Yeah, genau,
Himmelfahrt ist traditionell der Tag der Eiswand und die Schrankwand haben wir ja schon lange nicht mehr ins Auge gefaßt nach etlichen gescheiterten Versuchen.
Aber nach den Pleiten der letzten Jahre ist es diesmal an der Zeit mal mit einer anderen Taktik ranzugehen.
Yak setzt daher diesmal auf Eiswanderfahrene Begleitung
Auch wenn die Engadiner Nußtorte von der letzten Mayday das einzige ist was ernährungstechnisch an eine SAN-Tour erinnert.
Aber wie gesagt : Geänderte Taktik !
Man muß sich auch überwinden können wenn man große Ziele erreichen will.
Wecker halb 4, erstaunlicherweise meutert die studentische Begleitkraft gar nicht sondern ist auch um halb 5 beim ersten Licht abmarschbereit. Die geänderte Ernährungstaktik scheint Erfolge zu verzeichnen, klar dass man nach nem gscheiten Big Mac schwerer aus dem Bett kommt.
Wetter ist einwandfrei, Schnee leicht angefroren, das könnte also passen.
Mit dynamischem Schritt geht es vorn, aber dummerweise ist es verdammt weit, muß man ja um den ganzen Drecksberg rumlatschen.
Klar dass dann doch irgendwann die Sonne anfängt den Firn in Buttersulz zu verwandeln.
Wandeinstieg um 10, ganze normale SAN-Zeit, das sollte also passen, sieht eh erstaunlich flach aus die Wand und Eis hats auch keins.
Kleiner Irrtum, irgendwann stehn wir doch auf Blankeis und das im gut über 45 Grad steilen Gelände. Also doch noch die Eisschrauben rauspacken.
Mit viel Kabelverhau sichern und sich in Seilen, Schlingen und anderem Material verwickeln von dem wir reichlich dabei haben läßt die Zeit zügig verstreichen.
Und klar, irgendwann wühlen wir dann eh nur noch durch oberschenkeltiefen Schnodder der aber blöderweise trotzdem knapp 50 Grad steil ist.
Aber irgendwann ist der Grat erreicht, da muß natürlich das Standardposing her.
Zum Gipfel sinds nur ein paar Meter.
Und endlich ist sie gefallen die Schrankwand, die Revanche geglückt.
Ups, da sind wir rauf ? Ist ja fast so dreckssteil wie am Alpamayo, aber wenigstens hat hier keiner mit Eis geschmissen.
Der Abstieg im leichten Schneetreiben (keine Ahnung wo das auf einmal herkam) ist ein ziemliches Gemurkse, denn schön zu gehen ist der Ostgrat nicht, irgendwann sind wir aber wieder in schönem Gelände und prompt zeigt sich die Sonne. Yaks Vorschlag schnell abzusteigen und eine weitere Wand anzugehen wird nicht mit dem nötigen Ernst diskutiert....
Fazit : Endlich weg das Ding, gute Verhältnisse, bleibt auch noch ne Weile gut. Ist weit von der Amberger bis zum Wandeinstieg, die direkte Route zum Gipfel geht nicht mehr wegen einem Felsriegel, aber weiter links ists auch fein, kaum weniger steil und die paar Meter über den Grat sind nicht der Rede wert, gell Mali ?