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Digitale Fotografie (Gelesen: 15560 mal)
Ex
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Digitale Fotografie
12.02.2005 um 23:41:14
 
Hallo Leute,

es ist zwar kein aussschliesslich alpines Thema, aber es betrifft doch viele
von uns. Gerade wir, als .Net-Bergsteiger werden doch wohl hauptsächlich
digitale Fotos aufnehmen, um sie bei Tourentipps und Konsorten verwenden zu
können.
Es gibt bei der digitalen Fotografie eine Menge von beachtenswerten Dingen.
Und ich finde, wir könnten hier - im Rahmen unserer Seite und im Rahmen
unseres Wissens - mal einiges drüber schreiben.

Was ist entscheidend, bevor das Bild aufgenommen wird ?
1. Verwendungszweck des Bildes:
Wenn es zur Veröffentlichung auf der HP gedacht ist, ist ein Format von
640 x 480 Bildpunkte (0,3 Megapixel) oder kleiner ideal.
Die Ladezeit des Bildes ist gering, und der Betrachter muss nicht scrollen.
Die Auflösung ist nicht berauschend aber für den Zweck ok. Oft reichen
hierfür auch noch zusätzlich komprimierte Formate mit dann nur noch weniger
als 0,1 MB Bildgröße.

Soll das Bild bearbeitet und gedruckt werden, ist eine höhere Anzahl von Pixeln
(die maximale der Kamera) von Vorteil. Also z.B. eine Aufnahme mit 5 Megapixeln
(2560 x 1920 Bildpunkte) lässt sich in akzeptabler Qualität ca. DIN A4 groß
drucken. Dafür hat die Datei als .jpeg typischerweise ca. 2 MB und dauert
entsprechend lange beim laden. (Als .tiff sogar ca. 14 MB)

Bei den Kameras lassen sich die Aufnahmequalität und das Aufnahmeformat
einstellen. Die 640 x 480 Auflösung kann praktisch jede Kamera und bei vielen
Modellen kann vor der Aufnahme eingestellt werden, wie stark die .jpeg K
Komprimierung ausfallen soll (Standard, Fine, Extrafine z.B.).
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Ex
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #1 - 12.02.2005 um 23:41:53
 
2. Bildausschnitt und Bildkomposition:
Vor der Aufnahme muss festgelegt werden, was auf das Bild kommen soll,
und was nicht. Zwar kann ein digitales Bild mit einfachen Mittel zugeschnitten
werden, aber das heißt auch, Aufnahmekapazität zu verschenken. Es ist also
besser, den Bildausschnitt gleich passend zu wählen. Es sollten störende
Masten oder sonstige Objekte, die später nicht auf dem Bild sein sollen,
gar nicht mit fotografiert werden. Andererseits sollten Personen nicht
angeschnitten werden. Wenn die Füße der Personen mit auf dem Bild sind,
sollte aber auch noch ein Stück des Untergrunds mit fotografiert werden.
Falls das nicht geht, sollten lieber die Füße samt Knie gar nicht mehr
aufs Bild. Diese Einstellung heißt Amerikanisch, weil dabei in
Westernfilmen der Pistolengürtel noch zu sehen ist - in Bergsteigerkreisen
ist hier eben der Hüftgurt nebst Hardware noch drauf, was ja durchaus
gewünscht sein kann. Smiley

Die Bildkomposition ist eine Balance aus Farbe, Kontrast, Helligkeit,
Flächen, Details, Schärfe, Unschärfe, Format, Bildaufteilung und weiteres
mehr. Das muss der Fotograf sich selbst erarbeiten. Es gibt gute (dicke) Bücher
zu diesem Thema, bitte dort nachschlagen.

