(Handyfotos sind es leider nicht.)
Sonntag war der perfekte Tag. Ein halber Meter Neuschnee und Lawinenwarnstufe 4. Ideal für eine "Erste-Spur-Aktion"
Also nix wie um 8 Uhr 32 den Zug nach Amstetten gekapert und um halb 10 dort gestartet.
Am Bahnsteig Ski anschnallen ist äußerst selten....
Auf festgefahrenen Schnee gehz nach Amstetten-Dorf, dann durch Tiefschnee zum ersten "Berg"
Für Skibergsteiger ein Fluch, aber hier freut sich jemand über den Sturm von Samstag.
Ich komme nur sehr langsam voran. Aber hinter dem letzten Hof ist die Kreisstraße nicht auf den Grund geräumt. Die verbliebenen 6 km bis Nellingen vergehen wie im Flug
Eine festgefahrene Landstraße - Zum Langlauf fast so gut wie eine Loipe.
Nach der mühsamen Umgehung von Nellingen (Wieso wird in einem Dorf, in dem jeder Allrad hat, eigentlich gestreut???) geht es auf der Verbindungsstraße nach Drackenstein weiter. Doch hier ist nur Sommerbetrieb, auf 2 der 8 km kann ich eine Loipe mitnutzen. Doch dafür liegt am hier topfebenen Abschnitt der Alb recht wenig (d.h. nur etwa 30 cm) Neuschnee. Nach einem größeren freien Feld erwische ich die falsche Einfahrt in den Wald.
Offensichtlich sind die Bäume keine Schneelast gewohnt.
Eine Stunde kommt mir doch etwas lang vor für einen Kilometer. Zum Glück habe ich mich so verlaufen, dass ich wenigstens streckenmäßig keinen Umweg mache.
Befürchtet habe ich es schon, aber die Hochspannungsleitung ließ es dann zur Gewissheit werden, dass ich eigentlich einen anderen Weg nehmen wollte.
Zu allem Überfluss nimmt oberhalb 750 Meter der Schnee schlagartig zu - ein guter halber Meter ist es, in dem ich mindestens 40 cm tief einsinke.
Für das Stück von Ober-Drackenstein nach Hohenstadt war einklich eine Loipe geplant - aber bis ich in Drackenstein bin, kann ich auch gleich nach Hohenstadt
Mittlerweile ist die Sonne draußen. Schneekristalle funkeln. Die Bäume sind tief verschneit. Noch ist der Schnee unberührt. Aber nicht mehr in einer Stunde, denn dann bin ich am anderen Ende
Nach einiger Zeit treffe ich tatsächlich auf eine Spur. Nur vier Mal befahren, aber ich komme mir vor wie wenn ich fligen würde. Leider nur etwa 1 km.
Gehören mittlerweile zur Alb wie früher die Schafe - Windmühlen. Samstag wurde hier auf diesem Hügel jede Sekunde eine Kilowattstunde gemacht.
Rund um Hohenstadt nix wie Zäune - im Nachhinein wäre Abschnallen und durchs Dorf laufen günstiger gewesen.
Hohenstadt mit dem charakteristischen Zwieblturm trägt den Namen in der Tat - einen höheren Ort erreiche ich heute nicht mehr.
In Hohenstadt durchschneidet die A8 die Europäische Wasserscheide-davon hatten wir es schon mal. Ich gehe wirklich gern ungespurt. Aber die heutige Stapferei hat mit Langlauf einklich nichts mehr zu tun. Und nun endlich, hinter der Autobahn, erreiche ich die Westerheimer Loipe.
Windpark No. 4: Hier wird heute richtig Kohle gemacht
Die halbe Stunde nach Westerheim ist nur noch Formsache. Die Stapferei hat sehr viel Zeit verschlungen. Die Loipen hier sind nur Rundloipen, nach Donnstetten sind es 10-12 km. Oder nochmal 3 km stapfen. Von dort hinunter ins Lenninger Tal wären es dann noch mal 4-5 km ebenfalls ohne Loipe. Und das bei Neumond.....
Es ist 17 Uhr 15 und ich breche ab.
Nun, die Anstrengung ist vergessen, die schöne Erinnerung wird bleiben. Und wenn der Schnee noch eine Woche hält, dann wird eine Tour mit Außenlandung veranstaltet.... oder vielleicht mal eine kombinierte Langlauf-Klettertour - So was ist mir in 13 Jahren noch nicht geglückt. Es wäre dann der perfekte Alb- Traum.
Die "wilden" Strecken wären ein Fall für Schneeschuhe gewesen, aber am ersten und am letzten Stück brachten mich die Ski schon schneller voran. Und beides dabei haben - ich weiß nicht ob das sinnvoll ist.
Ich habe mal gehört, dass es mittlerweile wieder etwas breitere Langlaufski geben soll. Das wäre hier nicht schlecht gewesen. Hat jemand Erfahrung mit so was?