Referat für Umwelt und Naturschutz


Aktion - Was kann jeder Einzelne tun?

Hier findet Ihr Vorschläge und Richtlinien für umweltgerechtes Verhalten in den Bergen.


Recycling auf dem Stubaier Gletscher, © TJChecker 2003

Was kann ich tun?

Umweltverträgliches Verhalten ist oft unbequem, erfordert Selbstdisziplin und verbietet dem Anwender sogar gelegentlich die Ausübung seines heißgeliebten Hobbies. Dies führt meist schnell zu der Frage nach dem "Warum" und vor allem nach dem "Warum gerade ich"? Und überhaupt, was kann der Einzelne schon ändern?

Grundsätzlich sollte sich der interessierte Leser zwei Gedanken vor Augen führen:

  1. Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
    Die Nachfrage ist ein häufig unterschätzter Weg, im Umweltschutz etwas zu bewegen, aber allein mit seiner Nachfrage lenkt der Alpentourist das Angebot der Urlaubsorte. Dies ermöglicht jedem, dazu beizutragen, dass uns die Alpen auch in Zukunft als natürlicher Lebensraum erhalten bleiben.
  2. Steter Tropfen höhlt den Stein.
    Sei der Beitrag des Einzelnen auch noch so klein, und für sich gesehen auch nur ein bescheidener Versuch, so wird er doch durch eine Vielzahl anderer, die ebenso handeln, Großes bewegen. Tausend kleine Schritte ergeben zusammen eine große Bewegung.

Ihr findet hier verschiedene Möglichkeiten, wie der Einzelne zum Schutz des natürlichen Lebensraumes Alpen beitragen kann. Sie sollen zum aktiven Handeln anregen, sind aber sicherlich nicht vollständig.

Allgemeines - gilt natürlich auch zu Hause!

An- und Abreise

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Im Sellrain, © Pet 2003

Bergsteigen / Wandern

Wandern und Bergsteigen sind ein herrlicher Ausgleich zu den Belastungen des Alltags und eigentlich die umweltfreundlichste Art, sich fortzubewegen. Gerade in den Alpen bewegen wir uns auch heute noch in einem einzigartigen Natur- und Kulturraum. Denn die Alpen sind ein in Europa einmaliger ökologischer Ausgleichsraum:

Auch Ihr könnt einen ganz persönlichen Beitrag zum Schutz der Alpen leisten:

Anreise

Hier gilt dasselbe wie oben bereits beschrieben, entweder öffentliche Verkehrsmittel wählen oder Fahrgemeinschaften bilden!

Probleme beim Bergsteigen und Wandern

Ungewollt kann auch der Wanderer Belastungen für Natur und Umwelt verursachen:

Naturschutzrecht

Naturverträgliches Bergsteigen und Wandern

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Klettern

Was sollte man beim Klettern beachten?

Der DAV setzt sich dafür ein, dass beim Klettern vor allem in den deutschen Mittelgebirgen ein Naturschutz und Naturnutz Hand in Hand gehen. Durch Beachtung der Kletterregelungen für die jeweiligen Gebiete können komplette Felssperrungen vermieden werden. Bitte haltet Euch daher unbedingt daran! Es wurden verschiedene Zonen festgelegt:

Weiter zu beachtende Punkte:

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UmweltvertrŠgliches Skibergsteigen, © DAV

Ski, Snowboard, Schneeschuh

Egal ob "Pistler", Tourengeher oder Winterwanderer — auch hier gibt es einige Dinge, die man der Umwelt zuliebe beachten sollte!

In Pistenskigebieten

Skitouren / Schneeschuhwanderungen

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Mountainbiken

Die meisten Bergfreunde besitzen beides: Wanderstiefel und ein Mountainbike. Dennoch gibt es immer wieder zwischen Wanderern und Radlern Unfrieden. Auch von Seiten der Jagd und des Naturschutzes werden immer wieder kritische Stimmen gehört. Diese Konflikte können mit ein wenig Rücksichtnahme und dem Naturraum angepaßtem Verhalten vermieden werden:

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Gie§enbachklamm, © TJChecker 2002

Sonstige Sportarten — v.a. Canyoning

In den vergangenen zehn Jahren hat sich eine Vielzahl an neuen Sportmöglichkeiten in den Alpen etabliert. So gut wie nie werden jedoch die neuen Sportgeräte auf ihre Natur- und Landschaftsverträglichkeit hin untersucht. Auf der anderen Seite muss aber auch nicht alles, was neu ist, automatisch eine Belastung für den Naturhaushalt darstellen.