Bei Motiven wie Blüten oder kleinen Tieren, muss darauf geachtet werden,
dass bei kurzem Abstand zum Motiv auch die räumliche Schärfe der Abbildung
nur sehr gering ist. Der Hintergrund oder manchmal sogar schon Teile des Motivs
werden nicht mehr scharf. Wenn man dagegen weit entfernte Motive fotografiert,
wird meist alles, was mehr als einige Meter entfernt ist, scharf dargestellt.
Diese so genannte Tiefenschärfe lässt sich bei Kameras mit Einstellmöglichkeit
der Blende beeinflussen. Je höher die Blendenzahl ist (z.B. Blende 8 oder 11 ),
desto tiefer reicht die Schärfentiefe hinter das scharfgestellte Motiv.
Bei Portraits wird eine geringe Tiefenschärfe gewünscht, damit nichts vom
Gesicht ablenkt und der verschwommene Hintergrund einen schönen Rahmen abgibt.
Bei den kompakten Kameras kann das aber normalerweise nicht vom Fotografen
beeinflusst werden. Bei Bergen als Motiv ist es oft schöner, nicht mit vollem
Weitwinkel zu fotografieren, weil dadurch die Berge auch kleiner werden. Um
eine imposante Wand aufs Bild zu bekommen, und es hinterher auch noch imposant
aussehen zu lassen, sollte wirklich nur die Wand aufgenommen werden.
Hier ist ein optischer Zoom in der Kamera wichtig. Gerade Bergsteiger können oft
den Standort nicht wechseln und näher ran oder weiter weg gehen.
Wechselobjektive gibt es nur bei den digitalen "Spiegel" Reflexkameras, die
teuer und relativ schwer sind. Normalerweise ist in den digitalen Kameras das
Objektiv fest eingebaut. Deswegen sollte der Zoombereich und die optische
Qualität des Objektivs beim Kamerakauf eine wichtige Rolle spielen.
Mit einem Zoombereich von 35 - 135 mm kann schon ein guter Bereich der
gebräuchlichen Brennweiten abgedeckt werden. 35 mm ist leichter Weitwinkel-,
135 mm ist leichter Telebereich. Je weiter unten der Zoombereich anfängt,
desto besser für weite, offene Landschaften. Ein Zoom 28 mm - 200 mm
deckt "praktisch alles" ab. Mit 28 mm kann in Räumen auch mal die ganze
Gruppe aufs Bild kommen. Bei Teleaufnahmen hingegen wächst die
Verwacklungsgefahr, wegen der höheren Vergrößerung des Objektes. Bei
Brennweiten über 200 mm wird für scharfe Aufnahmen ein Stativ nötig werden.
Oder die Kamera muss zumindest irgendwo aufgelegt werden (Stock).

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Re: Digitale Fotografie
Antwort #2 - 12.02.2005 um 23:42:22
 
3. Was sollte beim Kamerakauf beachtet werden:
Erster Punkt ist, ob die Digitalkamera die ggf. vorhandene Kleinbild
Ausrüstung ergänzen oder ersetzen, oder separat dazu benutzt werden soll.
Wenn die Kleinbildkamera ersetzt werden soll, dann sollte eine etwa
gleichwertige Digitalkamera angeschafft werden. Sonst ärgert man sich später
über die eingeschränkten Möglichkeiten. Als Ergänzung zu einer Kleinbild-
Ausrüstung tut es normalerweise eine eher kleine vollautomatische digitale
Kamera, die dann für Schnappschüsse genutzt werden kann und "immer" dabei ist.
Soll Kleinbild Fotografie und digitale Fotografie parallel betrieben werden,
ist es zweckmäßig, bei der digitalen Kamera eine ähnlich gute Ausrüstung zu
wählen wie bei Kleinbild, aber zusätzlich auf die zukünftigen Anwendungen zu
achten, und nichts veraltetes neu anzuschaffen.

