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besser spät als nie: wellness-skitouren südtirol (Gelesen: 3647 mal)
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DAV-Trainerin C Bergwandern

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besser spät als nie: wellness-skitouren südtirol
02.03.2007 um 22:40:14
 
Kein Schnee im Zillertal - Wellness-Skitouren im südlichen Stubai

Es kam, wie es kommen musste in diesem Winter, der keiner war - die lange ausgeschriebenen geführten Skitouren ins Zillertal fielen flach, denn das Zillertal gefiel sich in Grün mit Puderzucker. Aber was so ein richtiger skitourenverrückter SAN-FüL ist, der findet auch in so einem Winter heraus, wo der vermaledeite Schnee denn nun abgeblieben ist - und richtig, da war er: im Ridnaun- und Pflerschtal! Der LLB hatte "eine Zwei" vermeldet für das Gebiet... passt.

Samstag, 10. Februar: Wurzer Alpenspitze (2232m)


Aber von vorn... die Tour begann am Samstag (10. Februar 2007) um 4:05 Uhr (jawohl!) in Nürnberg. Von Holledau an übernahm Hans, ab Eching saßen wir zu viert mit Angelika in Climbys Karosse, und ab München folgten Helmut und Karin, die samt Skiern und Gepäck nun doch nicht mehr bei uns reinpassten. Aber im Schnitt drei Personen pro Wagen - das ist auch unter Naturschutzgesichtspunkten gerade noch zu vertreten. Das Wetter wurde nach Süden zu immer besser, am kleinen Entholzer Skilift (1380m) im oberen Ridnauntal herrschte bereits munter Betrieb, und um 9:40 Uhr - zu echt wellnesstourenmäßiger Zeit - begannen wir mit dem Aufstieg.

Der führte zunächst schräg nach links über die Wiese und querte ein Stückchen den Hang, um dann durch einen breiten Waldgürtel aufwärts zu ziehen. Es gab schon eine gute Spur - Wellnesstour eben. An der Inneren Wurzer Alm wurde pausiert (mit Heldentouren sollte sich von uns aus das Hasei-Gefolge am Zuckerhütl stressen)...

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... und man widmete sich dem Kartenstudium:

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Welcher von den vielen Mugeln da oben am Kamm war denn nun "der richtige"? Auch egal, Karten über Südtiroler Gebiete stimmen sowieso nie, und die Dinger sind eh alle mehr oder weniger gleich hoch... also einfach der Spur folgen, der Sattel da oben wird schon passen...

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Es waren zwar nur 830 Höhenmeter und meist sehr gemütlich, aber sie zogen sich ganz schön... durchaus mit der Betonung auf "schön". Am Sattel gab es westwärts noch einen netten kleinen Steilhang zu erklimmen (alle vier Schritt eine Spitzkehre *keuch*), und schon waren wir oben, auf welchem auch immer.... sicher ist nur der im Hintergrund, das ist die Hochspitze. Wir beschlossen einfach, dass wir jetzt auf der Wurzer Alpenspitze standen, denn... siehe oben. Und das beste: Alle anderen Tourengeher waren auf den Nachbarbergen, wir hatten die "idealen Skihänge" ganz für uns!

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Das Panorama in südöstlicher Richtung war zwar mehr oder weniger "oben abgeschnitten" (oder lag das an Climbys Gipfel-Bärwurz?), aber immer noch viel besser, als laut Wetterbericht zu erwarten (Sarntaler?):

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Die weitläufigen Aufstiegshänge fuhren sich fast wie Piste, nur stellenweise geriet man unvermutet in Harsch. Der obere Teil der Waldabfahrt erwies sich selbst für Anfänger als harmlos: Der Schnee reichte, und die Bäume hielten respektvoll Abstand. Dafür hatten wir dann im untersten Teil heftig zu kämpfen - der Wald wurde dichter, und überall kam der Waldboden durch, glücklicherweise mehr Wurzeln als Steine, aber trotzdem fies. Danach hatten wir uns die einzig echte Touri-Belohnung redlich verdient:
die Schirmbar!
Zugegeben, Helmut sieht nicht wirklich glücklich aus, aber ansonsten - Wellness pur!

