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VRP II - schöne Heimat (Gelesen: 14411 mal)
Lamл[tm]
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VRP II - schöne Heimat
22.09.2010 um 00:16:09
 
Liebe Bergfreunde,

was sich hinter der VRP verbirgt, lest Ihr bitte hier http://www.sektion-alpen.net/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1284587148 nach Smiley.

Es ist schon hochgradig Sch**ße bei bestem Wetter mit schmerzenden Ellbogen zu Hause zu sitzen, während sich der Rest meines Freundeskreises an irgend welchen Felsen vergnügt. In den Alpen ist es nicht ganz so dolle, fällt eine Bergtour wie letzte Woche also auch aus.
In meiner voralpinen Zeit war ich ja noch oft mit dem Fahrrad unterwegs - im nördlichen Schwarzwald kannte ich jede (mit einem Nicht- Mountainbike befahrbare) Forststraße. Im Vergleich dazu kenne ich hier fast nix. Und überhaupt nix von dem, was den Albtrauf nicht berührt. Also geht es los - durch Rems- und Murrtal nach oben, hinab ins Kochertal und dieses wieder hinauf nach Aalen.

Nach einer Stunde will ich schon umdrehen - zu viel der Idylle, gepflegte Vorgärten und bis zur Perfektion getriebene Desindividualisierung in gesichtslosen EFH- Siedlungen, denen man auf der Durchquerung des von 2,5 Millionen Menschen bewohnten Speckgürtels rund um Stuttgart nicht ausweichen kann. Klar - rund 1 Mio EFH brauchen nun mal mehr Platz als wenn man deren Bewohnern in Arbeiterschließfächern unterbringt. Aber irgend wie sind das auch Schließfächer - nur schlechter erschlossen und mit viel größeren Entfernungen verbunden. Steuergeschenke, die in Deutschland weltweit einzigartig sind, machen es möglich. Mehr als ein Mal muss ich überlegen, in welchem Dorf ich gerade bin, wenn ich auf der Karte nach dem Weiterweg suche.

Die erste Station ist daher Backnang, eine Stadt, die zu Zeiten industrieller Monokultur bessere Zeiten erlebt hatte, und in diesen ihre Innenstadt bzw. das, was Bomber- Harris davon übrig gelassen hatte, liebevoll renovierte. Zumindest einen Nachmittag kann man in dem schönen Städtchen mal verbringen.

Irgend wann meinten dann die Nieten in Nadelstreifen, entweder, um ihre Existenz zu rechtfertigen oder aber, um in der Folge demonstrativer (wenn auch sinnloser) Aktivität ihre Tantiemen ins Unverschämte zu steigern, dass in China alles wenn schon nicht besser, dann doch wenigstens billiger ist. Und billig ist schließlich das was die Leute wollen - bzw. das was die Werbung will dass es die Leute wollen. Also Sack & Pack mit Hurra auf auf viele Lkws geschmissen und diese 10000 km nach Osten geschickt. In die verlassenen Werkhallen und Verwaltungsbauten sind jetzt Gründerzentren, Handwerk, wohnungen oder auch 1-Euro-Shops eingezogen. Irgend wie erinnert mich das ein wenig an Leipzig, auch wenn sich ein solcher Vergleich aufgrund der Größenordnungen eigentlich verbietet.

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Ab hier kommt die Landschaft dem schon verdächtig nah, was an dieser Stelle schon öfters despektierlich als Rentneridyll bezeichnet wurde. Also genau das Richtige für mein vorgezogenes Rentnerprogramm. Sanfte Hügel, abwechslungreich mit Wiesen und Wäldern, die stark befahrene Bundesstraße neu gebaut und weit weg, eine kaum befahrene Bahn schlängelt sich eingleisig durchs mäandernde Tal - auf der Trasse von 1880 .