Die Kamera muss ein optisches Zoom haben. Digitalzoom ist mehr ein Witz als
wirklich ein Zoom. (Es ist ja nur eine Ausschnittsvergrößerung unter
Qualitätseinbuße.) Die optische Qualität der Objektive ist leider auch immer
mit dem Preis gekoppelt, aber sie ist wichtiger als die reine Pixelzahl.
Die Qualität kann natürlich nicht so ohne weiteres beurteilt werden. Ein Merkmal
ist die Lichtstärke - das ist die kleinste Blende die möglich ist ( = größte
Öffnung für das Licht). Dieser Wert steht meistens vorne auf dem Objektiv drauf.
Es gibt z.B. Bezeichnungen wie "2,8-5,2/7,9-23,7".
(7,9 entspr. 35 mm bei Kleinbildfilm und 23,7 entspr. 105 mm für diese Kamera)
Das heißt bei Brennweite 35 mm ist die größte mögliche Öffnung Blende 2,8 und
gezoomt auf 105 mm ist die größte mögliche Öffnung (nur noch) 5,2. Es kommt also
schon viel weniger Licht durch das Objektiv. Je kleiner der Unterschied zwischen
erster und zweiter Zahl ist, desto hochwertiger kann die Optik eingestuft werden.
Sehr professionelle Objektive halten z.B. Blende 2,8 über den ganzen Zoombereich.
(Das sind diese dicken weisen Rohre, die Fotojournalisten rumschleppen.
Sie kosten 1000 € aufwärts.)
Weiter ist der Zoombereich ein Kaufkriterium. So sollte es am besten unter 35 mm
losgehen und nicht unter 105 mm enden. Die Brennweite wird fast immer umgerechnet
zu Kleinbildfilm angegeben, weil die echte Brennweite des Objektivs abhängig von
der Diagonale das Aufnahmechips (CCD) ist. Deshalb könnten Kameras, die
verschieden große CCD Chips haben, nicht so einfach miteinander verglichen werden.
Weiter gibt es Zooms, die per kleiner Wippe oder zwei Tasten auf der Rückseite
der Kamera bewegt werden, und Zoomobjektive, die direkt per Verstellring vorne
am Objektiv eingestellt werden. Letzteres ist besser, weil es keinen Strom braucht,
schneller geht und viel feinfühliger bedient werden kann.

Nächstes Thema ist die Stromversorgung. Hier gibt es zu unterscheiden, ob die
Kamera Standard AA oder AAA Akkus aufnehmen kann, oder ob es ein spezifisches
Akkupack gibt, der genau (und nur) zu dieser Kamera passt. Die Standardakkus
sind eben universell und günstig. Empfohlen sind mindestens 2300 mAh bei AA
Akkus. Dazu braucht man dann noch ein (gutes) Universalladegerät. Vorteil ist,
dass man die Akkus aber auch in Taschenlampen etc. einsetzen kann.
Die Akkus, die speziell für eine Kamera sind, werden meist mit einem Spezial-
Ladegerät genau dafür geliefert. Es sind oft Lithium-Ionen Akkus, die bei
gleicher Leistung kompakter und leichter sind als Standardakkus. Allerdings
sind solche Packs relativ teuer und eben nur für die Kamera zu gebrauchen.
Die Akkufrage sollte aber nicht zu stark beachtet werden.

Ein weiterer Punkt ist, worauf die Kamera die Daten speichert. Es sind immer
Speichermedien in Karten oder Stick-Form, die verschiedene Spezifikationen haben.
Es gibt die SmartMedia Card die heute praktisch schon veraltet ist.
Dann gibt es die MultiMedia Card MMC. Ein auch schon älteres System, welches
heute nicht mehr neu angeschafft werden sollte. Nachfolger davon wurde
die Secure Digital Card SD, die sehr empfehlenswert ist, und in vielen Größen
von ca. 16 MB - 1 GB (oder bald mehr) recht preiswert zu haben ist.
Ein anderes Format ist die CompactFlash Card CF die ebenfalls empfehlenswert
ist, weil günstig, zukunftssicher und auch in vielen (auch großen) Kapazitäten
angeboten wird. Hier gibt es schon wieder zwei Typen, CF I und CF II und zwei
Versionen (1 und 2), die sich in Geschwindigkeit und Kapazität unterscheiden.
Statt CF Cards können meist auch MicroDrives eingesetzt werden. Das sind kleine
Festplatten, mit 1, 2 oder zur Zeit max. 4 GB Speicher, die aber durchaus (Stoss)
empfindlicher sind als Karten. (Professionelle Kameras nutzen meist CF - zukünftig
auch CF Cards mit Bluetooth oder W-Lan Funktechnik - das PC-Kabel entfällt dann.)
Es gibt auch markenspezifische Speicher wie den Sony Memorystick und die
(Fuji/Olympus) xD-Card, die speziell für die Kameras dieser Hersteller sind. Diese
sind grundsätzlich ebenfalls gut, aber teurer und nicht so universell wie
die Standard Karten SD und CF, die oft auch in Mp3 Playern oder PDAs passen.
Alle Karten haben gemeinsam, dass sie ein Windows ähnliches Dateisystem (FAT)
haben, formatiert werden können, und ca. 100.000 mal beschrieben, gelöscht und
wiederbeschrieben werden können. Kleine Karten kosten pro MB etwas mehr als
große Karten, aber es gehen bei einem Defekt oder Verlust nicht soviele Fotos
verloren. Viele Kameras haben eine kleine Karte im Lieferumfang, diese hat aber
oft nur für einige Bilder Speicherplatz.

