Yaks letztjährige Versuche seine Liebste durch den Indiana-Jones mäßigen Erwerb historischer Artefakte zu beeindrucken war bislang nicht von großem Erfolg gekrönt. Aber ein neues Jahr bringt vielleicht mehr Glück ?
Auf der anderen Seite mahnt ein guter Freund an :
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Ay, vergiß den Dreck, die Bunnys stehn nicht auf alten Gerümpel sondern auf Zaster, verstehst ? Nur Bares ist Wahres ! Cash counts ! Gecheckt Alter ?
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Hmm, was soll uns diese Deutung sagen ? Zählt wirklich nur Cash ? Yak ist mal wieder verzweifelt und ruft Google zu Hilfe und siehe da, es findet sich die Lösung :
In der Schweiz (klar, wo auch sonst?) findet sich ein Berg namens Cash. Etwas anders geschrieben, aber dass die Schweizer kein deutsch können ist ja hinlänglich bekannt...
Auch eine Hütte gleichen Namens ist dort vorhanden. Ganz klar. Auf dem Gipfel ist ein großer Sack mit Geld zu finden oder der Berg besteht überhaupt aus Geld. Man hat schon viel von Schweizer Geldbergen gehört, jetzt wird endlich klar was damit gemeint !
Also wird es mal wieder Zeit sich auf den Weg zu machen.
Bei der Erwähnung großer Mengen Zaster auf einem Berg kommen natürlich schnell ein paar wohlbekannte Gestalten aus ihren Winterlöchern gekrochen. Kerstin meint allerdings sie müsse Mittwochs noch arbeiten. Wozu das gut sein soll, wenn man zwei Tage später eh die Millionen abstauben kann ist Yak ja unklar, aber so fährt man denn halt schon mal vor. Allein machts keinen Spaß, also nimmt man noch den Krümelhund mit, mit dem man dann am Julierpaß erstmal Gassi geht. Läuft immer vor und zurück und hin und her, hat scheints lange keine Bewegung gehabt ?
Aber ist ne schöne weitläufige Gegend, Schnee hats auch, da nimmt man sogar ganz gern die Drecksskier, ist man zwar nicht schneller oben, aber dafür unbequemer und man muß sich mit den Dingern auch wieder runter ärgern, hmm.
Hilfloses herumirren ohne Karte bringt uns auf einen kleinen Muggel mit der üblichen, lahmen Aussicht.
Eigentlich ists schon nach 5, wird mal langsam Zeit zurückzufahren und noch was einzukaufen, nicht dass Hunger aufkommt !
Wir quartieren uns in Bergün ein und befragen die Hüttenwirtin unauffällig nach dem Cash und der Cash-Hütte, aber sie riecht den Braten und führt uns in die Irre, was wir dummerweise erst am nächsten Morgen bemerken.
Nachdem Kerstin erstmal daran scheitert ihr Geldspürgerät anzulegen und auch wir nicht ganz durchblicken wozu all die Schlaufen, Schnallen und Verschlüsse gut sind wird schnell klar : einfach wird das nicht, wenn man versucht den Schweizern ihr gliebtes Geld zu entführen.
Kerstin versucht daher schon beim Start an Kohle zu kommen...
Wolle Skitoureausrüstung kaufen ? Mache gute Preis ! Isse billig, isse von LKW gefallen !
Die Hüttenwirtin hat uns in die Irre gelotst, aber wir haben ja den Krümelhund den man schnell vor, zurück und irgendwohin schicken kann, Weg suchen, Auto holen usw. usf.
Irgendwann sind wir dann auf dem richtigen Weg, völlig allein natürlich, aber das ist auch gut so, bemerkt wenigstens keiner was wir vorhaben.
Nach sage und schreibe 6 Stunden Aufstieg erreichen wir irgendwann sogar die Hütte. Wie schaffen die Schweizer es eigentlich in ihrem winzigen Land, so lange Distanzen zu verstecken ?
