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http://touren.lampatzer.de/20200131gramais/Pics:
https://photos.app.goo.gl/pw4NiZhrV8h3KD6d9Panorama:
https://photos.app.goo.gl/kW8W2Eu6hsdEyCYh7Heute sind sich Marek & ich einig: Der Seitekopf (2344 m) soll es werden.
Wir starten um 7:30, und schon graut dem Morgen. Schließlich soll es ja noch früher zu regnen anfangen als gestern, aber noch strahlt die Sonne von einem wolkenlosen Himmel.
Angesichts dieser Aussicht
strahlt auch Martina wie ein Atomkraftwerk.
Leiter- und Landschaftsspitze sind schneefrei.
Über dem Allgäu zieht es schon zu.
Am Mobilfunkmast beginnt der schmale, schwer zu erkennende Wanderweg. In Tiefschnee und Serpentinen geht es durch die vielen Reihen von Lawinenverbauungen hindurch zu einer Jagdhütte.
Weiter gehen wir auf dem südseitigen Steilgrashang mit einer rutschigen Auflage aus Nassschnee.
Wir haben sehr viel Glück und sehen am Hang eine Herde mit etwa 40 Gämsen, die den winterlichen, ungestörten, vertraulichen Spaziergang und das frei liegende Gras genossen. Eine unvergessliche Begegnung in einer einmaligen Bergkulisse. So vielen Gämsen hat von uns noch keiner vorher gesehen.
An seinem oberen Ende sehen wir das Schafkar und die Nassschneelawine, die gestern 10 Meter neben uns heruntergedonnert ist.
Mittlerweile ist es auch am Hauptkamm ungemütlich.
Erst auf knapp 2000m lehnt sich das nunmehr freie Wiesengelände etwas zurück, man passiert das letzte Waldstück und wandert in unterschiedlich steilem Gelände einen ausgeprägten Grat hinauf zu einer breiten schneebedeckten Grasskuppe. Hier wird es etwas ungemütlicher, windig, frostig und es schneit. Aber so kurz vor dem Gipfel hält uns nichts mehr auf. Der Grat wird schmaler mit vielen Wechten, dafür sieht man auch nichts mehr. Vielleicht besser so. Dankenswerterweise haben Marek & Kirill mit ihren Steigeisen die verharschte Schneedecke durchbrochen, so dass wir die letzten Meter, ohne uns in dieser ungemütlichen Gegend mit dem Anlegen von Steigeisen unnötig lang aufzuhalten, direkt zum sturmumtosten Gipfel stapfen.
Noch ein Gipfelfoto und nichts wie weg hier. Panorama gibt es ohnehin nicht. Jetzt dreht der Wind noch mal richtig auf. Die Wechte wächst, dass wir dabei zuschauen können.
Keine 5 Minuten nach uns kommt Hartmut in der Scharte 5 Höhenmeter unter dem Gipfel an und darf umdrehen. Die Sicht reicht kaum zum Boden, und ein Bruch der Wechte würde an der Stelle das Leben deutlich verkürzen.
Der mittlerweile strömende "alternative Sonnenschein" hat jeglichen Schnee vom Steilgras gewaschen, so dass wir ungefährdet zur Jagdhütte gehen. Dort holen wir die Gipfelrast nach, während Marek & Martina schon heimfahren.
Habe ich schon erwähnt, dass das Essen in der Alpenrose Gramais so richtig gut ist?