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Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal (Gelesen: 11574 mal)
bergschrat
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Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
18.04.2010 um 18:50:25
 
Als Alpinkletterfreak kann ich's einfach nicht lassen und muß hier meinen Senf entsprechend loswerden.
Meine Favouriten für dieses Gebiet sind also:

Diego Filipi: Hohe Wände im Sarcatal, Edizioni Versante Sud, 2. Auflage, Milano April 2007
Die meisten Arconesianer werden diesen deutschsprachigen Führer ja schon kennen, trotzdem möchte ich ihn gerne nochmals erwähnen. In ihm sind alle bis 2007 relevanten und bekannten Mehrseilängentouren des Sarcatales aufgeführt und mit Topos beschrieben. Die Topos sind mit Maße sehr genau, Zu- und Abstieg ausreichend genau beschrieben. Neben der Schwierigkeitsbewertung gibt es eine recht objektive und logische Bewertung der Ernsthaftigkeit der jeweiligen Tour, dazu eine subjektive Empfehlung des Autors zur Schönheit.
Ich schätze den Führer besonders, weil darin auch die meisten älteren und noch "echt alpinen" Touren beschrieben sind, Touren, in die sich selten jemand verirrt, die aber absolut lohnenswert zu klettern sind.
Der einzige Nachteil: Die Maße der Touren ist im alpinen VI. Grad oder schwerer, die Sportkletterrouten 6b und schwerer.

Ganz neu auf dem Markt:
Dario Cabas, Pierangelo Masera: Arrampicate "No Big", Manfrini, Rovereto 2009
Dieser italienischsprachige Führer bietet eine Auswahl an Mehrsseillängen-Touren im Bereich Monte Baldo, Vallagrina, Vallarsa, Rovereto und Valle del Sarca.
Die meisten der Touren sind mit einem Topo, teilweise zusätzlich mit einer Photographie, teilweise auch mit Text beschrieben. Aufgeführt sind viele neuere Touren aus dem Umfeld der Italiener Cabas, Masera und Manbrini. Auch die meisten Touren des "Neo-Arconesen" Heinz Grill und dessen Team sind ausreichend genau beschrieben.
Die Schwierigkeiten bewegen sich mit Maße wohl im VI. bis VII. Grad, aber auch einige leichtere Touren im IV, und vor allem im V. Grad sind zu finden.

Nachdem der Name Heinz Grill schon gefallen ist, abschließend noch ein interessanter Link:
http://www.arrampicata-arco.com/index.html
Auf dieser sehr übersichtlichen Seite sind so ziemlich alle Touren detailliert beschrieben, welche das Team um Heinz Grill im Laufe der letzten Jahre im Sarcatal erschlossen hat.
Diese Touren zeichnen sich duch einen eigenen "Geist" aus: Sie sind insgesamt sehr homogen, führen meist recht logisch über wunderbare Kletterstellen, und sind vorbildlichst ausgeputzt (Meiner Meinung nach hat man auch den ein oder anderen Griff etwas bearbeitet, aber das ist jetzt völlig subjekiv.).
Die Routen sind in der Regel ausreichend abgesichert. Das heißt: Die Standplätze sind an stabilen Bäumen oder zwei zuverlässigen Fixpunkten (Bohrhaken oder Sanduhren). Als Zwischensicherungen findet man Bohrhaken, Normalhaken und reichlich Sanduhrschlingen ( Gerade letztere sind teilweise aber mit Vorsicht zu genießen, da die verwendeten Knoten nicht immer optimal sind: Ich hab schon einige nachgebessert, weil das Original sich bereits fast "entknotet" hat.). Der Abstand der Zwischensicherungen kann so beschrieben werden: Je schwieriger die Kletterei, desto enger ihr Abstand. Im IV. Grad und leichter gibt's aber schon mal über 15 bis 20 Meter nix - und nicht immer läßt sich dann auch was legen. Ein Klemkeilsortiment, ein paar "Freunde" am Gurt des Vorsteigers, entsprechendes Kletterkönnen und eine gesunde Vorsteigermoral schaden also nicht - aber das dürfte für Kletterer im alpinen (und auch halbalpinen) Gelände ja eigentlich nix Neues sein.
Die einzigen "Wehrmutstropfen":
- Leider sind die Routennamen angeschrieben, und auch der ein der andere Pfeil leitet einen in der Route weiter.
- Die Seite existiert nur in einer italienischen Version (Was ich aber durchaus für gut halte.).
- Den oberen VI. Grad sollte man schon beherrschen, sonst wird's mit der Routenauswahl etwas eng.
- Die Touren und auch die entsprechende Internetseite sind leider kein Geheimtipp mehr.

