Willkommen Gast. Bitte Einloggen
Sektion Alpen.Net
   
  ÜbersichtHilfeSuchenEinloggen  
 
5-Gipfel-Klettersteig Achensee (Gelesen: 2583 mal)
Ingo_M
Spaziergänger
*
Offline


Bayern is so schei

Beiträge: 9
München
Geschlecht: male
5-Gipfel-Klettersteig Achensee
13.09.2010 um 18:59:17
 
Servus Bergfreunde,

gestern (12.09.10) habe ich wieder eine wunderschöne Tour im Rofangebirge am Achensee gemacht. Es handelte sich dabei, um den recht jungen 5-Gipfel-Klettersteig. Die Schwierigkeit dieser Klettersteige bewegt sich zwischen A bis C/D - also teilweise schwierig!
Anfahrt erfolgt über Maurach - Richtung Rofanseilbahn. Dort parken und zur Bergstation hinauf gehen oder wie ich mit der Seilbahn rauffahren. Man kann die Klettersteige auch einzeln machen, wenn man sich nur auf spezielle Wände konzentrieren möchte. Am sinnvollsten ist die Tour (topologisch gesehen) von der Haidachstellwand Richtung Hochiss. So vermeidet man lästigen Gegenverkehr. Die Tour ist auch so angelegt.
Man geht von der Bergstation auf 1831m (oder auch Erfurter Hütte) aus, Richtung Haidachstellwand (2192m). Der Wanderweg ist gut gekennzeichnet und eigentlich nicht zu verfehlen. Die Steilheit hält sich auch in Grenzen. Dennoch reicht es vollkommen zum Warm werden Smiley Nach ca. 50 Minuten steht der erste Klettersteig zum genannten Gipfel an. Man hat eigentlich nur ein kurzes Stück (Schwierigkeit B) zu queren und schon steht man auf dem Plateau. Nach dem Gipfelkreuz dem Wanderweg folgen. Beim Steinmandl kann man entweder rechts auf den Normalweg runter gehen oder links über den eigentlichen Klettersteig absteigen. Dies ist das einzige Mal, wo ein Klettersteig von oben nach unten gemeistert werden muss. Leider habe ich das oberste Stück (Schwierigkeit max. B/C) versäumt. Ich bin mitten auf dem Normalweg links auf das letzte Teilstück des Steiges abgebogen. Dieses Stück ist allerdings auch nicht schwieriger, als das Erste (Schwierigkeit wiederum max. B/C). Allerdings kommt es hier schon zu Stauungen, da man am Klettersteig nicht überholen kann. Der Klettersteig ist gut mit Trittklammern gesichert. Weiter geht es auf schönen Wanderwegen Richtung Rosskopf. Die senkrechte Wand sieht man - wie alle anderen Gipfel - während der gesamten Tour. Nach ca. 1.5 Std. (je nach Verkehr) gelangt man an den Einstieg des 2. Klettersteiges. ERNSTE WARNUNG: Bitte dort NICHT stehenbleiben. Der Helm MUSS auf dem Kopf sein. Extreme Steinschlaggefahr!!! Es fallen teilweise grosse Felsbrocken runter!! Der Steig auf den Rosskopf (2246m) ist schwierig (C/D). Schon der Einstieg zeigt das Niveau. Man muss eine senkrechte Wand hochklettern. Stets gut gesichert. An manchen Stellen helfen Trittbügel, ansonsten guter Fels, wo sich stets ein guter Tritt findet. Der Klettersteig driftet nach links ab (Schwierigkeit C) und zieht anschliessend sehr exponiert wieder nach rechts rüber. Dann folgt wiederum die steile Schlüsselstelle (fast D, leicht überhängend). Nach der Schlüsselstelle ist das Gröbste geschafft. Man geht rechts um die Wand herum (B) und folgt einer kleinen Wiese zum Schlussanstieg auf das Gipfelkreuz. Dort geht es mässig schwierig (B) hinauf. Wegen des starken Andrangs kam es stets zu Stauungen und ständigen Steinschlägen. Zudem sollte schwächere Geher oder unsichere Klettersteiggeher diesen Gipfel auslassen. Am Gipfelkreuz ist es recht eng und somit hält sich auch die Verweildauer in Grenzen. Der Abstieg zur Seekarlspitze erfolgt über B-Stellen. Dauer 2. Klettersteig ca. 1 - 1.5 Stunden (je nach Stauungen). Zwischen 2. und 3. Klettersteig empfiehlt sich eine Rast. Man ist doch ausgepumpt. Der nächste Klettersteig auf die Seekarlspitze (2261m) ist wieder weniger Schwierigkeit und auch wieder kürzer. Gleich am Anfang muss man eine senkrechte Wand queren. Schwierigkeit B/C. Generell gut gesichert. Allerdings ist ein Spreizschritt notwendig. Kleinere Personen werden es schwer haben. Nach der Querung folgt man dem Steig um die Wand herum, bis es zum Schlussanstieg geht. Dieser ist ebenfalls mässig schwierig (B/C) und auch gut mit Trittklammern gesichert. Von der Seekarlspitze zum 4. Gipfel - dem Spieljoch - gelangt man über einen Wanderweg. Das Spieljoch (2236m) ist eigentlich kein Klettersteig (A), sondern nur an zwei Stellen mit einem Seil gesicherter Wanderweg. Vom Spieljoch zum letzten Gipfel - dem Hochiss (2299m) geht es wiederum auf Wanderwegen. Der letzte Klettersteig hätte es wieder in sich, da wiederum eine steile Wand hinaufgeklettert werden muss. Die Schwierigkeit liegt auch hier wieder bei C/D. Wegen des enormen Andrangs und dem daraus entstandenen Zeitverlust, habe ich aber diesen Gipfel ausgelassen und bin wieder zurück zur Bergstation (auf Wanderwegen).
Fazit: Herrliche Landschaft, super Ausblick (wenn das Wetter so schön ist, wie an diesem Tag), rassige Klettersteige aller Schwierigkeitsstufen. Für Anfänger sind die Klettersteige auf dem Rosskopf und dem Hochiss nicht zu empfehlen und dringend abzuraten. Man kann nicht umkehren. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man die Gipfel auch einzeln machen kann. Es herrscht grosser Andrang (vergleichbar Alpspitze). Unter der Woche hat man es deutlich ruhiger. Vorsicht am Rosskopf wegen der Steinschlaggefahr. Das Rofangebiet eignet sich auch hervorragend als reines Wandergebiet.

Euch allen weiterhin alles Gute und viel Spaß beim Klettersteiggehen!
Ingo
Zum Seitenanfang
 
 
IP gespeichert
 
G
Vorstand
*****
Offline


DAV-Trainerin C Bergwandern

Beiträge: 2818
Nürnberg
Geschlecht: female
Re: 5-Gipfel-Klettersteig Achensee
Antwort #1 - 12.12.2010 um 18:14:12
 
Zitat:
Das Rofangebiet eignet sich auch hervorragend als reines Wandergebiet.
das war einmal.
Seitdem sie das ganze modische spielzeug  da hingestellt haben (flying fox, klettersteige), weil das naturerlebnis berg ja offenbar nicht mehr reicht, ist es da entschieden zu voll und die erfurter hütte meist ausgebucht (die anderen hütten liegen logistisch ungünstig).

schade, ich war früher gerne im rofan...

servus
G
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
(Moderatorgruppen: FÜL, Vorstand, Verwaltung)