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Wo sich bis vor 20 Jahren noch der gesamte Verkehr von Stuttgart nach Nürnberg durch Städte und Dörfer quälte, ist jetzt kaum mehr was los - die jetzige L1066 ein Paradies für Motorradfahrer, und die immer noch breite, bolzgrade durch Wald und Wiesen sowie die Bebauung geschlagene Straße lädt zu privaten Rennen ein. Aber das interessiert mich jetzt nicht mehr, der Radweg hält bis Murrhardt Abstand von der Straße. Ein guter Fahrbahnbelag lässt mich je nach Wind und Steigung oder Gefälle mühelos mit 25-32 km/h dahingleiten.

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Ab hier bekommen die Dörfer auch wieder ein Gesicht. Kurz gesagt, es ist Genuss pur. Mehr oder weniger ausgiebige Besichtigungen versauen mir den Schnitt natürlich - aber ich will ja nicht schon nach 5 Stunden am Ziel sein.

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Am Rande
     
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Man beachte die architektonisch raffinierten Accessoires des Schlosses Smiley

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Gelbe Stifte sind hier DER Renner

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Die nächste Stadt ist Murrhardt. Der weitestgehend unbeschädigte Altstadtkern ist sehenswert. Sogar ein sonntags Tourismusbüro gibt es.

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Kurz hinter Murrhardt verlässt die Straße das Murrtal , die Murr speist dort einen Badesee. Am zugehörigen Parkplatz ist das "Remstal Klassik 2010"

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Liebevoll gepflegte Oldtimer sind hier zu besichtigen, und gleichzeitig war noch Modellboot- Rennen.

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Eigentlich wollte ich ja nur zu dem See, weil dort ein Grillplatz ist, aber weil man bei einem Oldtimertreffen keinen Funkenflug gebrauchen kann (schließlich kann man ja nie wissen, dass nicht doch etwas Benzin ausläuft) wurde der Grillplatz unbrauchbar gemacht. Mit Hunger im Bauch bin ich nicht zu genießen, und ein km weiter standen ein paar tausend Tonnen Schweinefutter am Weg. Nun, Männer sind bekanntlich Schweine und müssten daher auch deren Futter verdauen können.

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Fast zu schade, um Sprit draus zu machen. Aber nur optisch, roh schmeckt das ziemlich scheußlich. Aber der Hunger treibt die Körner von vier Kolben in mich rein. Mit Maisstärke gestärkt, schaffe ich die letzten 5 km über eine Passhöhe nach Fichtenberg, wo an einem Stausee ein wunderschöner Grillplatz mit viel Totholz in der Nähe zur (Nach-)Mittagsrast einlädt.

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Während das Grillgut vor sich hinschmurgelt, schmurgele ich in der Sonne - Warum habe ich eigentlich keine Badehose dabei? Eine Viertelstunde im Badesee wäre eine reinigende Abkühlung.

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"Durch die Sau" und begleitet von einer saftig gegrillten Zwiebel sowie einigen Folienkartoffeln schmeckt der Futtermais doch erheblich besser.

Weiter geht es ins Kochertal und dort entlang des ehem. "Klepperle". Als der Bahnbau Anfang des 20.Jahrhunderts in Untergröningen angekommen ist, platzte die Bahnaktien- Blase, aus der durchgehenden Verbindung von Aalen nach Schwäbisch Hall wurde nichts, und der Torso wurde Anfang unseres Jahrhunderts zu Zeiten explodierender Stahlpreise wieder demontiert.

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Wer von den unter 40-Jährigen weiß, was das ist?

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Und warum hat die Brücke ein Dach? (Sieht man in der Gegend öfters)

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Was soll das denn?

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Die Antwort.

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Schloss "hoch" über Untergröningen.