Insgesamt gesehen also sind all diese Touren ein Klettergenuß vom Feinsten und für alle Alpinkletterfreaks eine absolute Bereicherung des Sarcatales.

Der Bergschrat
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« Zuletzt geändert: 20.04.2010 um 20:25:36 von bergschrat »  
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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #1 - 20.06.2010 um 17:39:19
 
Hier ist auch noch eine Seite mit Topos aus dem Sarcatal: http://www.scuolagraffer.it/RelValleSarca.htm

Scheint aber ziemlich deckungsgleich mit der Seite, die der Bergschrat schon geliefert hat, zu sein.
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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #2 - 20.06.2010 um 19:19:37
 
Kleine Ergänzung:
http://www.scuolagraffer.it/RelValleSarca.htm ist nicht identisch, sondern als Ergänzung zu der von mir erwähnten Seite sehen. Die Seite www.scuolograffer.it enthält - auf italienisch - Topos und Routenbeschreibung vorwiegend aus dem Bereich der italienischen Alpen.
Der Schwierigkeitsgrad der Touren bewegt sich mit Maße im oberen 6. Grad aufwärts.

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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #3 - 20.06.2010 um 22:02:54
 
bergschrat schrieb am 18.04.2010 um 18:50:25:
Diego Filipi: Hohe Wände im Sarcatal, Edizioni Versante Sud, 2. Auflage, Milano April 2007
Ich schätze den Führer besonders, weil darin auch die meisten älteren und noch "echt alpinen" Touren beschrieben sind, Touren, in die sich selten jemand verirrt, die aber absolut lohnenswert zu klettern sind.
Der einzige Nachteil: Die Maße der Touren ist im alpinen VI. Grad oder schwerer, die Sportkletterrouten 6b und schwerer.

Ich habe in der Sache mal das Touribüro in Arco aufgesucht, ob nicht einen Führer mit den einfacheren Routen empfehlen könnten. Ich wurde auf einen CAI- Führer verwiesen, allerdings auch gewarnt, weil mit Ausnahmen der auch im "Hohe Wände .." zu findenden Routen in den leichteren Routen sehr schlechtes Gestein anzutreffen ist. Weil sich in Falllinie der Touren oft Klettergärten befinden, wurden wir (nicht ohne Hinweis auf die in dieser Hinsicht auch noch sehr eindeutige Rechtslage) gebeten, von Begehungen Abstand zu nehmen.

UNd bei den Sportkletterrouten soll man sich nicht unbedingt abschrecken lassen; wenn man die Haken in die Hand nimmt Smiley kann man einen Schwierigkeitsgrad abziehen. Mehr, als dass man die Route abbrechen muss, was bei der relativ guten Ausstattung kein übermäßiges Problem darstellt und nicht mehr als ein Kettenglied kostet, kann ja nicht passieren.
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« Zuletzt geändert: 20.06.2010 um 22:14:26 von Lamл[tm] »  

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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #4 - 23.06.2010 um 09:27:08
 
Hallo zusammen,

wir haben auch den Führer von Diego Filipi. Vorgestern wollten wir zur Rupe Secca Süd, leider ist der im Führer beschriebene Zustieg mittlerweile komplett eingezäunt. Gibt es hier noch einen alternativen Zustieg?

Viele Grüße
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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #5 - 23.06.2010 um 09:52:43
 
Leider weiß ich nicht was der Führer schreibt.

Laut offiziellen städtischen Webauftritt:

http://www.comune.arco.tn.it/vivere/Arrampicata_sportiva/Arrampicare_nei_dintorn...

soll man nahe Camping und Schwimmbad parken, so dass aus Richtung Arco gesehen eine kleine Kirche auf der linken Seite ist. Auch hier steht schon, dass im Zugang Privatgelände zu durchqueren ist.

Habt Ihr eigentlich probiert, ob alle Türen verschlossen sind und ob der Zaun einen Durchschlupf oder eine Übersteighilfe hat?

--------------------------------

Der Stadlermarkus meint:

Zustieg: Vom Freibad beim Camping Arco ein Stück die Strasse zurück in Richtung Arco. Nach wenigen Hundert Meter führt rechts ein Sträßlein zwischen den Häusern zu den Gärten unterhalb der Wand. Am Ende der Strasse eine Fahrstrasse nach rechts und nach wenigen Metern links auf einem Steiglein zur Wand (5 Minuten vom Schwimmbad).
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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #6 - 23.06.2010 um 13:06:00
 
Im Führer steht in Arco Richtung Laghel fahren, nach Linkskehre in den Olivenhainen am Straßenrand parken und die Straße wieder zurück bis ans Ende der Mauer, dort führt ein Pfad durch die Olivenhaine zum Wandfuss.