Und wo wohnen die überhaupt die Schweizer ? Es hat doch überall nur Eis, Schnee, Fels und Berge ...
Wir quartieren uns auf der Cash-Hütte ein, quetschen den Hüttenwirt aus, stellen erleichtert fest, dass noch niemand mit einem großen Sack vom Piz Cash heruntergefahren ist und gehen noch ein wenig in der Gegend rum, der Krümelhund braucht noch Auslauf.
Wir finden ein wenig Pulverschnee in Nichtskifahrergerechter Steigung, da kommt fast sowas wie Spaß auf, aber der hat natürlich schnell ein Ende wenn man die Drecksfelle wieder auf die Ski kleistern muß um wieder auf die Hütte zu kommen...
Ein neuer Tag wird die Entscheidung bringen, vorwärts geht es, dort steht er der Geldberg der Schweizer ! Man sieht auf den ersten Blick nur Fels, aber das ist logisch, wäre ja längst alles weg, wenn jeder darhergelaufene Deutsche erkennen könnte das der Berg in Wirklichkeit aus Geld ist !
Das Wetter ist gut, wir sind motiviert und kommen zwar nicht schnell aber immerhin doch voran.
Klar die Drecksfelle sind inzwischen so runtergenudelt, dass selbst im 3° steilen Gelände schon Harscheisen nötig sind, aber von dem ganzen Schotter den wir heute abräumen werden wir uns schon neue leisten können, das hebt die Stimmung.
Aber warum machen die Schweizer ihre Berge immer so steil ? Man hätte das ganze Geld doch auch flacher aufschichten können ??
Hilft ihnen auch nicht weiter, wir lassen uns nicht aufhalten !
Oben halt die übliche Aussicht auf Berge die eh kein Mensch kennt, aber interessiert uns nicht, wir müssen jetzt die Scheine finden !
Aber alles suchen hilft nix, nirgendwo ist das Geld zu finden. Nur Schnee und Fels. Die haben uns mal wieder verar... die Schweizer. Da bleibt nur sich frustriert in die Sonne zu legen.
Ein Bergführer kommt mit einer Gruppe herauf und fragt warum wir so enttäuscht sein, können wir natürlich nicht zugeben und machen gute Mine zum bösen Spiel...
Nix wie runter von dem Felshaufen, wenn wir Ski fahren könnten, täten wir uns über eine kaum verspurte Pulverschneeabfahrt freuen, tun wir aber natürlich nicht
Außer Spesen nix gewesen. Dafür wird dann Dieter dazu verdonnert ein Käsefondue zu machen. Ziemlich viel Alohol drin da, hicks, die spinnen die Schweizer. Ups, wer hat da sein Brotstück verloren....
Fazit :
Nicht veralbern lassen, man kann von Bergün noch ein Stück mit dem Auto fahren, von dem Parkplatz ists aber immer noch elend weit zur Keschhütte. Die ist modern, zweckmäßig und hat einen tollen Panormaaussichtsraum, wirkt aber etwas leblos und steril. Zu viel Beton.
Der Piz Kesch bietet einen Skianstieg und Abfahrt auch für BessernichtsosteilMamaichhabAngstSkitourengeher bis zum Skidepot auf über 3200m. Der restliche Anstieg verlangt Steigeisen und die Fähigkeit diese auch gescheit benutzen zu können, sonst droht böser Abflug. Ein Seil ist auch nicht falsch, an einer Stelle ist abseilen die sinnigere Alternative. Bedingungen waren optimal, bleiben sicher auch noch ne ganze Weile so. Das letzte Stück Abfahrt im SuperfauligenSulz war ne Katastrophe, aber bei insgesamt 1800Hm Abfahrt bis zum Auto fällt das sogar mal weniger ins Gewicht.
Wir haben runter die Skier tatsächlich nicht ein Stück getragen, doll oder ?