Ab hier weitet sich das Kochertal - der Tag geht seinem Ende entgegen. Der vor kurzem noch angenehm empfundene Wind beißt mir in die Beine, Pullover, Handschuhe, Mütze ... und der Kocher-Jagst-Radweg verläuft großteils auf der B19. Die Waden krampfen, im Brigantentritt geht es weiter, das gibt aber kalte Füße. Auch im Flachland kriege ich den 8. von 8 Gängen nicht mehr gedrückt. Keine Besichtigung mehr, es geht nur noch das Tal des Kochers (hier nur noch ein Bach) hinauf nach Aalen. Die letzten 5 km durch ein zu dieser Zeit gottverlassenes Industriegebiet zum Bahnhof, der wie üblich, erst ausgeschildert ist, wenn man ihn schon sieht. 20 Minuten noch, das reicht für drei Schälchen Suppe im "Hongkong" und zur Zubereitung von einmal Huhn auf Reis in scharfer Soße und einer gebackenen Banane mit Honig. Gegessen wird im Zug, anschließend traumlos geschlafen. In Stuttgart schubst mich jemand aus dem Zug, nicht dass ich noch sitzenbleibe und wieder zurück nach Aalen fahre. Ich bin so fertig, dass ich 2 km Richtung nach Hause noch mitsamt Fahrrad in die S-Bahn steige.

Zu Hause zeigt mein 6-Euro-Fahrradcomputer 126 km an, Höhenmeter spielen keine Rolle die Angaben über verbrauchte Kalorien und Fett sind ein Witz, die schaue ich mir gar nicht an. vmax=55,6 km/h (Abfahrt nach Fichtenberg), vmin = 4,8 km/h (der Schlussanstieg nach Hause), 6 Stunden reine Fahrzeit und vier Stunden alles Andere von Mittagsrast bis Wartezeit an Kreuzungen.

Am nächsten Tag steckt mir die Fahrt mehr in den Knochen als der Berg letzte Woche. Anstatt wie gewohnt im 5. Gang brauche ich für den Anstieg ins Büro den zweiten.

Im Nachhinein eine schöne Tour und gute Alternative zur Wanderung, wenn die Berge kein geeignetes Wetter haben. Jeder Zeit wieder. Die "bergige" Landschaft rund um Stuttgart möchte ich nicht eintauschen - auch nicht gegen die Möglichkeit, es nur 80 statt 200 km in die "richtigen" Berge zu haben.
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Re: VRP II - schöne Heimat
Antwort #1 - 26.01.2011 um 21:01:19
 
Nicht genug damit, dass mich der Tennisarm plagte. Am 17.10. äegrete mich auch noch eine üble Erkältung.
Und dann noch so ein Dreckswetter. Aber dafür, Tinchen etwas meiner schönenn Heimat zu zeigen, sollte es reichen.
Und es begab sich vor langer Zeit, dass für Technikfreunde oberhalb der Geislinger Steige ein Weg eingerichtet wurde, auf dass sie die sonst in wenigen Minuten durcheilte Strecke ausgiebig betrachten und den damals noch neuartigen Dampmfrössern in den Schornstein spucken können.

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Der Weg ist heute nicht mehr in den Karten vorhanden, auch der Zugang wurde unbrachbar gemacht, der Rest des Weges hingegen ist noch vorhanden.

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Hier wirde ausgeholzt, damit keine Äste in die Hochspannungsleitungen fallen

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Hinter uns der verbuschte Nordhang, vor und tief unter uns die Gleise

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Abschnittsmarkierungen für die Felsräumer

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Die Wegesicherung ist stabil.

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Sieht aus wie eine Festung, soll aber nur das Gestein darüber vor dem Absturz stützen.

In der Schihütte in Weiler essen wir noch einen einfachen Imbiss und warten darauf, dass es mal zu regenen aufhört. Wir gehen noch auf die Burg Helfenstein und dann irgend wie in Fallinie zurück in die schöne Stadt.
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Antwort #2 - 26.01.2011 um 21:36:56
 
Die nächste Gelegenheit ergab sich dann am ersten Novemberwochenende. In den Alpen ist schon längst angewintert worden, bei mir zu Hause geht es noch mal durch fallende Blätter.

Zunächst mal ist am Vorabend für eine gute Grundlage zu sorgen.
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Von Unterhausen steigen wir zur Unterhose.
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Vorbei an Jahrhunderte alten Bäumen
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geht es zur Bärenhöhle-
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wo eine ungewollte Pilzzucht statt findet.

