Willkommen Gast. Bitte Einloggen
Sektion Alpen.Net
   
  ÜbersichtHilfeSuchenEinloggen  
 
Umweltfreundliche Skigebiete? (Gelesen: 10698 mal)
Andy
Ex-Mitglied
****


Auffi muaß I

Umweltfreundliche Skigebiete?
01.01.1970 um 01:00:25
 
Wer kennt relativ naturschonende Skigebiete? D.h. nur verträgliche Verbauungen, Verzicht auf Beschneiungsanlagen, Betrieb nur bei verträglichen Verhältnissen und so weiter (siehe Alpen in Not. Das Allgäuer Skigebiet Steibis, in dem ich am Wochenende war, würde sich von der Verbauung her zwar qualifizieren, was aber leider durch den großflächigen Einsatz von Beschneiungsanlagen relativiert wird.

Am Freitag war auf 3Sat ein Bericht über Galtür und es war die Rede davon, dass die im Gegensatz zum nahen Ischgl konsequent auf sanften Tourismus setzen und zum Beispiel die Gletscher unberührt lassen. Ein Grundsatz von Galtür sei seit den 60er Jahren, dass man vom Lift den Blick über unverbaute Berge schweifen lassen können müsse. Allerdings kenne ich das Skigebiet persönlich nicht und der Film hat sehr werbemäßig gewirkt.
Zum Seitenanfang
 
Geist ist geil!
 
IP gespeichert
 
climby
Ex-Mitglied
*****


Geht net gibt's net

Geschlecht: male
Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #1 - 01.01.1970 um 01:00:26
 

Zitat:
Gerade in Bezug auf Galtür wäre ich mit der Bezeichnung "Sanfter Tourismus" eher zurückhaltend. Nach dem Lawinenunglück vor 2 (oder sind es schon 3?) Jahren wurden sehr viele Stimmen laut, die die Umgestaltung der natürlichen Landschaft, das Roden der Wälder, das Planieren der Pisten etc für die Großlawine verwantwortlich gemacht haben. Und wo ist da dann der Sanfte Tourismus?


Alles was Du hier beschreibst, wer Stimmungsmache in den Medien, die das geile Thema Lawine bis zum abk... für Ihre Profitgier ausgeschlachtet haben. Tatsache ist, dass die Hänge der Lawinen in Galtür nicht von Skigebieten erschlossen sind und dort keinerlei touristische oder wirtschaftliche Aktivitäten stattfinden. Ganz im Gegenteil, Galtür setzt schon lange auf einen Sanften Tourismus. Es hat sozusagen die Falschen getroffen, im Vergleich zu Ischgl, wo alles andere als ein Sanfter Tourismus pratiziert wird, aber bei den Großlawinen 1999 nichts passiert ist.
../../images/YaBB/smilies/cwm40.gif
Vgl. auch das Buch: Die weisse Gefahr von Martin Engler

Viele Liebe Grüße von climby ../../images/YaBB/smilies/cwm38.gif
Zum Seitenanfang
 
Meine Nachbarn hören Metal,
ob sie wollen oder nicht
 
IP gespeichert
 
Astrida
Ex-Mitglied


Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #2 - 01.01.1970 um 01:00:26
 
Das wußte ich tatsächlich nicht Climby ../../images/YaBB/smilies/cwm40.gif

Ist eigentlich bekannt wodurch diese Großlawine damals ausgelöst wurde?
Zum Seitenanfang
 
 
IP gespeichert
 
climby
Ex-Mitglied
*****


Geht net gibt's net

Geschlecht: male
Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #3 - 01.01.1970 um 01:00:26
 
Genaueres dazu steht auch im Engler-Buch, Ich fass mal kurz zusammen:

1. Es hat sehr viel bei starken Wind geschneit
2. Der Schnee aus den vorherigen Schneefallperioden ist nicht als Lawine abgegangen (Der hätte nicht gereicht um bis ins Tal zu kommen)
3. Die Lawinenverbauungen waren durch den vielen Schnee zugeschneit

Es waren dann Selbstauslösungen. Es kam hinzu, dass bei einer der Katastrophen-Lawinen sich 2 große Hänge gleichzeitig lösten und dadurch der Auslauf der Lawine unverhältnismäßig groß war.

Viele Liebe Grüße von climby ../../images/YaBB/smilies/cwm38.gif
Zum Seitenanfang
 
Meine Nachbarn hören Metal,
ob sie wollen oder nicht
 
IP gespeichert
 
Andy
Ex-Mitglied
****


Auffi muaß I

Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #4 - 01.01.1970 um 01:00:26
 
Die Anrissgebiete der Lawinen lagen in Galtür weit oberhalb der Baumgrenze und nicht in Schigebieten. Da kann ich Climby zustimmen.

