument. Könnte sein, dass da was dran ist. Die Zukunft wird es weisen, die Schweizer bauen ja wie wild neue Hütten und versuchen sich da gegenseitig mit neuen architektonischen Mätzchen zu übertreffen. Ob mans braucht ? Ich weiß nicht so recht.

Nettes Beispiel ja auch die neue Täsch-Hütte :
...
Hat die alte nicht gereicht ?
Dazu ein Artikel :
http://www.rz-online.ch/rz-archiv/rz-ausgaben/rz-archiv2008.php?3_articleid=9-gc...

Den Weg geht auch die Sektion Monte Rosa :
...
http://www.neuemonterosahuette.ch

Kann man sich sicher drüber streiten, ich persönlich wäre froh wenn ein paar alte Hütten auch alt bleiben dürfen, ruhig auch unbequem, ohne warme Duschen und 3-Gänge Menü. Das hab ich nämlich alles auch daheim, brauch ICH in den Bergen nicht unbedingt.
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80 Millionen Deutsche können nicht bergsteigen

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Wir können es auch nicht, aber wir versuchen es wenigstens !
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Renntier Karsten
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #6 - 04.08.2009 um 19:59:13
 
Im ersten Moment hab ich auch an ein auf einem Sockel gelandetes Ufo gedacht Zwinkernd

Aber irgendwie find ich es schon interessant wenn nicht jede neugebaute Hütte einen auf "klassisch" macht - wir bauen ja auch keine Eigenheime in Fachwerk mehr...

Auf jeden Fall ist die Bauweise der neuen Capanna Corno-Gries praktisch: man hat einen überdachten Bereich vor der Hütte gleich mit, und der Gastraum ist eine Art Panoramacafe mit Rundblick in alle Richtungen (nun gut - am Sonntag war trotzdem nichts zu sehen...). Nur wie die das Problem mit der Schneelast auf dem Dach im Winter hinkriegen, das ist mir absolut unklar.

Sowohl traditionelle wie auch moderne Hütten - das fände ich gut.
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Mike
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #7 - 04.08.2009 um 20:57:01
 
Renntier Karsten schrieb am 04.08.2009 um 19:59:13:
Nur wie die das Problem mit der Schneelast auf dem Dach im Winter hinkriegen, das ist mir absolut unklar.


Die Körpertemperatur der unter dem Dach nächtigenden Lagergäste wird eingesetzt, um den Dachschnee zu tauen, das Tauwasser wird dann als Brauchwasser verwertet - das Dach ist also nach dem Designmotto "form follows function" konstruiert. Zwinkernd
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Karratte
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THAT YOU NOT O'ERSTEP
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #8 - 04.08.2009 um 22:21:38
 
Mike, da muß es ja sehr heiß zugehen im Lager! Werden auch die 'Abgase' der Gäste als Biogas zum Heizen verwertet? Das wäre außerdem ein Beitrag zum Klimaschutz, indem das Treibhausgas Methan abgebaut wird, ganz abgesehen von den Aromaten. Schöne neue Hüttenwelt!

Lieber stimme ich Yak zu: weniger Luxus in den Bergen hält die 'naturfernen' Besucher ab und schützt damit die Umwelt! Gegen avantgardistische, jedoch schlichte Architektur habe ich aber nichts.

Gruß aus dem Off,
Karratz
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" ... THAT YOU NOT O'ERSTEP THE MODESTY OF NATURE ..." (Shakespeare)
 
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Lisanne
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #9 - 09.08.2009 um 17:52:36
 
Ja die gute alte Täschhütte:

Eng, dass man sich kaum umdrehen konnte. Essen in mindestens 2 Schichten. Frühere SAC Normbreite von 80cm im stets gut gefüllten Lager unter dem Dach. Durchwachte Nächte, weil  ich da eh nie schlafen konnte.

Die neue Täschhütte: Hach ein Genuß. Schöne  6er oder8-er Lager. Es passen alle in den neuen Speisesaal (Holzwürfel) rein. Die alte Hütte ist praktisch nur
noch im Kern vorhanden. Richtig viel Platz ist nun da. Ich habe prima geschlafen, gehe erholt an den nächsten Tag ran.

Was ist daran falsch? Ich, als bekennendes Weichei, was im Gebirge nichts verloren hat, gönne mir gern so einen Luxus, wenn er zu haben ist. Schließlich habe ich genug Wochenenden auf romantischen und sehr urigen Berghütten verbracht und weiß, dass das mit Erholung nix zu tun hat und dass ich die nächste Arbeitswoche völlig gerädert anfange.

Ich nehme auch ungern noch Lager, nein ich gönne mir ein Zimmer, wo immer es verfügbar ist. Warum: weil ich nicht mehr 30, auch nicht mehr 40 sondern bald 50 Jahre bin.

Auch die Hüttenwirte finden es meist toll, wenn sie nicht mehr auf einer "urigen" Hütte die Saison verbringen. Denn die leben da länger als ein Wochenende. Sie wissen den Luxus durchaus auch zu schätzen.

Ich habe schon ein paar von den neuen Schweizer Hütten besucht, anfangs war ich recht skeptisch, ob mir die Architektur gefällt. Aber wie gesagt: wir bauen auch keine Fachwerkhäuser mehr.

Nur ein paar Beispiele:

Capanna Cristallina im Tessin
Capanna Terri auf der Greinahochebene
Spitzmeilenhütte in den Flumser Bergen

und auch in Frankreich

Refuge d'Argentiere
Cosmiqueshütte
Cabane Vélan

Dort waren auch nicht mehr "naturferne" Bergbesucher unterwegs als auf traditionellen Hütten. Wobei man natürlich zugeben muß, dass in der Schweiz generell ein anderes Publikum unterwegs ist.