Der eingebaute Blitz und die ggf. vorhandene Möglichkeit für ein externes
Blitzgerät ist ebenfalls ein Punkt, der beachtet werden sollte. Dabei gilt,
dass die eingebauten Blitze so ausgelegt sind, dass bis ca. 5 m Abstand eine
brauchbare Ausleuchtung erfolgt. Natürlich ist das alles Abhängig von der Motiv-
Oberfläche und Farbe. Sollen große Objekte oder Tagungssäle etc. ausgeleuchtet
werden, reicht das eingebaute Blitzlicht nicht aus. Bei Aufnahmen im Freien,
wo manchmal zur Aufhellung geblitzt wird, reicht der Onbord-Blitz meist aus.
Bei er Position des Blitzes gilt, ja näher der Blitz am Objektiv ist, desto mehr
neigen die Fotos zu roten Augen, weil das Licht die Netzhaut ausleuchtet.
Soll mit Blitzlicht kreativ uns gestalterisch gearbeitet werden, muss ein Blitzschuh
an der Kamera vorhanden sein und der Blitz ggf. über Kabel von der Kamera getrennt
werden können. Einige Systeme bieten sogar drahtlose Blitzsteuerung eines externen
Blitzes mit dem eingebauten Blitz als Leit-Blitz. (da muss aber alles zusammenpassen).

Zuletzt spielt noch die subjektive Handlichkeit der Kamera eine Rolle. Die ganz
neuen, superkleinen und superleichten Kameras liegen leider oft nicht besonders
gut in der Hand und neigen dazu zu Verwacklern beizutragen. Eine größere Kamera,
die mit beiden Händen gehalten wird, ohne dass dabei Sensoren etc. abgedeckt
werden, ist da besser. Außerdem ist es in der Praxis recht mühselig, sich ständig
durch OnScreenMenues zu klicken, nur um mal kurz etwas einzustellen. Ein Paar Knöpfe
mehr sind zwar auf den ersten Blick vielleicht verwirrend, aber man wird die direkten
Zugriffe auf die Kamerafunktionen schnell zu schätzen wissen. Es sollte also nicht
nur auf dem Preis geguckt werden, sondern auch danach, ob die Kamera die Anforderungen
deckt, und wie gut man mit dem Teil klar kommt.

Natürlich gibt es noch sehr viel zu sagen zu diesem Thema, aber ich denke nun
sollte zuerst mal die Allgemeinheit zu Wort kommen.

Viel Spaß ...

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Karratte
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THAT YOU NOT O'ERSTEP
THE MODESTY OF NATURE
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Muenchen
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #3 - 21.02.2005 um 08:59:19
 
Lieber Ex,

es ist sehr dankenswert, dass du dir die Muehe  gemacht hast, diese lange Kurzanleitung fuer die digitale Fotografie zu schreiben. Ich selbst bin immer noch ein Fan der klassischen, chemischen Fotografie, aber als Betrachter der 'Neuen Bilderflut' bin ich mitbetroffen von der neuen Technologie.