Es wurden dort u.a. über 400 Jahre alte Häuser zerstört - also da, wo noch nie was passiert ist. Diese Häuser lagen weit ausserhalb des roten Bereichs und konnten nur durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen betroffen werden.
Zum Seitenanfang
 
Geist ist geil!
 
IP gespeichert
 
climby
Ex-Mitglied
*****


Geht net gibt's net

Geschlecht: male
Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #5 - 01.01.1970 um 01:00:26
 
Und das mit den seit altersher bekannten Lawinenstrichen ist das auch so eine Sache. In Evolene in der Schweiz wurde mittels einer Computersimulation das Auslauffeld einer Lawine berechnet, um den roten Bereich festzulegen. Man stellte dann fest, dass in diesem roten Bereich ein 300 Jahre altes Haus steht, dementsprechend wurde der rote Bereich zurückgenommen.
1999 wurde dann das alte Haus und einige Neubauten verschüttet!

Und wieder zählt das Argument nicht: Da ist ja noch nie eine Lawine gekommen.

Viele Liebe Grüße von climby ../../images/YaBB/smilies/cwm38.gif
Zum Seitenanfang
 
Meine Nachbarn hören Metal,
ob sie wollen oder nicht
 
IP gespeichert
 
Andy
Ex-Mitglied
****


Auffi muaß I

Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #6 - 01.01.1970 um 01:00:26
 
Es hat ja nicht nur wegen den Lawinenverbauungen zugeschlagen, sondern die Lawine ist auch zusätzlich mitten in den Ort rein, nicht in einen Randbereich, der erst vor kurzem bebaut wurde. Da wo eben bis dahin "noch nie was war". Ein Restrisiko gibts halt immer, das wurde versucht durch Lawinenbebauungen zu minimieren, hat auch nicht gefunkt, irgendwo ist dann das ganze schon schicksaalshaft. Zudem es eben dort ausgerechnet einen Ort erwischt hat, der bewusst auf sanften Tourismus und vorsichtige Entwicklung setzt.
Zum Seitenanfang
 
Geist ist geil!
 
IP gespeichert
 
climby
Ex-Mitglied
*****


Geht net gibt's net

Geschlecht: male
Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #7 - 01.01.1970 um 01:00:26
 
Also climby weiß erstmal darüber auch nur relativ viel, weil er ja gerade den Engler liest (so wie der Andy auch, vermut ich mal).
Ich denk mal, die Lawinenverbauungen wurden nach dem Lawinenunfall von 1951 angelegt. Damals sind in Galtür mehr Menschen ums Leben gekommen als 1999, obwohl damals fast nur die einheimische Bevölkerung im Ort war (in Gegensatz zu 1999: Überwiegend Touris). Die Verbauungen wurden also primär wegen der Einheimischen angelegt.
Sicher, die Technik hat versagt, aber was wäre die Alternative gewesen, das Dorf aussideln?
Und dem Risiko sind sich die Einheimischen in Galtür bezüglich der Lawinen sicher bewusst, sie haben gelernt, damit zu leben. Ich vergleich das mal mit San Francisco, Los Angeles uns Mexico City: Da dürfte wegen der Erdbebengefahr kein einziges Haus mit mehr als 2 Stockwerken stehen.

Viele Liebe Grüße von climby ../../images/YaBB/smilies/cwm38.gif
Zum Seitenanfang
 
Meine Nachbarn hören Metal,
ob sie wollen oder nicht
 
IP gespeichert
 
usch
Ex-Mitglied
*****



Geschlecht: female
Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #8 - 01.01.1970 um 01:00:26
 
Mit das entscheidende an den Lawinen dieses Winters war meiner Meinung nach die immens große Schneemenge.
In den angrenzenden Gebieten gingen ebenfalls Lawinen nieder und zwar häufig da, wo man sie nicht vermutet hätte. Die Tobel und Rinnen, die teils durch Lawinenabgänge und das danach abfließende Wasser über Jahre hinweg entstanden sind, waren zugeschneit und die abrutschenden Schneemassen haben sich neue Wege gesucht. So gesehen in Seitentälern des Lechtals und in den Pertisauer Karwendeltälern.
In Bach, so wurde mir berichtet, wurden im Bereich von Lawinenverbauungen 12m Schneehöhe gemessen. Wie hoch sind Verbauungen? 8 Meter?

