Disclaimer: Achtung, dieser Bericht ist voll von Vorurteilen, Diffamierungen und unsinnigem Geschwafel. Wem dies nicht gefällt muss jetzt zu lesen aufhören und sich die vernünftigen Tourenbeschreibungen dazu auf folgen Seiten anschauen:
http://www.hikr.org/tour/post6639.htmlhttp://www.hikr.org/tour/post6641.htmlIrgendeine Alm
oder
Dem Yak eine reinwürgen
Die Sektion Alpen.Net, ein Hort inniger Freundschaften, intakter Sektionskameradschaft und lieben zuvorkommenden Mitgliedern...
Nein, nein, nein ich hab die Nase voll vom gut und brav sein! Ich bin in der Sektion, um allen zu zeigen, dass ich ein besserer Bergsteiger bin. Jetzt könnten Kritiker sagen, was für ein A..., aber ich bin ja gar nicht allein. Bei der Suche nach einem Tourenziel für Pfingsten stieß ich bei Alex & Alex (McBambi) sowie Nordlichtangel mit meiner Aussage: „Hey, bürsten wir die Hochalmspitze, da würgen wir dem Yak eine rein“ auf absolute Begeisterung. Der möchte da nämlich schon lang mal rauf, schafft es aber einfach nicht, wahrscheinlich alpin zu anspruchsvoll. Dass dieser Gipfel nebenbei noch ein paar nette Eisrinnen hat, macht das gewählte Ziel natürlich noch attraktiver.
Also werfen wir die Ski ins Auto und ab geht’s. Doch ich ernte Widerspruch:
“Ich darf nicht skifahren“ (McBambi),
„elende Schlepperei“ (Nordlicht)
„mit den Dingern durch die Eiswand ist doch bescheiden“ (Alex) usw.
Ja aber wie sollen wir denn sonst da rauf, es hat eine Menge Schnee, da stapfen wir ja ewig?
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Nein! Ja sonst noch Wünsche. Da bekomm ich ja Krätze, Haarausfall oder Syphilis und darf nie mehr mit dem hasei ein Weißbier zapfen. Doch es half alles nicht, um dem Yak eine rein zu würgen, werfe ich alle höheren Grundsätze über Bord.
Also Pfingstsamstag früh, laut unserer Studentin unmenschlich früh, vor dem Stau her ins Maltatal. Doch dann hat der Yak wohl seine Beziehungen dorthin spielen lassen, denn die Schranke zum oberen Parkplatz zur Giessener Hütte war zu, also 3 statt 1,5 Stunden Anstieg. Und die Gedanken zur mehr oder minder illegalen Öffnung (für was hat man Eisgeräte) der Schranke waren unnütz, nach ca. 800 Meter lag genug Zeug in Form von großen Bäume und Felsen auf der Straße, da wäre nichts mehr gefahren.
Dass so ein Winterraumaufenthalt für echte Alpinisten auch Askese und Enthaltsamkeit bedeutet ist wohl selbstverständlich.
Zum Glück sind wir keine echten Alpinisten und schleppen hoch was geht! Da das aber saumäßig anstrengend ist, fällt der Hüttengipfel aus und nach einem supergemütlichen Winterraumabend geht’s ins Bett. Schließlich klingelt um 3 Uhr der Wecker, dann wieder um 5 Uhr und dann um 7 Uhr und um 8 Uhr. Dazwischen ein paar Bergsteiger die mal nach draußen sehen um nichts zu sehen. Um 10 Uhr wird nach einem ausgiebigen Frühstück gestartet um nach 150 Höhenmeter festzustellen wie beschieden doch die Verhältnisse sind. Nix zu sehen, nicht durchgefroren und Nassschneelawinen, also wieder runter. Hat Yak etwa auch Beziehungen nach ganz oben?
Ansonsten wird am Nachmittag doch noch das Wetter besser und wir erklimmen den Hüttengipfel.
