Mal wieder was Neues dachten wir uns und vor allem was Sommerliches. Warum also nicht mal hinter ins Retterschwanger Tal radeln? Und wo wir dann schon da sind, besteigen wir schnell mal den Entschenkopf und gehen auf diesem schönen Rundweg, der da in der Karte eingezeichnet ist, zurück zur hinteren Entschenalpe.
Erst mal geht es auf der bekannten Strasse am Cafe Horn vorbei ins Retterschwanger Tal. Das Tal ist da hinten wirklich wunderschön, besonders morgens, wenn die Sonne noch recht tief steht und die hohen Wände des Hinderlanger Klettersteigs steil und unnahbar aussehen.
Für die erste richtige MTB-Tour des Jahres reichen 14 Kilometer mit 650 Höhenmeter erst mal durchaus. Besonders wenn es so heiss und schwül ist wie zur Zeit. Wir waren froh, als wir endlich die Hintere Entschenalpe erreicht hatten und von den Rädern steigen konnten.
An der Alpe wurden nicht nur die Räder abgestellt, wir wechselten auch die Fussbekleidung: Natürlich Fivefingers
Die machten sich auf dem schmalen Pfad über Wiesen und Steine hinauf zum Gängele ganz gut, gerade auf Gras und Erde und runden Felsen fühlen sich die Fingerschuhe prima an.
Auf dem Grat zum Entschenkopf waren die Fivefingers dann schon etwas weniger angenehm, dort kommen nämlich teilweise ziemlich spitze und scharfkantige Felsen raus, was uns die allzu dünnen Sohlen manchmal recht schmerzlich bewusst machte
Ich war dann froh, am Gipfel wieder in normale Bergstiefel wechseln zu können, der Ralle aber beschloss auch noch den Abstieg ein Stück weit mit den Fingerschuhen zu laufen. Das mochte ich meinen Knien dann doch nicht zumuten.
Den Abstieg bis zur fast zur Falkenalpe kannten wir bereits und die unbezeichnete Abzweigung ins Retterschwanger Tal war auch ganz einfach zu finden, unser breit und schön eingezeichneter Rundweg zur Hinteren Entschenalpe aber hatte schon deutlich bessere Zeiten gesehen.
Zwar war im Gras noch immer eine Spur zu erahnen und wir stiessen immer wieder auf alte Markierungen, doch in der Mitte hatten Latschen und Gebüsch dem Weg den Garaus gemacht. Weil wir nicht 400 Höhenmeter extra absteigen und zurück hinauf steigen wollten, schlugen wir uns auf gut Glück durch allerlei kleine und grössere Lücken im Gestrüpp und trafen auf der anderen Seite tatsächlich wieder auf den alten markierten Steig, der uns - mit kleineren Versteigern - zurück zu den Rädern brachte.
Die Abfahrt war so schön wie alle Abfahrten von kombinierten Bergtouren. Man kann sich unbandig über jeden 'gesparten' Höhenmeter freuen und all die Zu-Fuss-Geher von Herzen bedauern
Alles in allen eine wunderschöne und vor allem erstaunlich einsame (das ist durchaus etwas Besonderes im Allgäu) Runde. Der verwachsene Rückweg gab dem Ganzen dann sogar noch einen recht abenteuerlichen Touch