Allerdings leben, möchte ich im Paznauntal nie!
Bei einer Wanderung durch das ganze Tal habe ich mehrfach Bauernhöfe gesehn, die mit dem Rücken zum Berg gebaut, einen Keil zum Berg gebaut haben, der herabkommenden Schnee spalten soll. Richtig - die Leute haben gelernt mit Lawinen zu leben.

Ich habe den Bericht von Galtür mit großen Interesse gesehn. Es war von einem "Rütlischwur" in den 60er Jahren die Rede, als die Galtürer beschlossen haben, ihren Gletscher nicht zum
Skigebiet auszubauen und auf sanften Tourismus zu setzen.
Grüße
usch
(Diese Nachricht wurde am 26.02.02 um 14:04 von usch geändert.)
Zum Seitenanfang
 
"Alte Adler fliegen langsamer, aber sie sehen mehr!" (Indianische Weisheit)
 
IP gespeichert
 
franke
Ex-Mitglied
**


Das Leben ist viel zu
kurz, um ...

Geschlecht: male
Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #9 - 01.01.1970 um 01:00:13
 
Hallo Leute,

was ist eigendlich ÖKOLOGISCH????

Eigendlich darf keiner der weiter als "200 km" von den Alpen entfernt ist dort hin fahren!!!

Autofahren ist nicht ökologisch, oder???

So, und nun zum Knackpuntk der Disk. wer mehr als 1 km mit dem Auto fährt, handelt nicht mehr ökologisch!!!! Der Sport egal welcher muss mit dem Fahrrad oder mit dem ÖVB anfangen, sonst ist das mit dem ökologischen nur ein Schein-Argument!!!!!!!!!!!

So nun ein Outen (wie es Neudeutsch so heist) ich fahre sehr wohl mit dem PKW in mein "Sport-Gebiet" zum Ski-Fahren (Touren), Bergsteigen, Klettern etc. und somit ist der ganze ökologische Aspekt dahin.

Weitere Ausführungen bei Bedarf!!!!!

Cu der Franke[img]../../images/YaBB/smilies/cwm1.gif[/img
Zum Seitenanfang
 
Lass uns auf die Berge steigen. solange es noch geht!!!!
 
IP gespeichert
 
Sebastian
Ex-Mitglied
*


Leben ist lebensgefährlic
h ;-)

Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #10 - 01.01.1970 um 01:00:13
 
soso mein Freund *gg*

Deine Definition ist aber auch ziemlich pseudowissenschaftlich Zwinkernd
Zum Seitenanfang
 
 
IP gespeichert
 
climby
Ex-Mitglied
*****


Geht net gibt's net

Geschlecht: male
Definition ökologisch
Antwort #11 - 01.01.1970 um 01:00:13
 
Man muß kein Humanist / Altgrieche sein, sondern nur wissen, wo man nachschauen muß:

Wahrig - Deutsches Wörterbuch:

öko'lo·gisch, ö·ko'lo·gisch <Adj.> die Ökologie betreffend, zu ihr gehörend, auf ihr beruhend; ökologisches Gleichgewicht labiles Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Gliedern einer Lebensgemeinschaft (Biozönose), das die Fähigkeit der Selbstregulation hat; ökologische Nische die Gesamtheit aller in ihrer (belebten und unbelebten) Umwelt verwirklichten Lebensansprüche einer Lebensform, d.h. der Teil der Umweltbedingungen, der von einer bestimmten Art tatsächlich beansprucht wird

../../images/YaBB/smilies/cwm40.gif

Viele Liebe Grüße von climby ../../images/YaBB/smilies/cwm38.gif
Zum Seitenanfang
 
Meine Nachbarn hören Metal,
ob sie wollen oder nicht
 
IP gespeichert
 
climby
Ex-Mitglied
*****


Geht net gibt's net

Geschlecht: male
Definition Ökologie
Antwort #12 - 01.01.1970 um 01:00:13
 
Für alle, denen das zu komplex ist (mir zum Beispiel), die Definion von Ökologie (Quelle ebenda):

Öko·lo'gie, Ö·ko·lo'gie <f. 19; unz.> Lehre von den Beziehungen der Lebewesen zu ihrer Umwelt [<grch. oikos „Wohnung“ + logos „Wort, Lehre“]

Nochmal Viele Liebe Grüße von climby ../../images/YaBB/smilies/cwm38.gif
Zum Seitenanfang
 
Meine Nachbarn hören Metal,
ob sie wollen oder nicht
 
IP gespeichert
 
climby
Ex-Mitglied
*****


Geht net gibt's net

Geschlecht: male
Was zum lesen
Antwort #13 - 01.01.1970 um 01:00:13
 
Damit Ihr noch was zum Lesen habt, wenn ich 2 Tag weg bin (aus wissen.de):

Ökologie

Kaum ein Schlagwort hat die 70er und 80er Jahre stärker geprägt als Ökologie (von griechisch oikos 'Haus', 'Haushaltung, Wirtschaft' + logos 'Rede', 'Kunde'). Die Umweltbewegung verstand darunter die Lehre vom umweltgerechten, an natürlichen Bedingungen orientierten Leben und vom sorgsamen Umgang des Menschen mit den Ressourcen der Erde.

