Renntier Karsten schrieb am 27.01.2017 um 11:42:22:Ich bin etwas irritiert: was genau ist die Frage ? Ob neue Klettersteige errichtet werden sollen / dürfen ?
- um ein anderes Beispiel zu nennen: ein Bikepark in einer ehemaligen Sandgrube ist für mich ok - Biketrassen in einer bisher unberührten Natur sind es nicht.
Bei Klettersteigen stelle ich mir das so vor, dass talnahe, möglichst mit ÖV erreichbare, Sport- Klettersteige (ohne die Möglichkeit, einen hohen Gipfel zu erreichen) eine Bereicherung oder auch ein geschützter Übungsraum oder ein Ausweichgebiet für zweifelhaftes Wetter sein können. Am besten in einem ehem. Steinbruch oder dem Ausbruch eines Straßeneinschnitts.
Neuanlagen im alpinen Gelände stehe ich kritisch gegenüber. Wenn damit vorhandene schöne Routen überbaut werden wie z.B. auf der Tajakante, lehne ich sie vehement ab.
Auch hier gibt es Ausnahmen. Beispielsweise hätte ich nichts dagegen, einen der klettertechnisch wirklich hässlichen und kaum wiederholten Süd- Wege auf die Kleinste Zinne zum Klettersteig "aufzuwerten" - dann müssten die Absteiger nicht mehr durch die Schlucht, wo sie unweigerlich ins durch die nächste Seilschaft verursachte Steingewitter geraten.
Ambivalent sind Anlagen wie z.B. auf die Köllenspitze. Kletterrouten werden keine verbaut, aber es werden relativ viele Menschen in einen der letzten bislang unberührten Teile der sonst überfüllten Tannheimer Berge gelockt. Außerdem ist der Steig wintertauglich, worüber der Naturschutz sicher nicht amüsiert ist.