Im Januar war die Schwarzwasserhütte im Allgäu Quartier meiner Ausbildung zum Schneeschuhtourenleiter - mit Dauerschneefall und viel Wind. Da wollte ich doch mal wissen wie die Hütte und das umliegende Tourengebiet bei sonnigen Verhältnissen aussehen.
Gesagt, getan - für Ende März waren auf der Hütte noch Plätze verfügbar. Leider mussten einige krankheitsbedingt bzw. aus familiären Gründen kurzfristig absagen - so starteten wir nur zu viert.
Was Anfang Januar fehlte, war jetzt im Überfluss vorhanden: Sonne. Das brachte uns im Aufstieg von der Auenhütte über die Ifersguntalpe zum Hählekopf ganz gehörig ins Schwitzen - zumal auch der Schnee tief und weich wurde. Nach der Gipfelrast war der Abstieg über den Gerachsattel zur Hütte nur ein Klacks - dummerweise begann es aber zu regnen.
Das veranlasste uns zunächst zu einem Zwischenstopp in der Hütte - so eine heiße Schokolade ist doch wesentlich angenehmer als im Regen LVS-Suche zu üben. Wichtig ist letzteres aber allemal - und so ging es dann doch wieder nach draussen. Am Abend haben wir dann neben dem Genuss der Halbpension auch noch etwas Theorie in Sachen Tourenplanung und Lawinenkunde betrieben.
Sonntagmorgen - strahlendes Wetter, sonnig, gut durchgefrorene Schneedecke - Schneeschuhherz, was willst Du mehr. Zurück zum Gerachsattel und weiter zum Falzer Kopf.
Wie sich später herausstellt war auch Lisanne auf dem Weg dorthin (vom Diedamskopf aus) - wir haben uns wohl um etwa eine halbe bis eine Stunde verfehlt. Dass es auch bei relativ sicheren Verhältnissen Gefahren geben kann haben wir etwas später auch erfahren: wir haben im Abstieg zum Neuhornbachhaus einen Hubschrauber gesehen der am Falzer Kopf gelandet ist - wie uns Lisanne berichtet hat ist ein Schneeschuhgeher dort mit einer Wächte abgegangen - zum Glück wohl ohne ernsthafte Folgen.
Für uns ging es weiter in Richtung Steinmandl - mit einer ungeplanten “Übung” in Sachen Orientierung. Man soll halt nicht allen bestehenden Spuren ungefragt folgen - die von uns eingeschlagene führte Richtung Grünhorn. Das hat uns einige Zeit und Extra-Anstrengung gekostet - aber schliesslich waren wir wir wieder auf dem richtigen Weg und glücklich zur Rast am Gipfel.
Auf dem Abstieg stand noch eine kleine Einkehr auf der Terrasse der Schwarzwasserhütte an - drinnen war schon das Großreinemachen zur Hüttenschließung im Gange. Der Weg zurück ins Tal zog sich dann etwas - aber auch das geht irgendwann vorbei.
Dann schaun wir mal ob sich hier ein Kern einer Schneeschuhgängertruppe etabliert hat. 😊
Karsten