Die Digicams sind  soweit automatisiert, dass viele meinen es genuege, die Kamera hinzuhalten und auf den Sensor zu druecken. Dann abends werden all die Megapixel auf den PC geladen und ins Web gestellt. Weder bei der Aufnahme noch bei der Darstellung wird viel nachgedacht. Dementsprechend "beliebig" und damit uninteressant sind dann die Bilder. (Wohlbemerkt, es gibt gerade hier im Forum loebliche Ausnahmen!) 

Ich hoffe, dein Beitrag traegt zu einem bewussteren Fotografieren bei. Vielleicht bekommen wir dadurch (noch) bessere Bildbeitraege zu sehen. Es waere auch schoen, wenn hier ab und zu mal fotografische Spezialprobleme diskutiert wurerden. Es gibt doch sicher noch mehr "ambitionierte Amateure"?

Liebe Gruesse,
Karratz

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" ... THAT YOU NOT O'ERSTEP THE MODESTY OF NATURE ..." (Shakespeare)
 
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #4 - 21.02.2005 um 16:47:51
 
Hallo Kurt,

ja, das wäre schön, wenn sich hier auch mit fotografischen Problemen/Fragen befasst werden könnte. Es wäre wieder eine Bereicherung.

Ein häufiges Problemchen ist halt, dass an vielen Digitalkameras kaum noch was eingestellt werden kann.
Aber auch dann gilt, die Kamera nimmt nur auf - der Fotograf macht das Bild.

Wenn ich wieder dazu komm, schreib ich noch mehr hierzu.
Ich versuch dann auch, ein Paar Bildchen zur Verdeutlichung einzubauen.

bis dahin ..

Manfred

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Andy
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Auffi muaß I

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Anisag
Re: Digitale Fotografie
Antwort #5 - 21.02.2005 um 16:54:57
 
Zitat:
Die Digicams sind  soweit automatisiert, dass viele meinen es genuege, die Kamera hinzuhalten und auf den Sensor zu druecken. Dann abends werden all die Megapixel auf den PC geladen und ins Web gestellt. Weder bei der Aufnahme noch bei der Darstellung wird viel nachgedacht. Dementsprechend "beliebig" und damit uninteressant sind dann die Bilder. (Wohlbemerkt, es gibt gerade hier im Forum loebliche Ausnahmen!)


Sicherlich ist das häufig der Fall. Allerdings hängt das ja nicht unbedingt direkt mit den Digi-Cams zusammen. Auch die Papierbild-kameras sind ja mittlerweile meist vollautomatisch. Auch digital gibt es Spiegelreflex-Kameras. Habe mich bei Bekannten davon überzeugt. Das sind richtig schöne Bilder, die man damit machen kann. Leider ist der Spass momentan für mich zu teuer - das zweite ist, dass die Dinger fürs Gebirg relativ schwer sein dürften...
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #6 - 21.02.2005 um 17:35:49
 
hallo ex,

ich finde das thema sehr interessant - danke, dass du da so einen haufen informationen bereitgestellt hast.  Smiley

ich selbst bin gleichfalls noch anhängerin der fotochemie, was den nachteil hat, dass ich bilder, die ich zur verfügung stellen möchte, umständlich einscannen muss - und den vorteil, dass dann nur eine relevante auswahl mit aussagekräftigen bildbezeichnungen auftaucht. denn so sehr ich mich über tourenfotos anderer freue, so sehr nervt manchmal die unsitte, so ungefähr den kompletten speicherchip durchnumeriert ins netz zu stellen - ich weiß schon, alles andere macht zu viel arbeit, aber wann kommt schon wer dazu, die einschlägigen besten fotos in so einer bilderflut zu würdigen (es sei denn, sie werden mit dazugehörigen thumbnails präsentiert)?