Im Zaun (wie wir mittlerweile wissen wurde dieser letztes Jahr, also nach erscheinen des Führers, errichtet) ist ein Tor, dieses ist mit einem Vorhängeschloss gesichert.

Die Wegbeschreibung von der Arco Seite und Stadlermarkus ist zur Rupe Secca Ost, allerdings haben wir nicht nachgesehen ob man aus dem Ost in den Süd Sektor kommt.
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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #7 - 26.06.2010 um 16:12:56
 
Ich habe in der Sache mal das Touribüro in Arco aufgesucht, ob nicht einen Führer mit den einfacheren Routen empfehlen könnten. Ich wurde auf einen CAI- Führer verwiesen, allerdings auch gewarnt, weil mit Ausnahmen der auch im "Hohe Wände .." zu findenden Routen in den leichteren Routen sehr schlechtes Gestein anzutreffen ist.

In Arco leichte Routen zu finden ist quasi nicht möglich, da alles "leichte" Gelände "natürlich" durch die üppig gedeihente Vegetation besetzt wird.
Erschließt man eine Neutour und "pflegt" diese dann nicht regelmäßig, ist diese Tour binnen kürzester Zeit wieder zugewachsen. Zudem gibt es wenige Tourenerschließer, die leichtere Touren erschließen.
Warum? Ich mutmaße mal, daß sich ein Tourenerschließer mit einer Neutour zuerst mal ein "Denkmal" setzen will, und das geht in der Kletterszene nur ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad. Daneben ist es erheblich schwieriger leichte Touren zu eröffnen, die müssen meist viel aufwendiger geputzt und präpariert werden - ich kann zumindest ein kleines Lied davon singen.
Klettergärten in leichterem Niveau und entsprechende Routen findet man daher meist in der Umgebung von Hütten,  initiiert und gesponsert vom Hüttenwirt/Hüttenbesitzer, um auf diesem Weg evtl. das "Geschäft" etwas anzukurbeln.

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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #8 - 26.06.2010 um 16:20:17
 
wir haben auch den Führer von Diego Filipi. Vorgestern wollten wir zur Rupe Secca Süd, leider ist der im Führer beschriebene Zustieg mittlerweile komplett eingezäunt. Gibt es hier noch einen alternativen Zustieg?

Der Klettergarten im Bereich Colodri Sud ist seit geraumer Zeit gesperrt. Es gab einen Besitzerwechsel im darunter liegenden Olivenhain. Der neue Besitzer hat diesen Hain auf Vordermann gebracht und bewirtschaftet ihn wieder. Er hatte scheint's wenig Lust auf Unrat, wilde Weg und reichlich Kot und Urin auf seinem Grundstück - und hat daher scheinbar "Nägel mit Köpfen" gemacht, bzw. einen soliden Zaun gezogen. Siehe dazu auch http://www.arcowall.com/falesie/falesia.asp?fd=24.
Wenn ich das Verhalten so mancher Kletterer beobachte, wundert mich das nicht - und ich fürchte, das war nicht der letzte derartige Fall.

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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #9 - 26.06.2010 um 19:41:29
 
Schade, die drei rechten Routen bieten sich, mit 3-4 Seillängen und Schwierigkeiten bis 5c, für die ersten alpinen Klettereien an.  Aber wie Du schon schreibst, das Verhalten einiger Kletterer.....

Massi di Prabi (unterhalb des Colodri) sollte auch mal komplett gesperrt werden, da hat der Besitzer jedoch netterweise den Zaun so gezogen das man noch einen schmalen Pfad zu den Felsblöcken und am Fels 2-3m Platz hat.

Gruß
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Re: Kletterführer Alpines Klettern im Sarcatal
Antwort #10 - 26.06.2010 um 20:37:56
 
Ergänzende Bemerkungen zu:

[
i]Ganz neu auf dem Markt:
Dario Cabas, Pierangelo Masera: Arrampicate "No Big", Manfrini, Rovereto 2009
Dieser italienischsprachige Führer bietet eine Auswahl an Mehrsseillängen-Touren im Bereich Monte Baldo, Vallagrina, Vallarsa, Rovereto und Valle del Sarca.
[/i]
Wir haben inzwischen versucht, 2 "leichtere" Routen von Cabas/Masera aus diesem Führer zu klettern. Diese Touren sind höchst alpin eingerichtet und so gut wie nicht geputzt. Man muß sehr vorsichtig klettern, auf loses Gestein unterschiedlichster Größe achten, und benötigt eine gewisse Portion alpines Gespür, damit das Ganze nicht von "Genuß" in "nicht mehr ganz kalkulierbar" umschlägt.
Schade auch, wir hatten uns schon auf einige ganz brauchbare Routen bis V gefreut.

Der Bergschrat
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