Von Warmduschern, Weicheiern und anderen Peelern
Der Bericht des Quotenmannes von Wellness und Wandern im Lechtal (mit freundlicher Genehmigung von Usch, Petra, Rita, Katja, Dorothea, Regis & Carla)
Eigentlich sollte ich nur vom Samstag schreiben, aber ein paar allgemeine Eindrücke aus Männersicht seien schon gestattet.
“Bin ich schön?“ heißt ein Band von unnachahmlichen Erzählungen von Doris Dörrie. Jener Erzählerin und Romanautorin die auch Regisseurin ist. Und den Film „Männer“ gedreht hat. Was für eine Überleitung.
Männer erhört die Signale! Die Frage für Männer in der SAN heißt nicht mehr: Bin ich schön? Sondern: Wie werde ich schöner? Weil wie hieß es in einem Lied von Wolfgang Biermann - oder war es Hannes Wader oder den Wildecker Herzbuben? Wandert und bergsteigt nicht mit den Schmuddelkindern!
Nachdem ich mit Usch auf der MV in Aicha drüber gesprochen hatte, hatte ich Lust aufs Lechtal. Zumal der Termin ausgezeichnet passte. Am folgenden Montag hätte ich einen wichtigen Termin und warum nicht 5 Tage vorher entspannen. Und Wellness lag mir schon immer nah. Und Kosmetik auch. Ja, auch als bekennender Heterosexueller gestehe ich, regelmäßig meine Kosmetikerin zu besuchen. Männer, die Konkurrenz ist hart *lol*
Und ein Verkäufer und Marketingmann der selbst nicht auf die Hülle achtet ..- geht ja gar nicht. Und ein weiser Mann erzählte mir schon vor Jahren: Wer mit 60 aussehen will wie 50 muss mit 30 anfangen. Bei mir fast schon zu spät.
Aber als sich die Zahl der Anmeldungen regelmäßig steigerte und die Zahl der Männer beim Thema Wellness aber konstant bei 1 verharrte dachte ich schon – nanu?
Aber sei´s drum.
Am ersten Tag hörten wir ja gleich über Ernährung und dann beschlossen wir den Tag damit beim Karl in der Post gleich all dem Nahrungsmittel die Petra für ungesund erklärte zu vernichten.
Aber nun mein Bericht vom Samstag den 11.6.
Es gab eine Morgen Yoga Einheit um 6.30 zu der ich nichts sagen kann, weil ich da Kuscheln als persönliche Alternative hatte. Die
theoretische Einheit blieb an diesem Tag aus. Wir machten uns gleich nach dem wie immer üppigen Frühstück auf. Mit dem Auto bis nach kurz hinter Stockach. Und dann 300 Höhenmeer aufwärts durch den Tunnelweg zur Sulzalpe. Ein Weg der sozusagen durch die Wand führt. Ein Weg durch Tunnels (wie auf Lummerland) hinauf zur Alpe. An den Wegesrändern Blütenprachten. Enzian in Mengen wie man ihn sonst nur aus Flaschen kennt. Und dazu ein Forstweg aufgeschüttet mit zermahlter alter Staatsstrasse, was dazu führte dass der Enzian von einem zarten Bitumenduft überlagert wurde. Aber das war dann auch der einzige Wermutstropfen an der Wanderung.
Die erste Gruppe erreichte die Alm nach 1:15, dann kam Usch und dann die Turteltauben, die wegen angeblichen intensiven Fotografierens der Blümchen und Bienchen den Schluss machten
)
Nachdem Donnerstag noch die Schneeschauer fielen, gab's hier Platz auf sonnenverwöhnten Bänkchen. Es gab Skiwasser und Milch (alles ein Preisist das nicht pervers???) und Hopfenblütentee.
Schwierige bergsteigerische Entscheidungen standen dann an. Suppe mit ein o d e r zwei Speckknödel? Ein halber oder ein ganzer Kaiserschmarrn? Kann ich meinen Mitwanderern Linsensuppe zumuten?
Wie auch immer Mann und Frau sich entschieden haben; es war immer richtig; vor allem richtig lecker.
Während Dorothea und Franz sich noch bergsteigerisch mit einer Extratour bewiesen, pflegte der Rest den kommunikativen Austausch und die Vernetzung in und unter den SAN Mitgliedern in der Sonne. Wir haben dann noch ein paar Mission-Statements für unsere
Sektion entwickelt, die wir im Sinne einer Leitbild Diskussion auf die nächste Mitgliederversammlung mitbringen. Und die uns zu den anderen Sektionen abgrenzen soll. Zum Beispiel: "Zurück zur Natur - aber nicht ungepeelt"
oder "SAN - die zarteste Versuchung im deutschen Alpenverein"
Dann sahen die Damen noch einen Mitarbeiter auf der Alm, der in seine Latzhose einen Seiteneinblick bot, der den allgemeinen Glaubenssatz (MÄNNER HÖRT, HÖRT) "ein Mann ohne Bauch, ist kein Mann" erschütterte, weil die Frauen sahen, wohin DAS führen kann! Männer vertraut da nicht mehr drauf ...
Und dann entstand ein ernsthaftes Problem. Sollte es noch einen der hausgemachten Kuchen geben? Obwohl man schon satt war. War es unter Wellnessgesichtspunkten zu verantworten? Und wenn, ja Topfen
oder Apfel ? Am Ende opferte sich Katja und ich. Wir haben unsere persönlichen Diätinteressen zurückgestellt, zugunsten der Unterstützung der bäuerlichen Subsistenz- und Almwirtschaft, wir haben einfach noch einen
Topfenstrudel bestellt. Mit zwei Gabeln. Hmmmmmmmm. Unsagbar wenn wir das versäumt hätten.
Na, ja und dann kamen auch schon Doro und Franz wieder und wir sind den Berg hinabgestürzt weil ja das Wellnessprogramm schon wieder wartete.
Stress pur.
Heute gab es wieder ein paar Salz- und Zuckerpeelings vom Vortag und neu dann ein Peeling für die vom Wandern und Füßehochlegen geplagten Füße. Zucker und Salz und Aromaöle als ultimativer Angriff auf die Hornhaut unserer verwanderten Füße
) Und oben drauf dann noch wieder eine kleine Joghurt (aber Magermilch!!!!! damit abends noch die Pommes gehen und der Fetthaushalt nicht durcheinander kommt) - Maske. A' Traum.
Fortsetzung folgt ...