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Wieder draußen, in Licht und Luft,

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freuen wir uns an den "kleinen Bergen"

Unser Ausflug endet beim nach Mörikes Erzählung benannten Schloss Lichtenstein, das der unten liegenden Gemeinde seinen Namen gibt.
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Wie üblich, bei Nacht.

Wir steigen noch mal am Gegenhang eine halbe Stunde auf, weil wir ja noch von Honau zum Auto nach Unterhausen müssen, und 3 km Bundesstraße müssen wir uns nicht antun. Außerdem hat ein Spatziergang über dem Lichtermeer des Speckgürtels um Stuttgart auch was.
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« Zuletzt geändert: 26.01.2011 um 21:54:29 von Lamл[tm] »  

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Re: VRP II - schöne Heimat
Antwort #3 - 26.01.2011 um 22:38:37
 
Ein Alb-Traum wurde am 17.11. wahr: Der letzte fast sommerliche Tag auf der Alb. Leider hatten Tinchen & ich an diesem Wochenende nur einen Tag Zeit. Sonst wärte es noch mal in die Alpen gegangen. Aber im nachhinein ist auch dieser Tag unvergesslich.

Von Rosswangen (Stadtteil von Balingen) geht es steil und kurz (1km)
...

vorbei an (und manchmal auch über) uralte Bäume die 400 Höhenmeter auf den Plettenberg. Mit 1002 Metern ist er einer der 12 Tausender der Alb.

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Warum er nicht mehr 1005 Meter hoch ist wie früher, sieht man hier.

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Am Gipfelkreuz ist nicht oben - wie oft könnte man das Gipfelkreuz nicht sehen, wenn es am höchsten Punkt stehen würde.

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Dafür hat man vom Gipfel einen Apenblick über das nach Süden sanft abfallende Hochplateau.

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und natürlich die obligate Gipfelaufzeichnung mit Entfernungsangabe. Smiley

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Wir gehen entlang des Südhangs bis zu diesem Schießstand - aber nicht um (O-Ton der Flintenbürscherl) Mistfiehcher abzuknallen, sondern um uns wieder zu stärken.
Möge niemand behaupten, Brotzeiten seien per se ungesund.

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Aber für den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Schießstands ist die Lage auch einzigartig- auf dem ausgeräumten, steilen und bröseligen Hang können sich die zum Abknallen vorgesehenen Subjekte nur langsam bewegen - und der Präsentierteller ist mehrere hundert Meter breit.
http://touren.lampatzer.de/kurzberichte/20101114tina-plettenberg-lochen/panorama...

...

Dazu sag ich jetzt mal nix. Das mit dem Golfplatzbau ist auch so eine Blase. Bin mal gespannt wann die platzt.

Um noch ein paar Höhenmeter zu machen, steigen wir ab nach Hausen am Tann und dann über den Schafberg und Lochen zurück nach Rosswangen.

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Wir genießen noch mal den Tag am Schafberg - 14 Tage später fällt der Winter über die Alb her. Aber auch das soll seine Reize haben.
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« Zuletzt geändert: 26.01.2011 um 23:08:01 von Lamл[tm] »  

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Re: VRP II - schöne Heimat
Antwort #4 - 26.01.2011 um 23:00:44
 
Es war noch nicht mal Dezember, aber schon Winter-opening. Und das auch noch mit Schnee - hier zu Lande eine echte Rarität.

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Für die begeisterte Abfahrerin Tina die erste Gelegenheit, sich auch mal auf dünnen Brettern fort zu bewegen.

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Am Kältepol vorbei

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und hoch über das Rinnental, in dem die stark befahrene Loipe verläuft.

Am Sonntag dann geht es gleich ab in die Wildnis. Wir parken am "Stich" bei Albstadt- Onstmettingen.
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Immer am Trauf entlang. Links die Aussicht, rechts der Raichberg- Sendeturm, welchen wir nur ein Mal kurz zu sehen bekommen.

