Anfang September hatte ich erstmals Besuch von meinem Sohn Mathis mit seiner Freundin Sandra und deren 8 jährigem Sohn Joel aus Wuppertal. Nachdem ich mich an die Anrede „Großvater“ doch zuerst etwas gewöhnen musste gingen wir daran, die nächsten Tage zu planen.
Mein Standardvorschlag „Bergwanderung im Wilden Kaiser mit Übernachtung auf der Kaindl-Hütte“ wurde von Joel zunächst mit gemischten Gefühlen bzw. großem Fragezeichen bedacht.
Da alle drei über rudimentäre Kletterkenntnisse aus der Halle in Münster verfügten, habe ich den Vorschlag „Wanderung“ um den Punkt „Klettern in echtem Fels“ ergänzt. Der Einwand: „Müssen wir dann das Seil und alles mit raufschleppen?“ wurde von mir mit einem großväterlichen „das nehme ich“ entkräftet.
Während Sandra und Mathis jetzt durchaus geneigt waren, konnte Joel sich unter mehreren Stunden Fußmarsch immer noch nichts erstrebenswertes vorstellen.
Da dachte ich mehr: „Jetzt hilft nur noch das Internet, alle Kiddis sind scharf aufs Internet“.
Also SAN-Seite öffnen und Joel die Glücksmomente des Bergsteigens zeigen.
Beim durchblättern der Tourenliste kam noch keine rechte Begeisterung auf, aber bei einem „YAK-Bericht“ hieß es plötzlich: „Was ist denn einen HELD DER BERGE und KANN ICH DAS AUCH WERDEN? Meine Erklärung das jeder HELD DER BERGE werden kann, der Mitglied der SAN ist, und, unter Berücksichtigung des Alters, tolle Bergtouren macht und davon berichtet, machte aus Joel in Sekundenbruchteilen einen ambitionierten Bergsteiger.
Sofort begann der Ausrüstungstest :
Um den versprechenden Nachwuchs-Bergsteiger nicht zu überfordern ging es am nächsten Morgen zunächst mit der Seilbahn hoch aber dann über den Gamskogel zur Kaindlhütte.
Fast 3 Stunden freiwillig laufen, da kannte die Mutter ihren Sohn kaum wieder. Selbst wilde Tiere wurden näher unter die Lupe genommen.
Nach einer kurzen Rast auf der Hütte ging es dann noch einmal einer halbe Stunde weiter zum Klettergarten, wo Joel erstmals „echten Fels zum Klettern“ unter die Finger bekam.
Leider war das Ganze dann doch wohl etwas viel auf einmal. Am nächsten Morgen hatte Joel Fieber und die ultimative HELD-DER-BERGE -TOUR auf den Scheffauer musste auf den nächsten Besuch verschoben werden. Aber es muss ja auch noch Ziele im Leben eines 8-jährigen geben.
Der erste Schritt ist jedoch gemacht: seit dem 20.09. ist Joel Mitglied der Sektion.