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Schärtchen-Weg Teil 2 (Gelesen: 3124 mal)
Lamл[tm]
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Schärtchen-Weg Teil 2
09.08.2005 um 18:32:59
 
Heute lassen wir uns Zeit mit dem Start. Wir finden noch einen Wasserkanister - zum Trinken trauen wir uns das nicht, aber zum Anrühren von Pfannkuchenpulver kein Problem.
Wir genießen das Essen in der schönen Umgebung und laufen los.
Am ersten Schneefeld füllen wir unsere Flaschen mit in der Sonne schnell schmelzendem Pappschnee. Und schon ist Richi außer Sicht.

War es mir anfangs noch möglich, in sehr ausgesetztem oder ungangbarem Gelände aufzuschließen, so geht das später nicht mehr.

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Wer sieht "Seine Staubwolke?



Anfangs ist der Weg noch kein Klettersteig. er heißt auch noch nicht Bocchette-Weg (Bocca==Scharte, Bocchette==kleine Scharten), sontern Sentiero Costanzi. Was auf der Karte mit wenigen Steigungen aussieht, ist in Wirklichkeit ein ständiges 50-m-weises Auf und Ab. Nach etwa 4 Stunden erreichen wir die nächste Biwakschachtel. Kurz darauf mein einziger Gippl der Tour, ca. 2900 m hoch.

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Name ist mir entfallen, aber die Sicht war schön. Es gab kein Gipfelbuch. Sollen sich die Spaghettis mal was von den Sachsen abschauen !



Kurz darauf begannen dann die Drahtseile mit einem ziemlich heftigen "Auswerfer"


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und 2 Stunden später waren wir an der Groste-Hütte mitten im Skigebiet.

Nach dem ständigen Hinterher-Hecheln hinter Richi und Micha habe ich jetzt auch keine Lust mehr auf den angeblich lohnenden Hütten-Klettergarten. Und das, obwohl ich 30 Meter Seil, Schuhe, Gurt , 7 Expressschlingen und einen halben Satz Keile mit mir herum schleppe.

Die Seilbahn ist auch im Sommer in Betrieb, und so gibt es viele Leute, die in die Berge gehen, um sich die Knochen zu schrotten, indem sie rauf fahren und runter laufen - oder besser - besoffen runter torkeln. Und wenn sie sich nicht mehr auf den Beinen halten können, dann rollen sie halt mit dem vorsorglich mitgebrachten (ist bei der Seilbahn billig) Fahrrad runter.....

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Hässlicher Kasten - Zur Aussicht 15 Minuten


Auf die Groste muss man nicht unbedingt noch mal gehen.
Trotz Straßenanbindung ist das Essen unverschämt teuer (zur Auffüllung der leeren Glukosespeicher braucht man 3 Portionen Pasta) und nicht mal besonders schmackhaft, das wirklich einzige Empfehlenswerte ist der Apfelstrudel für 3 Oiro (echt sättigend.) 0,4 l Bier kosten 4 Oiro.
Das Ambiente auf einer vom Wintersport schwer geschundenen Hochfläche ist auch nicht gerade schön. Eine Terrasse ist 50 Meter neben dem Haus aufgeständert, die Umleitungs-Schilder für die Skifahrer (damit die Hütte wenigstens etwas Wiese für den Sommer behält) auch im Sommer nicht demontiert. Ebenso wenig die Schlepplifte. Hinter der Hütte ist eine künstliche Boulderwand (nur für Kinder) im Freien aufgestellt, so was Deplatziertes habe ich  noch nie gesehen - 200 Meter weiter gibt es ein ausgedehntes Karrenfeld.

Das Schöne an dem Tag war aber, dass wir so gut wie niemanden getroffen haben. Wir hatten trotz besten Wetters den ganzen Höhenweg für uns. Der einkliche Bocchette-Weg geht nämlich erst an der Groste los. 100 Meter neben der Bergstation, sodass man mit Tagesgepäck den zentralen Teil (das sind 3 Etappen) in einem Tag durchrennen kann (10-11 Stunden); zu diesem  Zweck gibt es extra Frühfahrten der Seilbahn sowie einen Taxidienst vom Ende des Hüttenabstiegs der Tosa-Hütte zurück nach Madonna di Campiglio - damit man danach noch die Gelegenheit hat, sich ins Nachtleben zu schmeißen. Ein Schuft, wer da an den Berg als Sportgerät denkt.
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« Zuletzt geändert: 09.08.2005 um 18:51:34 von Lamл[tm] »  

Liebe Grüße von Lamл[tm]-Nur echt mit dem Pi und cw-Wert > 0,3
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