Folgendes habe ich heute als Newsletter von roBerge bekommen. Wahrscheinlich lesen es hier im Naturschutzforum aber genau die Leute nicht, die es angeht.
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Skitouren im Traithen-Gebiet Skitouren im Gebiet Traithen - Jägerwand erfreuen sich von Jahr zu Jahr einer immer größeren Beliebtheit. Kein Wunder - handelt es sich doch um ein landschaftlich sehr reizvolles und schnell erreichbares Ausflugsziel in den Bayerischen Voralpen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass man sich hier zum Teil in einem Wild-Wald-Schongebiet aufhält. Denn hier leben die streng geschützten Raufußhühner, die auf der Roten Liste gefährdeter Tiere Bayerns stehen.
Warum streng geschützt? Im Winter besteht ihre Nahrung hauptsächlich aus Nadeln, Knospen und Beersträuchern. Diese finden sie in den schwach geneigten, südlich exponierten Hängen bei den Kammlagen, während sie sich tagsüber unter Sträuchern und Latschen in den nördlichen Bereichen auf der anderen Seite dieser Kammlagen aufhalten. Mehrfache Störungen führen zur Verhinderung von Nahrungsaufnahme, zur Schwächung der Tiere bis hin zum Tod durch Verhungern. Die Art hat in solchen Fällen keine Überlebenschance!
Im Bereich Traithen-Jägerwand gibt es eine klare, von den Behörden festgelegte räumliche Abgrenzung über die erlaubten Wege: nur der sog. Stopselzieher und die Saugasse dürfen betreten werden, sowohl im Aufstieg als auch bei der Abfahrt. Deutliche Hinweisschilder gibt es unten bei der Rosengassenalm. Weitere Beschilderungen oben bei der Einfahrt wurden vor kurzem mutwillig entfernt, sodass vielen Skifahrern gar nicht bewusst ist, dass sie sich auf nicht erlaubtem Gelände befinden.
Besonders krass ist, was sich in den letzten Wochen hier abgespielt hat: Es wird hier auf breiter Fläche abgefahren - eine Spur neben der anderen, teils mehrere hundert Spuren nebeneinander. Aus dem Habitat einer bedrohten Tierart ist eine reine Skipiste geworden!
Der Gebietsbeauftragte des Alpenvereins, Manfred Oehmichen, hat in den letzten zehn Jahren viel Informationsarbeit für dieses gefährdete Gebiet geleistet, doch in letzter Zeit scheint die Akzeptanz für die Schutzmaßnahmen stark zu sinken. Oder ist es nur Unwissenheit?
Derzeit laufen bereits Gespräche in den Behörden über möglich Konsequenzen, die von einer Totalsperre bis hin zu Geldstrafen führen können. Manfred Oehmichen und weitere Verantwortliche des Deutschen Alpenvereins sind nun an uns mit der Bitte heran getreten, die Tourengeher aus der Region über die geschilderte Lage zu informieren, die wir mit diesem Newsletter auch gerne erfüllen.
"Wir appellieren deshalb an alle Skifahrer, nur noch die erlaubten Wege einzuhalten. Egal, ob volle Absicht oder Unwissenheit, ein jeder sollte die gesperrten Gebiete zukünftig meiden, denn eine vollständige Sperre mit den genannten Folgen würde keinem Tourengeher gefallen."
Zur roBerge-Tourenbeschreibung auf den Traithen:
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=346467&k=144115__________schnipp