Schneeschuhe wären aber die bessere Lösung gewesen:

http://www.youtube.com/watch?v=pOHoIhP86jU

Aus dem auch im Sommer nur selten zu heißen Klima macht man hier etwas:
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Burgfräulein Smiley

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Es ist serviert!

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Erst am Schluss beschleunigen die Schi die Tour wirklich - von hier noch 6 km zum Auto.

In Stuttgart noch eine Überraschung für Tinchen. Ich habe einen two-for-one in einem Restaurant der "gehobenen" Klasse, so dass der Tag noch mit Lachssteak und anderen Leckereien perfekt gemacht wird.
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Re: VRP II - schöne Heimat
Antwort #5 - 27.01.2011 um 19:49:04
 
Nach so vielen Tagen bei mir ging es auch mal in Tinchens Heimat, den Taunus.

Zum großen Feldberg sind es zwar nur 30 km Luftlinie, aber weil sie von zu Hause aus Wiesbaden entweder auf ganzer Länge durch- oder südlich umfahren muss, geht nichts unter einer Stunde. Aber weil nur am großen Feldberg Schnee angesagt war, fahren wir mal dahin.
Zwar kein Schneefall, aber wenigstens gefrorenes Wasser. Dafür ist es so windig, dass der Regen keine Zeit hat, den Schnee zu durchweichen. Statt dessen bildet sich durch die Verdunstungskälte eine Harschschicht, die in dem flachen Gelände die Ski von allein laufen lässt. Bergab jedenfalls.
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"Gipfel in Wolken".
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Der dunkle Schleier rechts im Bild ist der etwa 10 Meter entfernte Aussichtsturm.

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Der Wind hat ganze Arbeit geleistet.

Dann waren noch diese netten jungen Leute unterwegs und hatten offensichtlich ihren Spaß im Schneeregen:
http://www.youtube.com/watch?v=i-St_iddAMY

Das ohnehin (unmotiviert) mies gelaunte Tinchen ist jetzt endgültig stinkig, es will nur noch nach Hause:
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Am Sonntag gibt es nur einen kleinen Spatziergang rund um Kiedrich:
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wobei wir vor lauter Bäumen nichts Ablichtwürdiges finden konnten. Schnee gibt es dort unten natürlich nicht. Aber den gibt es nicht mal mehr auf der Alb, die im Föhn-Einfluss der Alpen liegt.
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Sonnenbühl - Hettingen
Antwort #6 - 27.01.2011 um 20:13:20
 
Der zweite Albtraum - quer durch.

Erst kurz vor dem Ziel in Sonnenbühl- Undingen wird es hell.
...


Aber was tut man nicht alles für eine Gebietsdurchquerung (wenn auch nur in der kurzen Richtung). Dafür darf man schon mal mitten in der Nacht aus dem Bett.
Und man nimmt seinen Fotoapparat mit, um dann festzustellen, dass die Batterien leer sind. Weiter verkritzelt man sich seine Landkarte mit einer nicht realisierbaren Route.
Geplant ist, die ersten 8 km schnell nach Melchingen zu loipeln, um erst ab dort in die Wildnis zu wechseln.
...

Blick zurück auf Undingen
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Undingen,+Sonnenb%C3%...
Das Ziel Sigmaringen liegt ganz am südlichen Rand.

Doch die Rechnung habe ich ohne Neuschnee gemacht, und unter der Woche wird so früh nicht gespurt.
...

Blick zurück

und voraus:
...


http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Undingen,+Sonnenb%C3%...
Durch das Hirschental (säbelförmige Lichtung am Südrand) und vorbei an der Melchinger Mühle geht es wieder hinauf auf Buchhalde und Kreuzbühl,
...


wo mir ein aussichtsreicher Vesperplatz ins Auge springt.
...


...

Endlich kommt auch die schon für morgens versprochene Sonne.

