Zitat:Ich bin mir nicht sicher, ob der Autor dieses Beitrags die Entstehung und Wirkungsweise des Föhns verstanden hat:
- Föhn ist nicht für den Morgen typisch, sondern baut sich i.d.R im Laufe des Tages auf (und bricht mit dem Ende der Sonneneinstrahlung wieder zusammen)
- Föhn gibt es nicht nur in Nord-Süd, sondern ebenso in Süd-Nord-Richtung (dann halt auf der Alpensüdseite).
- Ursache des Föhns ist die Hebung feuchter Luftmassen, wenn diese gegen die Berge strömen. Daher ist Staubewölkung am Alpenhauptkamm ein charakteristisches Merkmal des Föhns
- bei Föhn sind die Windgeschwindigkeiten umso höher, je höher ein Punkt gelegen ist - der Spitzenwert wird am Alpenhauptkamm erreicht (oft >100 km/h)
- eine "leichte Südströmung" ist i.d.R. gerade kein Föhn. Bei schwachen Luftdruckgegensätzen zwischen Nord und Süd baut sich keine stabile Strömung auf, die über den Alpenhauptkamm hinwegreicht.
- Föhn ist durch eine großräumig relativ einheitliche Windrichtung in Nord-Süd / Süd-Nord-Richtung gekennzeichnet (natürlich kann es durch Geländegegebenheiten kleinräumige Ablenkungen geben)
Das, was im Beitrag beschrieben und in der Tabelle dargestellt wird, sind eher Berg-, Tal- und Hangwinde (siehe DAV-Handbuch). Diese sind aufgrund ihrer Kleinräumigkeit in der Tat schwer vorhersagbar - da kann es schon reichen, dass ein Tal noch beschattet wird, während in das Tal nebenan schon die Sonne scheint.
Warum der DWD bei Prognosen zum Alpenföhn im Gegensatz zur ZAMS versagen sollte, erschließt sich mir auch nicht - Wettermodelle sind Gegenstand internationaler Kooperationen