Wenn mal eine SAN- Monatstour weiter im Westen wäre, täte ich mich ja beteiligen. Aber so bin ich dann doch privat los gezogen. Ist schon etwas her, war aber wirklich schön und außer dem die letzte Gelegenheit des Jahres, gleichzeitig zu klettern und Farbe zu tanken.
Noch Freitag abend liest Dennis
Hannes und mich
nach chaotischem mehrmaligen Umdisponieren des Treffpunkts in Esslingen und Plochingen auf.
Dennis ruft um 15 Uhr 30 aus Mainz an, dass er u 18 Uhr 30 in Stuttgart am Hbf ist. 17 Uhr 30 ruft er aus KA an, dass er im Stau steckt. Zweiter Treffpunkt war also Esslingen, wo Hannes ohnehin geschäftlich unterwegs ist. Das Radio meldet einen Unfall auf der Zollbergsteige. Ich rufe Dennis an, er soll nach Plochingen kommen. Doch Hannes verpasst den Zug. Dennis muss jetzt doch nach Esslingen fahren. Darüber verpasse ich, in Esslingen aus zu steigen. Also fährt Dennis nach von Esslingen über Plochingen zur Autobahn, was aber angesichts der Verkehrssituation besser war. Immerhin hatte ich Zeit, vom Bf zur B10 zu laufen, wodurch sich wenigstens die Suche des Bf in Plochingen erübrigte. In Zukunft gibt es nur einen Treffpunkt, den Bahnhof in Ulm.
Auch ohne Bergerfahrung und trotz deutlichen Leibesumfangs hängt uns Dennis am etwa 600 Meter hohen Zustieg zum Gimpelhaus locker ab. Man merkt halt dass er gerade mal gut halb so alt ist wie ich. Gegen 23 Uhr erreichen wir das Ziel.
Der Wetterbericht versprach den Durchzug schlechten Wetters am SA Nachmittag. Anderen Falls wären wir erst SA angereist. Doch Petrus ändert wie so häufig auch heute seine Pläne und öffnet bereits am Morgen alle Schleusen.
Wir dösen noch 2 Stunden, frühstücken gemütlichst, und dann gehts los. Die neue Südostkante (VI) am Gimpel, ein etwas gesuchter Weg, aber besser gesichert als das Meiste auf der Alb, ist unser Ziel.
Ich danke Hannes für diesen wunderschönen Bottom-Shot
Hannes versenkt am zweiten Standplatz einen Kletterschuh und geht den Rest mit einem Turnschuh.
Dass dieses Jahr noch keine Leiche meinen Weg gekreuzt hat, wird auch gerade geändert,
und so stehen wir am frühen Nachmittag nach 10 SL am Gipfel.
Rasant gehz bergb, um noch vor dem Regen am Gimpelhaus zu sein.
Für Dennis war es das erste Mal. (Dass er alpin geklettert ist.)
Sonntag kommt dann Kerstin. Mit mir macht sie die erste Seilschaft, Hannes und Dennis folgen im Abstand im Südwandverhau (VI+) am Hochwieseler. Nach der Sanierung des oberen Teils der neuen Südwand ist aus der ehemaligen Technorassel eine -wenn auch behutsam- sanierte Tour geworden (die 3 Zwischenhaken stecken auf den 25 Metern der Schlüssellänge nur dort, wo mit Keilen nichts geht.)
Über die g**le Abeile gehts frei schwebend wieder zurück zum Einstieg.
Dennis und Hannes haben genug, ich eigentlich auch, aber Kersin natürlich noch nicht
Also hängen wir noch "gschwind" die Rotflüh- Südostwand an. DER Traum aller Sachsen. Nicht für mich, der ich angesichts der stechenden Sonne die Hosenbeine abgezippt habe.
Nach ansonsten recht ereignisloser Kletterei erreichen wir in knapp 3 Stunden den mittler Weile eingetrübten Gipfel
je kleiner die Quacke, um so größer das Kreuz.
und auf der reichlich bekannten Abseilstrecke die Rucksäcke. Die Wolken sind wieder weg, und in diesem Zustand
werde ich die Alpen in Erinnerung halten. Denn die nächsten 6 Monate werde ich geschäftlich in Leipzsch verbringen. Und da ist die 2002 das letzte Mal besuchte Sächsische Schweiz doch näher. Egal wie knapp 15% der Leute dort gewählt haben, denn die Steine bleiben immer gleich schön.