Ein klassisches Drama in mehreren Akten ...
1.Akt : VorspielBrütend heißes Wetter, Gewitterneigung, viel und tiefer Suzschnee, was kann man da besseres machen als sich eine Eiswand vornehmen.
Vorgenommen wird immer viel in der SAN, also nimmt Yak sich mal die Schrankwand vor (ganz eine neue Idee !) und versucht Climby davon zu überzeugen dass es sich um eine geniale Heldentat handelt.
Klappt irgendwie nicht, der Sektions-Big-Mac will lieber auf die Blaueishütte zum Kuchen stopfen oder alternativ allenfalls noch FKK machen, weil ihm eh immer heiß ist.
Nach viel hin und her läßt sich Yak dann also zu FKK überreden auch wenn letzte Woche schon klar war, dass das eigentlich ne bescheuerte Idee sein muß.
2. Akt : WalkürenrittAlso gut, treffen wir uns um halb 4 in Rosenheim und ab dafür.
Geht flott wenn Climby fährt, kurz vor halb 5 sind wir in Zell am See. Letzte Tanke vor der Großglocknerstrasse und der Tank ist natürlich leer. Auch klar ist dass keine Tanke auf hat und auch kein Tankomat zu finden ist in Felix Austria.
Verlieren wir also die ganze Zeit mit hin- und herfahren um dann um halb 6 endlich Sprit zu finden. Climby versucht die Zeit wieder reinzuholen, klappt auch partiell, allerdings rauchen bei einem Ampelstopp die Bremsen derart bedenklich, dass die letzten Kilometer zur Franz-Josefs-Höhe dann doch lieber in zivilisiertem Tempo zurückgelegt werden.
Kommen wir also doch erst um halb 7 los und klar : Die Dreckstunnel am Gamsgrubenweg sind immer noch zu. Allerdings sind die Verhältnisse deutlich schlechter als am letzten Wochenende und da waren sie schon mies. Die steilen Schneefelder sind bockelhart gefroren, aber was juckt das Eiswandgötter, schweben wir halt auf Steigeisen drüber.
3. Akt : Siegfrieds Kampf mit dem Drachen Es geht langsam langsam aufwärts, wir nähern uns dem Objekt der Begierde. Ist natürlich schon wieder ganz schon spät, halb 9 aber der Firn ist noch fest, die Bedingungen inkl. Wetter sehen recht viel versprechend aus. Nicht so aber die FKK-Nordwand
Auweiha, da fallen den Eiswandgöttern die Herzen in die Hosen. climby mault eh schon die ganze Zeit unmotiviert rum und ist jetzt endgültig davon überzeugt dass Deckchen häkeln als Leistungssport ausreicht.
Also vergessen wir das Ding, gehen wir zum großen Bärenkopf, der hat auch ne Eiswand und zwar ohne tonnenweise Fels drin. Müssen wir nur ein paar Stunden zu der Scharte da links latschen und dann um den Berg rum um von der Rückseite durch die 200m Wand auf den Gipfel zu krauchen :
4. Akt : GötterdämmerungVöllig demotiviert schleppen sich zwei Gestalten durch imer tiefer werdenden Sulz Richtung Scharte. Bei dem Tempo wird die wohl gegen 15 Uhr erreicht sein, der Wandeinstieg dann gegen 22 Uhr, aber wir haben ja Stirnlampen dabei, haha.
Aufgeben ?
Ja machen wir, da ist dieser alberne Eiswandbichl, steht mit 47° im Führer, Wandlänge 100m, das ist das richtige für uns Eiswandgötter..
5. Akt : Der Untergang von WalhallEine fette Querspalte erweist sich als leicht zu überwindendes Hindernis, auch der weitere Aufstieg wäre durchaus ohne Seil und Eisgeräte möglich. Was auf den Bildern noch wie eine passable Heldentat aussieht erweist sich in der Realität als lächerliches Sulzgewühle in mäßig steilem Gelände.
Aber wenigstens wird das Wetter schnell schlechter. Was für eine Dreckstour mal wieder.
Das letzte Stück ist dann doch verdammt steil, geht locker an die 60 Grad ran, allerdings im mehr als knietiefen Schnodder und auch nur 3 Meter lang, dann durch diese Pseudowächte durch und oben. Na was eine Heldentat der Götter.
Am anspruchsvollsten ist noch das ausgraben des Eisgerätes das als Sicherung im Baatz versenkt worden ist :
Warum wir da überhaupt was gesichert haben ? Wissen wir auch nicht so recht.
Aber wurscht oder ? Ist trotzdem ne Eiswand aus der Bibel und nach den Verhältnissen kräht ja kein Hahn mehr hinterher, wir haben sie weggebügelt die Mega-Helden-Götter-Wand. Und auch wenn die Schlüsselstelle der Tour im Rückweg mal wieder die Überschreitung der steilen Drecksschneefelder auf dem Gamsgrubenweg und das hineinkrabbeln in den Tunnel war steht eins fest :
WIR SIND DIE GRÖSSTEN !Das bestätigt uns auch die Präsidentin, der wir bei der Rückfahrt noch den Kühlschrank leerräumen und die Bude halb abfackeln, um ihr damit angeblich zum Geburtstag zu gratulieren !