ich kann allerdings nicht finden, dass zwangsläufig digitalkameras die besseren fotos machen... sehe immer wieder traditionell aufgenommene bilder, die (von der "kunst" des jeweiligen fotografen mal abgesehen) eine durchaus vergleichbare tiefe und schärfe aufweisen. mit der auswahl des standpunktes zum licht, des richtigen "beleuchtungszeitpunktes", der beachtung von schattenkontrasten und einem geeigneten bildausschnitt kann man IMHO mit fast jeder kamera gute bilder machen.

trotzdem ist die digitale schiene natürlich äußerst attraktiv.
was mich dabei am meisten interessiert (irgendwann gibt es ja vielleicht doch mal wieder luft im budget...), sind auswahlkriterien für den kamerakauf - einige hast du ja dankenswerterweise bereits erörtert, kannst du vielleicht zum punkt auslöseverzögerung und zu den möglichkeiten der datenübertragung auf den pc noch was sagen (oder hab ich da was übersehen)?

eine ambitionierte fotografin bin ich sicherlich nicht - auf alle fälle bewundere ich die meisten fotostrecken, die hier eingestellt werden, sehr und freue mich über jeden bebilderten beitrag (über unbebilderte natürlich auch!).  Smiley

gruß
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #7 - 22.02.2005 um 09:16:13
 
Hallo Gisela,

danke der Nachfragen.

Also - chemische Fotografie ist keineswegs schlechter oder gar tot seit
digital fotografiert wird. Die wichtigen Bilder (z.B. bei der Geburt von
Fabian) hab ich natürlich chemisch (oder analog) aufgenommen. Diese Technik
ist super gut entwickelt, es gibt keine pixeligen Sucher und zumindest meine
analog Ausrüstung ist besser als ich sie mir digital leisten könnte.
(11 Jahre altes Gehäuse für damals 1100,- DM, gleichalter Blitz für 480,- Mark
und ein 4 Jahre altes Objektiv für damals 1000,- Mark (Minolta))

Nun zu den Fragen:
Auslöseverzögerung: Digitale Kameras funktionieren mittels eines CCD Chips, der
das einfallende Licht in Grauwerte (elektische Widerstandsstufen) aufdröselt.
Vor einem Pixel des CCD Chips sitzen Filter der Farbe Rot oder Gelb oder Blau.
Also immer die drei Farben nebeneinander, und immer nur eine pro Pixel.
Daraus wird dann das Farbbild (ähnlich wie beim Fernseher).
Bei der Aufnahme werden meistens zuerst die ungeraden Zeilen des Chips
(1, 3, 5...) in ein Halbbild ausgelesen und dann die geraden Zeilen
(2, 4, 6...) in ein zweites Halbbild gespeichert. (das sind interlaced CCD
Chips) Daraus wird dann das Bild kombiniert. Die selteneren progressiven CCD
Chips lesen das gesamte Bild auf einmal aus. Das Bild kommt dann zuerst in den
eingebauten Speicher der Kamera, wird ggf. in .jpeg gewandelt, geschärft und
auf die Speicherkarte übertragen.

Vorher muß der Fokus eingestellt werden (Scharfstellung) und die Belichtung wird
gemessen. Anhand der ermittelten Belichtungswerte wird dann eine Kombination aus
Verschlusszeit und Blende gebildet, damit das Bild "richtig" belichtet wird.
Diese ganzen Vorgänge benötigen einiges an Elektronik und Software. Die Software
wird auch als Prozess bezeichnet. Hier ist es nun so, dass die Kameras zwar speziell
entwickelte Chips dafür haben, aber die Rechenleistung eben nicht soo hoch ist.
Deswegen dauert es einige Zeit, bis, nachdem der Auslöser gedrückt wurde, das Bild
"im Kasten" ist. Diese Auslöseverzögerung ist bei alten Kameras schon mal im Bereich
0,5 Sek - 1 Sek. Neuere - und "bessere" Kameras sind hier sehr viel schneller. Die
aktuellen Top-Geräte haben wohl im Prinzip keine Verzögerung mehr. (Meine digitale
Kamera hat einen Griffsensor, der erkennt, wenn ich den Foto in die Hand nehme. Da
beginnt bereits die Belichtungsmessung und das Fokussieren (und weitere interne Dinge).
Wenn ich dann den Auslöser andrücke werden diese Daten zwischengespeichert und
wenn dann der Auslöser durchgedrückt wird, geht es ohne spürbare Verzögerung los.)