Der Kreuzbühl trägt seinene Namen in der Tat - ein "Laddeguschdl" neben dem anderen. Und alle nagelneu!
...


In wenigen Minuten geht es jetzt durch die halbe Wanderkarte,
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bevor es wieder zäh weitergeht.
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Ich erreiche das Bettelmannsloch, ein ca. 10 m tiefer steiler Erdfall.
...


Nun wird relativ kompliziert und umwegig(um Steilabfälle zu umfahren), vorbei an Eßlesberg und Riesbüchle, die Passhöhe der K7160 (Gauselfingen-Hausen(Lauchert)) erreicht. Zu Fuß geht das schneller, aber wir wollten ja rutschen und nicht stapfen. Smiley
Am Dieterweg (nach Neufra direkt von Norden)
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Undingen,+Sonnenb%C3%...
geht es zügig nach Neufra.
...


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Durch das wunderschöne Fehlatal (http://www.schwaebischealb.de/ziele/mitgliedsorte_von_a_z/gammertingen/geologie_...) geht es, entlang ungezählten Mäandern, nach Hettingen.
Der Weiterweg nach Sigmaringen (nur noch 14 km) scheitert an dem Zeitverlust wg. nicht vorhandener Spur am Morgen.
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Gegen 18 Uhr sitze ich im Zug nach Hause.
...


Hiermit endet die Reihe VRP II- schöne Heimat. Was jetzt nachkommt, vermag diesen tollen Tag nicht mehr zu toppen.
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« Zuletzt geändert: 04.03.2011 um 13:18:27 von Lamл[tm] »  

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Re: VRP II - schöne Heimat
Antwort #7 - 25.02.2011 um 10:51:51
 
Nachdem das Wochenende so mies war und das nächste ebenso angekündigt, geht es am Mittwoch raus.

In Oberndorf, einem idyllisch am Hang liegenden Städtchen geht es los
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Die noch erstaunlich verschneiten Wälder geben gelegentlich den Bilck auf die Bollerfelsen frei

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Doch lang bleibt der Schnee jetzt nicht mehr

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und wieder herunter nach Aistaig.

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Die Lebensader der Schwaben

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ist hier noch ein rechtes "Prunzbächle"

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an der auch Vögelfreund seine Freude hätte

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An den zerrütteten Bollerfels

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Panorama:
http://touren.lampatzer.de/kurzberichte/20110223oberndorf-sulz/BollerfelsPano.jp...

haben ein paar Unentwegt- Verwegene sogar den Bohrhammer angesetzt

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Enttäuschend? Nicht ganz - am Vorwerk des Felsen gibt es dann doch ein paar anscheinend lohnendere Routen

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Panorama:
http://touren.lampatzer.de/kurzberichte/20110223oberndorf-sulz/BollerVorwerkPano...

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Von der Winter- auf die Sommerhalde

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Von den Burgruinen der Alb (hier: Bogeneck) sind oft nur noch bewaldete Steinwälle übrig - zu früh wurden die meisten zerstört. Der Abstieg des Rittertums begann in dieser Gegend.

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Dafür gibt es hier ein paar echte von Mammut gesponsorte Bäume (sie sind allerdings klimabedingt nur halb so hoch wie im Sequioa- Nationalpark)

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Bereits ein leichter Bogen entscheidet ob der Schnee liegen bleibt oder nicht.

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Nein, wir sind hier nicht bei Hamburg, sondern bei einer besser erhaltenen Burgruine

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Der verpasste Zug erweist sich als Glücksfall - in Sulz verschlägt es mich in den Gasthof Lamm. Kartoffelsuppe, saures Herz (hört sich rustikal an, ist aber eine Delikatesse in Rotweinsoße), Johannesschorle und kleines Hefe, alles sehr lecker und zusammen für 18 € - so muss das sein.

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Das Abenteuer beginnt noch - Am Abstellbahnhof in Stuttgart wecken mich die Reinigungskräfte mit dem freundlichen Hinweis, dass das Übernachten in abgestellten Zügen unzulässig ist Smiley
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