tja, die menschen sind wahrscheinlich nicht oberkeitshörig sondern schlichtweg faul.
stell dir vor, es geht jemand mit der liste von haus zu haus, dann hast du die 10% wahrscheinlich locker beisammen.
aber extra ins rathaus fahren?
es ist aber auch eine schande, dass die großstädter, die jedes wochenende unsere autobahnen verstopfen, um raus ins grüne zu fahren, offensichtlich trotzdem nicht genug interesse und engagement für den wald aufbringen.
jetzt wollte ich gerade schimpfen, wo überall das ergebnis inakzeptabel war, aber dann hab ich doch mal beim landesamt für statistik vorbeigeschaut:
http://www.statistik.bayern.de/volksentscheide/vob_wald_vorl.html - und siehe da, stadt rosenheim auch nur 6,1%, das ist ja auch nicht berühmt.
aber die niederbayern, die oberpfalz (ist der bayerische wald nicht schützenswert?) und die oberfranken, hof hatte die niedrigste beteiligung überhaupt mit 2,8%...
ein trauriges bild, das wir da abgeben, es lebe die demokratie.
was das nun für unseren wald bedeutet, das kann ich nicht wirklich sagen.
wo hätte ich mein kreuzchen gemacht, wenn es zum volksentscheid gekommen wäre? wahrscheinlich schon auf der seite des volksbegehrens, einfach nur weil das verhalten der staatsregierung, der maulkorb für die beamten, die diffamierungen, die unsachliche diskussion, bei mir ein fades gefühl hinterlassen haben.
aber wie steht es um die fakten?
ich habe mir auf der veranstaltung in bad reichenhall umfangreiche unterlagen mitgenommen, unter anderem einen vergleich des derzeitigen gesetzestextes mit dem gesetzesvorschlag der staatsregierung (forstreform) und dem des volksbegehrens. ich habe das dokument sorgfältig gelesen, die unterschiede verglichen, die kommentare und erläuterungen zu den geplanten änderungen - und bin trotzdem zu keinem ergebnis gekommen.
tatsächlich muss man wohl jurist sein und nicht nur ein paar jura-scheine im rahmen eines bwl-studiums gemacht haben, geschweige denn gar keine juristische grundausbildung haben, um wirklich die konsequenzen der forstreform zu verstehen.
ich sehe eine menge "kanns", aber keine unbedingt folgenden "muss"-konsequenzen. einige der argumentationen des volksbegehrens kann ich so auch nicht aus dem neuen gesetzesentwurf rauslesen, so sehr ich mich auch bemühe.
aber ich verstehe wohl auch generell viel zu wenig von der materie (und so ist es wohl vielen bürgern auch gegangen, denen bei allen aktionen, veranstaltungen und kampagnen einfach nicht wirklich klar gemacht werden konnte, um was es genau geht, leute wie meine eltern z.b.)
andererseits muss natürlich eine initiative gegen einen gesetzesentwurf vor allem auf die risiken und den "worst case" hinweisen, wenn man davon ausgeht, dass es schon alles nicht so schlimm kommen wird, dann braucht man auch keinen gegenentwurf.
fazit? es bleibt uns wohl nur die hoffnung, dass nicht alles so umgesetzt wird, wie es im rahmen der forstreform wohl möglich wird und wie es uns unsere nachbarn in österreich vormachen.
und möglicherweise hat das volksbegehren ja doch einige zum nachdenken bewegt, auch an den relevanten stellen?