Also: Die Auslöserverzögerung ist von den Herstellen immer weiter abgebaut worden.
Neue Modelle sind weniger damit behaftet als alte - und das durch alle Modellschichten.
Es gibt auch günstige, kompakte Modelle, die hier im Bereich 1/10 Sek. liegen.

Datenübertragung zum PC: Die Kameras haben im Lieferumfang ein Kabel enthalten, was
auf einer Seite in den PC (oft USB 1.1 oder USB 2.0 (schneller)), und auf der
anderen Seite in die Kamera passt. Damit werden die Daten von der Karte auf den PC übertragen.
Der PC erkennt die Kamera als Wechselpeicher und zeigt sie im Explorer z.B. an.
Einige Kameras haben Firewire, was noch schneller ist, aber nicht jeder PC hat.
(Bei Sony heisst das dann i-Link)
(Profi-Sportfotografen im Stadion haben Kameras mit  Firewire, ein Notebook und eine GSM oder UMTS Karte,
womit sie die gerade aufgenommenen Bilder am Notebookdisplay begutachten können
und dann sofort an die Redaktion "funken" können. (10.000 Euro + X )

Ich hoffe das hilft schonmal wieter.

Servus, Manfred

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usch
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #8 - 22.02.2005 um 10:47:16
 
Hi ihrs,

ich muß gestehen, daß gerade diese Verzögerung mir ziemlich Probelme bereitet - vermutlich bin ich zu ungeduldig.
Bei mir sind ganz viele Bilder verwackelt, was dazu geführt hat, daß ich keinen so richtigen Spaß mehr an der digitalen Fotografie habe...

Es sind fast keine Schnappschüsse möglich und wenn ich Gesichter aufnehme ist es mir manchmal nahezu peinlich, wie nah ich den Mernschen gekommen bin. Bartstoppeln Pickel und andere "Störfaktoren" machen so ein Bild sehr "intim".
Natürlich meine ich damit keinesfalls Falten ... Zwinkernd

Ganz zu Beginn unserer SAN-Zeit haben wir auch mal über mögliche "Kurse" gesprochen. Ist immer noch ein Traum von mir, daß in der SAN vielleicht mal ein Kurs in Bildbearbeitung stattfinden könnte ...
Die Programme sind sooooo umfangreich und verschieden - usch says: 'würde da gerne dran teilnehmen.'

lg usch
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #9 - 22.02.2005 um 11:22:00
 
Hallo Usch und hallo alle,

also ich fange gerade damit an, Bildverarbeitung zu betreiben. Mit dem Programm Adobe Photoshop Elements 2.0 (kurz PSE) - das war kostenlos bei meinem Scanner dabei (Version 3.0 kost so 50 € glaub ich).

Das ist echt seeehr umfangreich und man kann unendlich viel falsch machen Smiley  aber mit der Zeit kommt man schon dahinter.
Im Prinzip sinds ein paar Mausklicks und schon sieht ein Bild besser aus und ist z.B. vom Format her viel besser fürs Web geeignet. Pickel oder Stoppeln werden weichgezeichnet ..  Lächelnd .. Stromkabel im Himmel einfach entfernt..  wenn man will..

So einen Kurs mitzumachen wäre schön - so einen kurs zu halten, trau ich mir im Moment noch nicht zu - könnte aber schon irgendwann kommen.  Allerdings halt keinen Anspruch auf einen superprofessioniellen Kurs aufbauen - es wird wohl eher ein "wie komm ich mit wenigen Handgriffen zu einem besseren Bild" - Kurs.

Ich wär da schon dabei ...  im Frühsommer oder so vielleicht !?

Liebe Grüße,
Manni



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Fotoyak
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #10 - 22.02.2005 um 11:38:31
 
Warum eigentlich nicht ?
Wenn Bedarf besteht bin ich gerne bereit mein Halbwissen bzgl. Bildbearbeitung weiterzugeben.