Im Rahmen seiner Bemühungen um einen intakten Naturhaushalt setzt sich der DAV auch mit diesen neuen Sportarten auseinander. Es geht dabei weder um eine einseitige Förderung von neuen Natursportarten noch um eine unreflektierte Schuldzuweisung. Die Sicherung intakter Lebensräume unter Einbeziehung des gesellschaftlichen Wandels stehen für den DAV im Vordergrund.

Im Jahr 1999 wurde auf Initiative der JDAV eine auf zwei Jahre angelegte Umweltstudie über Canyoning in Auftrag gegeben.

Canyoning gilt zur Zeit als eine neue Trendsportart, über die zum Teil sehr kontrovers diskutiert wird. Um dieser Diskussion — vor allem hinsichtlich der Auswirkungen auf Flora und Fauna — eine fundierte Grundlage zu geben, hat der Deutsche Alpenverein eine von der Europäischen Union (EU) und dem Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU) maßgeblich finanzierte Umweltstudie in Auftrag gegeben, die den Titel "Kritische Hinterfragung der Sportart Canyoning aus ökologischer Sicht im Bayerischen und Tiroler Alpenraum" trägt.

Ziel der durch die DAV-Jugend iniziierten Pilotstudie ist es, Beurteilungsgrundlagen zur Naturverträglichkeit der neuen Sportart zu gewinnen. Damit können in Zukunft Bäche auf ihre Verträglichkeit für Canyoning überprüft werden. Daneben sollen aus den Untersuchungsergebnissen Tipps für eine naturverträgliche Ausübung abgeleitet werden.

Als Canyoning wird das Absteigen durch wasserführende Schluchten bezeichnet. Je nach Geländeform ist der Sportler wandernd, schwimmend und kletternd unterwegs oder mu§ sich abseilen. Dabei bewegt er sich in weitgehend ursprünglichen Lebensräumen, die bislang als vom Menschen unbeeinflusst galten. Die Sportart Canyoning wird nur von einer sehr kleinen Gruppe der DAV-Mitglieder betrieben. Dennoch hat der Alpenverein, im Bewusstsein seiner Verantwortung für den Erhalt einer intakten Bergwelt, diese Untersuchung in Auftrag gegeben. Im Frühjahr 1999 gestartet, ist sie auf zwei Jahre angelegt und wird vom Diplom-Biologen Andreas Schmauch durchgeführt.

Erste Zwischenergebnisse liegen nun vor und zeigen zwei Trends auf:
Die Schäden von Canyoning im Gewässer von Bächen, die Gestein (=Geschiebe) mit sich führen, werden als eher gering eingestuft. Die Auswirkungen auf Fische lassen sich dabei zur Zeit noch nicht beurteilen. Auch sind die Folgen der Sportart Canyoning in Bächen ohne Geschiebeführung noch nicht abschließend geklärt.

Canyoning findet nicht grundsätzlich in unberührter Natur statt. Viele der untersuchten Bäche werden bereits durch den Menschen genutzt: Wasserkraftwerke, Wasserausleitungen für Beschneiungsanlagen sowie Müll und Abwassereinleitungen belasten auch die für Canyoning genutzten Bäche.

Im vergangenen Jahr wurden sechzehn Schluchten im Bayerisch-Tiroler Grenzgebiet untersucht. In diesem Jahr folgen Detailuntersuchungen an sechs ausgewählten Bächen. Damit soll geklärt werden, welche Auswirkungen Canyoning auf Kleinstlebewesen und Moose auf den wasserüberronnenen Felsen hat und inwieweit das Verhalten von Tieren, die das Kieslückensystem bewohnen, beeinflusst wird. Die Endergebnisse werden voraussichtlich im Juni 2001 vorliegen.

Die Untersuchung wird im Rahmen eines INTERREG II-Projektes durchgeführt, das von EU und dem Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen maßgeblich gefördert wird. Weitere Partner sind das Umweltamt der Tiroler Landesregierung und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV). Mit dem LBV arbeitet der Alpenverein bereits seit vielen Jahren zusammen, um naturschutzfachliche Fragen im Bereich Sport und Umwelt zu klären und konstruktive Lösung zu finden. Beide Verbände beweisen mit dieser Kooperation erneut, dass Sport und Naturschutz kein Gegensatz sein müssen.
Quelle: DAV

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