Ihr Lieben,

inzwischen hat in meiner Gegend eine neue Halle geöffnet: die Wupperwände, sie sind das neue DAV/NRW-Leistungszentrum.

Klar, da musste ich hin!!!!!

Nur, der Begriff Leistungszentrum hätte mich stutzig werden lassen sollen. Eins steht nach dem Besuch dort zweifelsfrei fest:

Der DAV ist eine Vereinigung von Sadisten, die sich an den Qualen der Freizeitkletterer ergötzen.   Um diesem Trieb ungehindert nachgehen zu können, haben sie in Wuppertal ein Sado/Masostudio der besonderen Art errichtet und es als normale Kletterhalle ausgegeben.

Dort sitzen die DAV-Macher in einer als Klettershop getarnten Loge  und ergötzen sich an den Qualen ihrer bedauernswerten und zunächst ahnungslosen Opfer, die in völlig unterbewerteten Routen um ihr Leben kämpfen.

Deshalb heisst das Eintrittsgeld dort auch Schmerzensgeld.

Zunächst gehen die ahnungslosen Freizeitkletterer meist in den oberen Bereich der Folterkammer, der als Anfänger- und Kursbereích getarnt ist. Dort gibt es ganz wenige ziemlich einfache Routen, ausnahmsweise auch mal auf kleinen senkrechten  Passagen und Wandteilen. Geneigte Wände? Doch nicht im DAV-Leistungszentrum.

Auch hier sind die meisten Routen schon echt knackig, aber größenteils auch sehr interessant. Damit es auch beim Anfang nicht zu leicht wird, sind die Wände glatt. In der Wand antreten und auf Reibung klettern ist nicht drin.

Unten, im Erdgeschoss befindet sich der sog. Ambietionierten- und Leistungsbereich. Die Wände sind hier schön rau und schön hoch, so 16 Meter.

Damit auch diejenigen, die ihr Kletterglück dort versuchen wollen, genug zu tun haben, hat der Trägerverein sich der Mithilfe eines Architekten versichert, der so eine Art Rütlischwur darauf abgelegt hat, niemals in seinem Leben eine senkrechte Wand zu bauen und seine ganze Leidenschaft eindrucksvollen Dächern, Überhängen und Rinnen zu widmen.

Fast alles dort ist zumindest ganz leicht geneigt, perfiderweise sieht mans manchmal nur nicht so direkt.

Direkt am Eingang gibts einige Routen, in denen sich ein sportlich begabter Anfänger oder fortgeschrittener  Anfänger versuchen kann. Sie sind sehr interessant gestaltet.

Für echte Cracks werden wirklich tolle überhängende Passagen mit viel Abwechslung und schöne Vorstiegsmöglichkeiten geboten. Die bezahlen in dieser Halle übrigens auch kein Eintrittsgeld, sondern Vergnügungssteuer.

Unnötig zu erwähnen, dass auch hier etliche Routen, gemessen an den Bewertungen in anderen Hallen, eher unterbewertet erscheinen. Aber hier soll eben auch die Elite klettern....

Die zu einem Sado/Maso-Studie zwingend gehördenden Masochisten klettern übrigens im NRW - Landeskader und haben dort nun endlich eine Heimat gefunden.  

Was gibts sonst noch zu sagen:

Der Bistrobereich ist ansprechend gestaltet, die Leute dort sind sehr nett. Die Damenumkleide - nur die konnte ich besichtigen - erscheint mir etwas klein. Es gibt Duschen und die üblichen "restrooms".

Angehörige der Sadistenvereinigung  haben ermässigten Eintritt (8 Euronen) , für die Mitglieder der orstansässigen Sektion und die Trägergesellschaft ists noch mal billiger.

Fazit:

Die Halle lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Sportlich befähigte Anfänger könnten sich hier versuchen. Fortgeschrittene und Cracks können hier zeigen, was sie wirklich drauf haben und es sich mal so richtig geben.

Leute, die wie ich nach langen Jahren der Sportabstinenz ganz bei Null anfangen, sollten m.E. erstmal in einer "einfacheren" Halle erste Erfahrungen und Erfolge sammeln. Und dann mal in Wuppertal testen, was sie schon so draufhaben....

Ab und zu werde ich sicher hingehen, z.B. immer dann, wenn ich in einer meiner anderen Hallen ein Stück weiter gekommen bin und Lust auf anstrengende Abwechslung habe.

So, dies ist mein kleiner Erfahrungsbericht.

LG eure Amazona