kale
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Falls ihr vom Weg abkommt und sichern müsst, bitte die Warnung beachten:
Warnung für den Bereich Hochkönig und Tennengebirge 30.05.2007 15:50:51 Der Artikel "hakenausbruch" in bergundsteigen 2/06 informierte über einen tödlichen Abseilunfall am Schneeklammkopf (Hochkönig), der sich im Oktober 2005 ereignete. Bei dem ausgebrochenen Haken handelte es sich um einen "Sigibolt", einen selbst hergestellten Haken. Diese Haken sind laut dem Hochkönig-Kletterführer "aus rostfreiem Edelstahl (mit bestem Wissen und Gewissen) selbst angefertigt und mit Biber-Rapid einzementiert". Da es derart sanierte Routen in allen Teilgebieten des Hochkönigmassivs sowie im Tennengebirge gibt, sieht die lokale Kletterszene dringenden Anlass zur Warnung. Mike Drechsler und Stefan Kieninger, zwei Bergführer aus Salzburg, ergriffen die Initiative und verfassten folgenden offenen Brief: bergundsteigen 1/07 Achtung "Sigibolt": Haken dieser Bauart niemals die Sicherheit der gesamten Seilschaft anvertrauen! Offener Brief Wir, die Unterzeichner dieses offenen Briefes, möchten alle Kletterer auf ein Sicherheitsrisiko aufmerksam machen, das in vielen Kletterrouten am Hochkönig und im Tennengebirge besteht: In den letzten Jahren wurden dort mehrere hundert selbst hergestellte Bohrhaken als Verbundanker gesetzt. Dabei wurde in den meisten Fällen anstatt des dafür vorgesehenen 2-Komponenten-Glasmörtels ein schnell härtender Fertigmörtl (Biber-Rapid) verwendet. Diese Haken (siehe Foto) haben mit größter Wahrscheinlichkeit wesentlich geringere Haltekräfte als man sie im Allgemeinen bei Bohrhaken erwarten darf! Im Interesse der eigenen Sicherheit appellieren wir an alle Kletterer, Haken dieser Bauart nur mit größtem Vorbehalt als Sicherung zu vertrauen. Dasselbe gilt für Normalhaken, die fernab jedes Standes der Technik in Bohrlöcher geschlagen wurden und mit derselben Methode "verklebt" worden sind. Unbedingt ist jede Situation zu vermeiden, bei der die Sicherheit der Seilschaft ausschließlich an solchen Haken hängt. Eine "Überprüfung" - zB durch Rütteln am Haken - ist nicht zielführend, da diese Haken meistens nicht wackeln, bei entsprechender Belastung jedoch plötzlich und völlig unvermutet ausreißen. Es ist natürlich grundsätzlich sehr lobenswert, wenn sich jemand die Arbeit macht und Routen saniert. Doch darf eine Sanierung nur nach dem neuesten Stand der Technik (Haken wie "Kleber") durchgeführt werden. Eine "scheinbar" sanierte Route birgt mehr Gefahren als eine nicht sanierte, da Verbundhaken von der Mehrheit der Kletterer deutlich sicherer eingeschätzt werden als Normalhaken. An die Hakensetzer richten wir daher den Appell, die bisher angewendete Vorgangsweise ab sofort zu unterlassen und die bereits gesetzten Haken durch genormtes Material zu ersetzen. Wir bitten alle Leser, diese Information auch an Freunde und Bekannte weiterzugeben und wünschen viele erlebnisreiche und unfallfreie Klettertouren im Salzburger Land.
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