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Damit waren wir auf der richtigen Schiene und machten gleich nahtlos weiter. Climby hatte man als eher rustikales Quartier den Pfarrwirt in Stein im Pflerschtal empfohlen - und siehe da, wir passten alle noch rein. Die Kirche stand gleich nebenan, damit war auch für unser Seelenheil sozusagen automatisch gesorgt. Die Wirtsleute freundlich, die Preise zivil, wunderschöne Gaststube mit alter Täfelung, und als HP ein üppiges Salatbuffet, gefolgt von Pasta oder Gulaschsuppe und Hirsch mit nicht weniger als drei verschiedenen Kartoffelzubereitungen sowie Apfelstrudel zum Nachtisch - sogar der Tourenreferent wurde satt. Auf dieser soliden Unterlage mundeten dann auch die wildesten Tourengeschichten, z.B. die, wie Helmut auf einer Tour in den Bergen östlich des Finstertal-Speichersees nach Problemen mit der Bindung auf einem Ski bzw. mit an Quasi-Zügeln "handgeführten" Skiern es spätabends gerade noch in die Dortmunder Hütte geschafft hatte... oder so ähnlich. Soll ihm mal einer nachmachen.

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DAV-Trainerin C Bergwandern

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Re: besser spät als nie: wellness-skitouren südtir
Antwort #1 - 02.03.2007 um 22:45:13
 
Sonntag, 11. Februar: Maurerspitze (2628hm)


Sonne! (Irgendwann muss ich mal austüfteln, ob der Kamera nicht bessere Gegenlichtaufnahmen abzuluchsen sind...)

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Um 8:40 Uhr reihten wir uns an der Talbrücke in Stein (ca. 1360m) in die Karawane ein (Climby: "Dass ihr's nur wisst, wir sind auf einer Modetour!") und starteten mit einem langen Forstweghatsch in westlicher Richtung fast bis zur Ochsenhütte.
In der Morgensonne grüßte der Pflerscher Tribulaun (Normalweg? Scho, III+, nix als Bröselkacke... ):

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Kurz vor der Ochsenhütte Richtungswechsel um 90 Grad, in südlicher Richtung durch Wald bis zu einer verfallenen Halterhütte (1893m), wo das offene Gelände der Furtalmen begann. Die Sportlerfraktion (Angel, Hans, Helmut) begann durchzustarten, während wir anderen es gemütlicher angehen ließen. Schließlich waren wir auf Wellnesstour... und der Schnee war - wie man sieht - einfach wunderbar.

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So ab 11 Uhr begann es sich zuzuziehen, und leider war es zu windig, um irgendwo pausierend in der Gegend rumzustehen. Also absolvierten wir die ca. 1250 Aufstiegs-Hm mehr oder weniger am Stück... meist auf guter Spur, bis auf den Steilhang zum Skidepot. Der sah zwar von unten recht harmlos aus...

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...aber die Spur war sehr steil angelegt und ausgetreten, für Anfänger ziemlich unangenehm. An einer Stelle wäre ich fast abgegangen. Aber als sogar ein Hund an mir vorbeizog (ohne Ski!), raffte ich mich mit letzter Kraft auf, streckte innerlich der beginnenden Grippe die Zunge raus und war dann auch oben, wo die anderen einen windgeschützten Stehplatz gefunden hatten. Leichtes Schneetreiben begann. Noch eine Stippvisite über den feinen kleinen Grat am Gipfelkreuz (zu windig für Fotos), den Steilhang vorsichtig runtergerutscht - und ran an die absolute Traumabfahrt über die weiten Böden, trotz Karawane teilweise sogar in unberührtem Pulver!
Danach gemütliche Forststraße mit guter Schneeauflage durch den Wald, reinstes Wintermärchen mit leichtem Schneegestöber, gewürzt mit dem einen oder anderen Abkürzungssteilhang für die Sportlichen - und das war's!

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Natürlich musste Climby noch unbedingt die Schlutzkrapfen vom Pfarrwirt probieren (wozu waren wir schließlich nach Südtirol gefahren?), und wir anderen hatten auch nichts gegen einen Kaffee... dann Heimfahrt, hinein in griesegrauen Dauerregen.

Climby ein herzliches Dankeschön für die flexible, gelungene Tourenwahl und -leitung!

servus
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Lamл[tm]
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Re: besser spät als nie: wellness-skitouren südtir
Antwort #2 - 04.03.2007 um 23:15:25
 
Da kriegt man ja richtig Lust, das auch mal zu probieren.
Wenn ich dann sehe, wie viele Wochenenden im Jahr was geht, und was das Zeichs kostet und wie viel PLatz im Keller das weg nimmt, dann .... nehme ich doch mit den Schneeschuh-Wanderungen vorlieb.
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Ulli
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Re: besser spät als nie: wellness-skitouren südtir
Antwort #3 - 12.03.2007 um 10:03:44
 
Oh, wie schööööööönnnnnnn!!!!!!

Liebe Gisela!

Tausend Dank für den schönen Bericht ... das versüßt mir doch glatt den Wochenanfang  Grinsend

LG, Ulli
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