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Pressemitteilung des DAV zur Lawinenlage (Gelesen: 1169 mal)
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Pressemitteilung des DAV zur Lawinenlage
04.01.2006 um 16:08:45
 
Zitat:
04. Januar 2006


Vorsicht bei Ski-, Schneeschuhtouren und Variantenabfahrten
Erhebliche Lawinengefahr in den Bayerischen Alpen

MÜNCHEN. – In den vergangenen Tagen hat es im Bayerischen Alpenraum einen enormen Neuschneezuwachs gegeben. Für die Tiefschneefreaks bedeutet dies jedoch nicht nur „Powderalarm“, sondern vor allem „Lawinenalarm“. Wer trotzdem vor hat auf Ski- bzw. Schneeschuhtour zu gehen, sollte über großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen verfügen.

Im Bayerischen Alpenraum herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 3 und damit erhebliche Lawinengefahr. Abfahrten im ungesichertem Skiraum und Ski- bzw. Schneeschuhtourenmöglichkeiten sind somit nur stark eingeschränkt möglich. Der Neuschnee liegt teilweise locker auf dem bereits vorhandenen Altschneepaket. Vor allem in tiefen und mittleren Lagen ist die Verbindung des Neuschnees mit der Altschneeoberfläche noch nicht gewährleistet. Deshalb kann bereits eine geringe Belastung, beispielsweise durch einen einzelnen Skifahrer, ausreichen, um eine Lawine auszulösen. Die anhaltend tiefen Temperaturen verzögern eine Setzung und Verfestigung der Schneedecke, so dass die kritische Situation über das Wochenende anhalten wird.

Tiefschneefahrer und Skitouren- bzw. Schneeschuhgeher sollten sich also vorab genau über die Verhältnisse informieren und ein Gebiet mit geringeren Neuschneemengen wählen. Unternehmungen abseits der gesicherten Pisten erfordern auf jeden Fall großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Auf Steilhänge oberhalb der Waldgrenze sollte derzeit generell verzichtet werden.

Infos zur aktuellen Situation gibt es unter www.alpenverein.de, Lawinenlagebericht. Daneben ist jedoch auch die richtige Tourenplanung entscheidend, um das Lawinenrisiko auf Tour möglichst gering zu halten.


Folgende Punkte sollten bei jeder Tour beachtet werden:

Die Tourenvorbereitung

Bei der Tourenplanung sollte man mögliche Gefahrenstellen (steile Hänge, Mulden etc.) bereits auf der Karte ausfindig machen und bei zu hohem Risiko eine andere Route aussuchen. Bereits vor dem Start werden auf der Karte Checkpunkte festgelegt, von denen aus die tatsächlichen Verhältnisse im Gelände beurteilt und weitere Entscheidungen gefällt werden. Für alle Fälle sollte eine Ausweichtour geplant werden, denn eine reizvolle Alternative erleichtert den möglicherweise notwendigen Verzicht.

Vor dem Start sollte man auf jeden Fall nochmals die Ausrüstung checken: Verschüttetensuchgerät, Schaufel und Sonde gelten als Standard-Notfallausrüstung. Handy und ABS-Rucksack sind sinnvolle Ergänzungen. Vor dem Loslaufen werden die VS-Geräte gegenseitig gecheckt.

Auf Tour
Bei Schneeschuh- bzw. Skitouren sollte das Gelände vor Ort an den festgelegten Checkpunkten nochmals beurteilt und der eigene Aufstiegsweg festgelegt werden. Dabei sollte man auf jeden Fall auch der Versuchung widerstehen, bereits vorhandenen Spuren blind zu folgen!
Falls sich die Sichtverhältnisse unterwegs (z. B. durch Nebel oder Schneetreiben) verschlechtern, sollte man auf jeden Fall umkehren. Bei solchen Wetterlagen kann man sich nur schwer orientieren. Gefahrensituationen werden evtl. falsch beurteilt.

Entscheidungshilfe für Einsteiger – die SnowCard
Wintersportlern, die sich im ungesicherten alpinen Gelände bewegen, steht mit der „SnowCard“ des Deutschen Alpenvereins eine gute Entscheidungshilfe zur Beurteilung der Lawinengefahr zur Verfügung. Die handliche Plastikkarte mit Hologramm kann bei der Planung und vor Ort helfen, eigenverantwortlich die richtigen, oft überlebenswichtigen Entscheidungen hinsichtlich der Lawinengefahr zu treffen. Die „SnowCard“ ist im DAV-Shop unter http://www.dav-shop.de für 8,90 € erhältlich.

Die Sektionen des DAV bieten eine praxisorientierte Ausbildung zur Risikoabschätzung der Lawinengefahr an. Im Internet unter http://www.alpenverein.de, Rubrik Sektionensuche, findet man alle Sektionen des DAV.



Kontakt:
DAV Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Andrea Händel 
089/14003-94
andrea_haendel@alpenverein.de


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