Die praktischen Versuche der anwesenden Fachübungsleiter, wie groß den nun so ein Stein sein muss, um eine ja ach so ungefährliche Nassschneelawinen auszulösen, stoßen bei einer der anwesenden Damen nicht nur auf Verständnis. Apropos Damen, der von Sigmund Freud so gerne propagierte Neid auf ein Körperteil der Männer kommt hier am Winterraum wieder deutlich zum Vorschein: „Die stellen sich da einfach auf die Hüttenterrasse und machen runter, während wir uns immer ein Versteck suchen müssen“. Und das alles nur, weil unser Alex mal erwähnte: „Es gibt erotischeres als pinkelnde Frauen...“
Ein weitere Winterraumabend mit Spaghetti folgt, doch bei weitem nicht mehr so harmonisch. Denn obwohl Alex (McBambi) gerade erst dem letzten Fettnapf (Löcher in Chipstüten stechen, um das Volumen für den Transport zu reduzieren) entstiegen ist, setzt Sie doch ohne Umschweife zum Absprung ins nächste Fettnäpfchen an. Pflatsch! Dabei rief ich noch: „Nein, tu’s nicht, es tut ihnen weh!“. Doch zu spät! Sie zerbrach die Spaghetti und warf sie ins kochende Wasser. Man stelle sich vor, es wären auch Italiener auf der Hütte gewesen. Wie hätten wir die nach diesem schockierenden Erlebnis und dem folgenden Schwächeanfall wieder zu Tal gebracht.
Zum Glück war der Pfingstmontag wetter- und verhältnistechnisch wesentlich besser und die Kram vom Vortag war vergessen.
Die westlichen Eisrinnen wurden uns zu weit (wir mussten ja auch absteigen), also direkter Weg, wir packen die Südrinne. Um 9:15 Uhr steigen wir ein, unten schon etwas weich, aber dann wurde es immer besser.
Wir vermuteten zwar etwas mehr als die angegebenen 45°, aber es war genial.
Nach dem Ausstieg noch ein etwas ausgesetzter Grat und der Gipfel war erreicht.
Der Abstieg erfolgt über die Steinernen Mandl. Da die Versicherungen zum Teil unter Schnee liegen, entscheiden wir uns für Abseilen und nach neuer Lehrmeinung werden alle einer Gruppe vom Fachübungsleiter abgelassen, nur dieser seilt dann klassisch selbständig ab. Dummerweise hatten wir aber 2 davon, was eine kleine Diskussion begründete:
„Nein, Alex, ich bin Fachübungsleiter, ich muss nicht abgelassen werden“
„Doch Herbert, Du darf’st auch mal“
„Nein, ist nicht notwendig“
„Doch probier“
„Nein, ich darf das nicht, ich bin Fachübungsleiter. Außerdem kann ich es nicht“
„Ich kann es auch nicht, ich lasse nur ab, werde aber selbst nie abgelassen“
...
Alex ließ mich dann doch ab und so schlimm war’s gar nicht, sondern einfach nur ungewohnt nicht selbst Kontrolle über das Abseiltempo zu haben. Aber das nächste Mal bist Du dran. Der weitere Abstieg erfolgt zum Teil in der Habeler-Everest-Methode und die Hütte war schnell erreicht.
Bevor natürlich irgendwelche Lebensmittel nach unten getragen werden, vernaschen wir sie lieber.
Dass der ewig lange Hüttenabstieg mit Teerstraße zum K... war, brauch ich wohl nicht erwähnen.
Beim Heimfahren natürlich noch die obligatorische Info an Yak, was für ein Looser er doch ist und gleichzeitig noch die Frage, wo’s hier im Maltatal die größten Schnitzel gibt. Dass von Ihm vor lauter Ärger keine sinnvolle Infomation mehr kam war klar, Schnitzel gab’s trotzdem.
Dass man von Schneeschuhen Haarausfall bekommt wäre nun durch meinen empirischen Versuch auch bewiesen und es war ein supergeniales Wochenende.
Viele Liebe Grüße von climby