Gruss

Lisanne













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Misserfolge sind misslungene Erfolge
 
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silvano
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Here comes the SAN

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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #10 - 24.03.2010 um 15:46:35
 
Scusate l'italiano, ma ho troppe difficoltà a esprimermi in tedesco.
Quando ho ricevuto l'incarico di progettare la Capanna Corno-Gries ho voluto capire soprattutto cosa non fare: non per spirito polemico, ma per evitare i disastri e le deturpazioni che sempre piu' subiscono queste vecchie costruzioni cariche di storia. La prossima ristrutturazione della Dom-Hütte non ne é che un triste esempio!
Mi spiego: contrariamente alla tendenza in voga che negli ampliamenti predilige l' aggiunta di parti nuove in orizzontale, ho scelto lo sviluppo in verticale. Questo per limitare la superficie a contatto con il terreno, sfavorevole in condizioni climatiche difficili (neve) ed evitare espressioni di promiscuità e disordine quando alla vecchia e solida struttura in pietra si incollano elementi "fragili" quali prefabbricati in legno o lamiera.Ed evitare la banalità di scatole aggiunte. La forma a tronco di piramide rovescia ha qui una sua logica: le facciate in legno di larice, inclinate all'interno, sono meglio protette, lo spazio della camera porta ad uno sfruttamento ottimale dei volumi interni perché con una superficie minima di pavimento l' esetnsione del soffitto permette di fruire con agio lo spazio limitato delle camere. Il tetto piano evita una perdita di volume interno, sostiene la neve (ottimo isolante) e non le permette di scaricarsi contro la base della costruzione.
Vi saluto cordialmente  arch. Silvano Caccia
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pet
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Pray for snow!

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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #11 - 26.03.2010 um 13:52:31
 
Ich versuche mal, zu übersetzen, was uns Silvano (der Architekt) dazu zu sagen hat. Interessant, die Überlegungen hinter einer Idee aus erster Hand zu erfahren!

Ich konnte das neue Bild nicht sehen, daher von mir hier noch einmal ein Link:
...

Zitat:
Entschuldigt das Italienisch, aber ich habe zu große Schwierigkeiten, mich in deutsch auszudrücken.
Als ich den Auftrag für das Projekt der Capanna Corno-Gries erhalten habe, wollte ich vor allem verstehen, wie man es nicht machen sollte: nicht aus polemischen Gründen, sondern um die Fiaskos und Verunstaltungen zu vermeiden, die diese alten geschichtsträchtigen Bauten immer öfter erleiden. Der nächste Umbau der Dom-Hütte ist da nur ein trauriges Beispiel!
Ich versuche es, etwas besser zu erklären: im Gegensatz zur derzeitigen Mode, bei der Erweiterung horizontale Anbauten zu bevorzugen, habe ich die Entwicklung in die Vertikale gewählt. Deshalb, um den Bodenkontakt der Fläche zu begrenzen, der in schwierigen klimatischen Bedingungen (Schnee) ungünstig ist, und um den Eindruck von Vermischung und Unordnung zu vermeiden, wenn an die alte und solide Steinstruktur "zerbrechliche" vorproduzierte Elemente in Holz oder Blech angeklebt werden. Und um die Banalität angefügter Schachteln zu vermeiden. Die Form einer abgeschnittenen, stumpfen umgekehrten Pyramide hat hier ihre eigene Logik: die Fassaden in Lärchenholz, nach innen geneigt, sind besser geschützt, der Innenraum hat eine optimale Raumausnutzung, da die Ausdehnung der Decke bei einer minimalen Bodenfläche es erlaubt den limitierten Platz der Zimmer vorteilhaft auszunutzen. Das flache Dach vermeidet den Verlust von Innenraum, trägt den Schnee (optimaler Isolator) und verhindert, dass er sich an der Basis der Konstruktion anhäuft.
Ich grüße euch herzlich,
Architekt Silvano Caccia


Grazie Silvano per la spiegazione, è molto interessante capire le idee che portano ad una costruzione molto insolito!


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Smiley Smiley
 
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bergschrat
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Schau mer mal, dann seng
ma scho

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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #12 - 26.03.2010 um 14:10:49
 
Spannende Architektur und interessante Ansätze!
Danke für die Übersetzung, die Gedanken des Architekten sind recht aufschlußreich!
Erinnert optisch zwar schon irgendwie an einen Niederschlagsmesser, aber trotzdem irgendwie klasse - und natürlich Geschmacksache.
Ach ja, und die Diskussion um Erweiterung und Modernisierung etc. - wie da eine Lösung finden.
Wer sich wirklich aktiv in eine derartige Diskussion einmischen, die Meinungsbildung der Entscheidungsgremien beeinflussen will, der sei nochmal auf die Alpinismustagung in Bad Boll hingewiesen (http://www.ev-akademie-boll.de/tagungen/details/660810.pdf).
Ich hab das Gefühl, da kann man schon a bisserl was bewegen.

Der Bergschrat
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obadoba
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Re: Capanna Corno-Gries
Antwort #13 - 26.03.2010 um 19:27:24
 
Vielen Dank für die Übersetzung Smiley
Das sind wie der Bergschrat schon anmerkte wirklich interessante Überlegungen und man schaut so ein Bauwerk danach doch gleich ganz anders an.

Und an Silvano: Schönen Dank für die Erläuterungen.
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Viele Grüsse,
Andrea
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