Bei der SAN in Bad Hindelang

Bei der SAN in Bad Hindelang


Bad Hindelang: Es war 6:30h am Morgen und der Wecker klingelte. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr war man sich einig. Der Wecker hätte frühestens um 8:00 Uhr klingeln dürfen. Also machte man die schuldige Person ausfindig und richtete diese hin, um gleich darauf weiterzuschlafen. Nach 1 ½ Stunden weiterem Schlaf stellte man fest, dass man aufgrund der Müdigkeit etwas falsch gemacht hatte, denn die schuldige Person lebte doch noch. So beschloss man, die schuldige Person während der anstehenden Tour zu verlieren.

© SAN 2007
Im Lager

Nach einem ausgewogenen Frühstück begann die Planungsphase der Tour. Zuerst einigte man sich auf einen Berg, den man besteigen wollte. Der erste Vorschlag von Sven (Gaedda1) ausgehend, das schöne Gebiet in der Mitte der Karte zu bewandern, wurde mit dem Hinweis auf den Maßstab (1:25000) abgelehnt. Schließlich einigte man sich auf die etwas näher gelegene Hirschalp bzw. den Gipfel des Hirschberges. So gingen die 6 Gefährten Jojo, Sven, Franzi, Jobi, Steffen und Kevin (Headbanger) in ihr Abenteuer hinaus (letztere beiden ohne Schneehosen).

© SAN 2007
Tourenplanung

Es dauerte nicht lange und man stellte fest, dass die Wege bei Schnee nicht gerade leicht erkennbar waren. Was dazu führte, dass man wo ganz anders einstieg als geplant, nämlich mit guten 3 Kilometern Umweg. „Na ja, was soll’s, wir haben ja Zeit“, dachte man sich und entschied über den weiteren Weg. Während die Wege vorher schwer erkennbar waren, war dieser so gut wie gar nicht erkennbar und man hatte mit einer ca. 40cm hohen Schneedecke zu kämpfen. Wie man schnell feststellte, ging es von diesem Zeitpunkt ab sehr langsam voran, was nicht zuletzt daran lag, dass einige zum erstem Mal einen Berg bei Schnee bestiegen und man so auch relativ oft pausierte. Wenn man nicht gerade pausierte, stapfte man durch den Schnee und quälte sich weiter, aber es war einem NOCH warm.

© SAN 2007
On Tour

Das sollte sich später allerdings ändern. Nach einiger Zeit stieß man schließlich auf eine kleinere Felswand, an der viele große Eiszapfen hingen, und da der Anblick so schön war, beschmiss man die Eiszapfen mit Schneebällen, bis nahezu alle abgefallen waren.

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eisig

Mit dem gutemhttps://www.sektion-alpen.net/ref_jugend/Hindelang2007/ Gefühl mal wieder was kaputt gemacht zu haben, ging man weiter bis zu einer Kreuzung, an der stand, dass der Weg zum Cafe Polite gesperrt war, was für den weiteren Verlauf der Tour noch von Bedeutung sein sollte. Noch motiviert, bald in der warmen Alp eine heiße Schokolade oder einen Tee trinken zu können, ging man weiter. Nach einem kurzen Marsch kam man an einen Wegweiser, der zeigte, dass der Weg zur Alp über die Alm führe. Aufgrund der erhöhten Lawinengefahr entschloss man sich gegen den direkten Weg und versuchte es über einen Umweg. Der Punkt, an dem es anfing, wirklich kalt zu werden, war erreicht, als man bei einer Querung entschied, aus Sicherheitsgründen querfeldein um die Querung herum zu gehen, was auch bedeutete, abseits des Weges relativ steil bergauf kraxeln zu müssen und da keiner Gamaschen anhatte, kam der Schnee von oben in die Schuhe. Ein weiterer Grund, warum es kalt wurde, war, dass man auf dem Weg nach unten ein Seil spannen musste und somit das Ganze sich etwas staute und man lange stehen musste.

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Sicher ist sicher

Letztendlich fand man den Weg wieder und auch den nächsten Orientierungspunkt, die „Brücke“, falls man diese noch als solche bezeichnen konnte, diese war nämlich sehr sporadisch gebaut worden. Nur kurz nach der Brücke konnte man schließlich von Vorne einen Fluch vernehmen und erkennen, dass man in einer Sackgasse stand, wenn man nicht gerade Lust verspürte durch einen kalten Bach zu waten. Da man feststellte, dass die Legende der Karte durchaus einen Zweck hatte und man durch das Lesen dieser feststellte, dass man die ganze Zeit einem Phantom hinterher gejagt war und somit die Alp würde wohl kaum noch erreichen können, beschloss man umzukehren, bevor es dunkel wurde und noch etwas Schlimmeres passierte. Allerdings wollte man die 2. Station ansteuern: Das Cafe Polite. Wer sich erinnert, wird feststellen, dass der Weg gesperrt war, aber einige Leute der Gruppe, nicht zuletzt auch der Verfasser dieses Textes, waren der Meinung, es gäbe noch eine zweite Kreuzung, also machte man sich auf den Rückweg. Die Querung wurde diesmal der Einfachheit halber mit einem Geländerseil überquert. Der Rückweg zeigte einem noch einmal wie lang das Spuren dauerte, denn man legte den Weg in weniger als der Hälfte der Zeit zurück. Somit dauerte es nicht lange, bis man feststellte, dass die zweite Kreuzung doch nicht existierte und man trat den weiteren Rückweg an. Als man auf einen Weg stieß, der von einem Ski-Doo, das man später auch noch fand, geglättet war, versuchte man, ob man mit den mitgenommenen Mülltüten nicht runter Rodeln könne.

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und abwärts

Man stellte allerdings fest, dass dieses Vorhaben 1. nur bedingt funktionierte und 2. somit um einiges kraftraubender war, als zu laufen. Am Ende des Weges stellte man anhand eines Schildes fest, dass die Alp um 16:00 Uhr zugemacht hätte, also dem Zeitpunkt zu dem man voraussichtlich angekommen wäre und war somit überzeugt, dass es gut gewesen war umzudrehen. Endlich wieder in Bad Hindelang angekommen, holte man schließlich nach, was man eigentlich schon in der Alp vorgehabt hatte. Allerdings in einem näher liegendem Café als das Café Polite und ließ so die Tour gemütlich ausklingen. Später zurück in der JuBi, entledigte man sich noch der 2 Liter des mittlerweile geschmolzenen Schnees und zog sich wieder trockene Sachen an, um sich dann bis zum Abendessen zu erholen. Letztendlich kann man von der Tour sagen, dass sie auf jeden fall viel Erfahrung gebracht hat und eindeutig zu den Dingen gehörte während denen man sich fragt: „Wieso mach ich den Scheiß eigentlich?“ und im nachhinein behauptet, dass es doch eigentlich spaßig war, was der Autor mit diesem Bericht tut.

~Headbanger

obadoba, 19.04.2019 06:20