Ich tune meine Bilder auch des öfteren um die Stimmung wiedergeben zu können die ich mit den Bildern verbinde. Ich benutze auf Bergtouren meist eine Digi-Knipse, fotografiere aber auch durchaus noch mit meiner Spiegelreflex und zwar immer dann wenn ich halt nicht nur Knipsen will, sondern Fotos richtig gestalten will.

Ein Vorschlag : Einen Tag oder ein Wochenende im Mai oder Juni auf der Franz-Senn-Hütte (Stubaier Alpen). Die ist leicht erreichbar und schon im Aufstieg geht man durch große Blumenwiesen.
Von der Hütte sind Wanderungen zum Alpeiner Ferner ohne große Anstrengung möglich, der einen tollen Vorder- oder Hintergrund gibt zu allerlei Blumen die dort wachsen.
Ich finde das Tal dort ist eines der fotogensten in den Ostalpen.
Nachmittags dann Auswertung der Bild-Beute am Laptop und Weiterverarbeitung der Bilder. Dann Versand der gelungensten per SMS an einen unglücklichen Daheimgebliebenen der sie sogleich online stellt...
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #11 - 22.02.2005 um 13:45:44
 
ok - gut ... auch eine Möglichkeit ..

Wenn es rein um einen Kurs in EBV (elek. Bild Verarbeitung) gehen soll, ist es aber sinnvoll, bestehende Bilder, die schon lang vorhanden sind, und von denen man weis, dass sie "schlecht" sind zu bearbeiten.

Da gibts dann einen viel größeren Nutzen, weil so viel mehr verschiedene Motive zusamen kommen, als wenn worher zusammen neue Bilder von Blumen geknipst
werden.

Meine Kursvorstellung ist dann also ohne Anfahrt ins Gebirge sondern ein Treffen im geeigneten Raum (abdunkelbar und Beamer, ggf. Leinwand ), ein
PC mit ordenlich Leistung und jeder Kursteilnehmer bringt 5 - 10 Bilder mit, die dann bearbeitet werden.

Es ist ja grundsätzlich immer ein Schema von einigen wenigen Berabeitungsschritten das da zu tun ist.

M.E ist eine Bergtour eine zu große Ablenkung von eigentlichen Thema.

Nach dem Kurs kann dann open-end auf Fragen und Ideen eingegangen werden.

so stell ich mir das jedenfalls vor - im Moment

Ciao, Manni
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Pray for snow!

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Re: Digitale Fotografie
Antwort #12 - 22.02.2005 um 14:16:55
 
was mir (als halbprofessionellem quereinsteiger  8)) persönlich am meisten geholfen hat, sind tutorials, die sich in unmengen im internet finden, schaut z.b. mal bei google:
http://www.google.de/search?num=100&hl=de&newwindow=1&q=tutorial+photoshop+eleme... oder http://www.google.de/search?num=100&hl=de&newwindow=1&q=tutorial+photoshop+eleme...

auch wenn sich viele tutorials mit dingen beschäftigen, die nicht nur der reinen bildverbesserung dienen, sondern z.t. dem erstellen fotorealistischer bilder - im nachmachen der übungen lernt man die grundlegenden basics im umgang mit einem grafikprogramm wie arbeiten mit ebenen, masken, retusche und und und...

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Re: Digitale Fotografie
Antwort #13 - 22.02.2005 um 16:06:12
 
Zitat:
Ich hoffe das hilft schonmal weiter.
danke, manfred, das tut es - ist ja fast schon ein regelrechter einsteigerkurs, den du hier einstellst!
Smiley Smiley Smiley

gruß
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Croco
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Re: Digitale Fotografie
Antwort #14 - 22.02.2005 um 16:39:07
 
lieber manfred...
das ist wie gisela schon sagte in der tat ein einsteigerkurs...

wäre schön wenn wir von deinem wissen weiterhin profitieren dürften...

auch die ergebnisse können sich sehen lassen...
überhaupt die mit dem süßen kleinen...

liebe grüße...
petra...

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