Zitat:Bislang bin ich immer nur „normal“ gewandert, d. h. auf Wanderwegen bzw. –pfaden.
Meist so bis ca. 2500 m, einmal auch einen einfachen 3000er.
Mit Touren in höherem Gebiet habe ich keine Erfahrung.
Deshalb hier mal ein paar Anfängerfragen:
- Ist es prinzipiell für jeden normalen, einigermaßen sportlichen Menschen machbar auf 3500 m bzw. auch auf 4000 m zu gehen?
- Ist das Gefährliche an solchen Touren eher eine Gletscherüberschreitung oder mehr der Kletterbereich? (Auf den Fotos die ich hier so entdecken konnte, sieht man meistens nur Leute, die mit Seilen aneinandergebunden über schräge Schneeflächen gehen –sieht nicht so gefährlich aus).
- Wie wichtig ist Trittsicherheit? Ist ja auch relativ...Natürlich stolpere ich nicht andauernd, aber natürlich kann man mal wegrutschen oder so.
- Muss man für solche Touren schwindelfrei sein? (Bin ich nämlich nicht
) Wäre so was ein Handikap?? Oder gibt es auch Touren auf höhere Berge, bei denen man nicht schwindelfrei sein muss? Grundsätzlich würde ich mir von der Kondition her schon zu trauen mal einen 3500 m zu versuchen, allerdings gegen Schwindel kannst du nix machen – mist.
Hallo Marc,
die Höhe allein sagt schon mal nix.
Ich kenne jemanden, der hat als Übungstour für den Aconcagua (ganz wenig unter 7000) die Wildspitze gemacht. War allerdings wirklich superfit- vom Basislager in einem Tag zum Berliner Platz und am nächsten Tag zum Gippl. Unglaublich was da alles hoch läuft meinte er.
Der Cerro (OT: In Trient unbedingt "tscherro" aussprechen sonst gibz Stadthiebe) Torre hat nicht mal 4000 und wird auf alle Zeiten nur den Besten der Welt vorbehalten bleiben.
Ich selbst bin mal als eher unterkondizionierter Wanderer auf 4800 gelatscht - in Venezuela auf den Pico Espejo. Stolpern wäre auf diese Schutthalde (man kommt dort hoch, wo die Seilbahn nicht hoch fährt) kein Problem gewesen, kam aber schon aufgrund der mangelnden Konzentrationsfähigkeit mehr als nur ein Mal vor. Und das obwohl ich mich eigentlich als einiger Maßen trittsicher einschätze.
Gefährlich sind die Gletscher nicht, wenn man zu dritt oder viert geht. Zu zweit kann man sich überlegen, ob man am Seil bleibt und im Falle _eines_ Falles evlt. zu _zweit_ drin liegt oder das Seil weg lässt so dass der oben Gebliebene gegebenen _Falls_ noch die Leichenbergung anleiern kann, die dann allerdings sicher fällig ist.
Aber man kann natürlich auch (so wie ich 1999) Glück haben und den Spaltensturz des Seilgefährten allein fangen.
Beim Klettern ist die Gefahr zu jeder Zeit bewusst (so zu sagen allgegenwärtig und vor Augen) - und genau das macht die Sache bei sachgemäßer Anwendung der Sicherungsmittel verhältnismäßig sicher. Hier ist bei Abwesenheit von Bohrhaken natürlich eine erhebliches Maß an Erfahrung erforderlich. Für nicht schwindelfreie Personen fällt das aus. Versuche es vielleicht mal mit einem Hypnotiseur, der soll Dir beibiegen, dass es nix Schöneres gibt als runter zu kucken. Wenn es klappt und Du jetzt noch Deiner (hoffentlich privaten) Krankenkasse beibringst, dass Du endlich nur so wieder aus dem Bürofenster im 73. Stockwerk (so was prüfen die nie) schauen kannst, zahlen die das vielleicht sogar.
Viel Glück!