Dabei ist der Ausdruck schon älter: Der amerikanische Schriftsteller Henry David Thoreau hatte ihn 1858 als Terminus für die Wirtschaftlichkeit der Naturvorgänge geprägt, indem er einfach das seit dem 16. Jahrhundert für die Lehre vom Haushalten und sinnvollen Wirtschaften gebrauchte Wort Ökonomie (von griechisch oikonómos 'Haushalter', 'Verwalter') mit Biologie (von griechisch bíos 'Leben') kreuzte. Die neue Vokabel wurde 1866 von dem Zoologen Ernst Haeckel in der wissenschaftlichen Welt hoffähig gemacht und bezeichnet heute in der Biologie und der Psychologie allgemein die Lehre von den Wechselbeziehungen zwischen den Organismen untereinander und mit ihrer unbelebten und belebten Umgebung.

Erst die große Nachkriegsrezession, die Studentenbewegung, die Ölkrise sowie die Debatten über Atomkraft sorgten schließlich für das gesellschaftliche Klima, in dem "ökologisches Handeln" als Hauptforderung der Umweltbewegung auf offene Ohren stieß. Die Vorstellung von Ökologie als Ökonomie der Natur wurde maßgebend, ein Ausgleich zwischen der auf optimalen Gewinn für den Menschen bedachten Ökonomie und der ausschließlich am Nutzen für die gesamte Umwelt orientierten Ökologie angestrebt.

Ähnlich wie bio- wurde das Präfix öko- zur Kurzformel für angebliches oder tatsächliches Umweltbewusstsein; Komposita wie Ökoforschung, Öko-Institut, Ökolyrik, Ökofreak oder Ökotest sind nur einige Beispiele dafür. Sogar die Wirtschaft entdeckte ihre ökologische Nische vom Ökofilter für Kaffee über die Ökotoilette bis zu Ökoreisen. Und wer immer der grünen Ökopartei nahe stand, den erklärte man kurzerhand zum Öko, bei gleichzeitigem Sympathisieren mit dem Pazifismus gar zum Ökopax (zu lat. pax 'Frieden'), was je nach Standpunkt positiv oder negativ gemeint sein konnte.

Viele Liebe Grüße von climby ../../images/YaBB/smilies/cwm38.gif 
(Diese Nachricht wurde am 13.03.02 um 17:23 von climby geändert.)
Zum Seitenanfang
 
Meine Nachbarn hören Metal,
ob sie wollen oder nicht
 
IP gespeichert
 
Andy
Ex-Mitglied
****


Auffi muaß I

Re: Umweltfreundliche Skigebiete?
Antwort #14 - 01.01.1970 um 01:00:15
 
Ersatzdiskussionen über Worte sind müßig.Modeworte hin oder her (allerdings hätte Jan mit dem Modewort vor 20 Jahren recht gehabt aber mittlerweile sieht das leider anders aus).

Aber, lieber Franke, was soll uns Dein Beitrag sagen? Weil man mit dem Auto anfährt, ist dann eh schon alles wurst, weil die Ökologie schon nicht mehr gegeben ist, und deshalb können wir den Berg unter der Piste auch gleich zubetonieren und mit dem Berg anstellen was wir wollen?

Worum es geht, ist Verhältnismäßigkeit, und nichts anderes. Wie climby gesagt hat, der Ausbau von neuen Pisten sollte verhindert werden und Fahrgemeinschaften, wenn möglich, gebildet werden. Da geht es nicht um Macht, sondern einfach um einen vernünftigen und sorgfältigen Umgang mit dem was wir haben. Ich auf jeden Fall möchte auch im Alter noch in ursprünglichen Gebirgslandschaften unterwegs sein können und nicht nur zwischen Speicherseen für Schneekanonen, Parkplätzen und Liftmasten wandern müssen.
Zum Seitenanfang
 
Geist ist geil!
 
IP gespeichert
 
(Moderatorgruppen: Vorstand, Verwaltung)