Mit der SAN im Pindos-Gebirge unterwegs

Wer von Euch hat vom Pindos-Gebirge schon mal etwas gehört? Wer war schon mal im Nordwesten Griechenlands zum Wandern? Wenn Ihr diese Fragen mit “Nein” beantwortet, geht es Euch so wie mir bis zum letzten Herbst.

Ein Bericht in der Zeitschrift “Bergsteiger” im Jahr zuvor hatte mich neugierig gemacht; und da ich immer wieder auf der Suche nach neuen Bergerlebnisse auf noch nicht ausgetretenen Pfaden bin, war das Tourenziel für die Herbsttour 2024 schnell festgelegt. Einen Rother Wanderführer für das Pindos-Gebirge gibt es auch - das erleichterte die Tourenplanung doch erheblich.

Wir starten im Oktober 2024 zunächst mit zwei Übernachtungen im Talquartier in Monodendri. Etwas untypisch für eine Bergtour führt unsere erste Tour zunächst hinab: in die Vikos-Schlucht, die im Gunnessbuch der Rekorde einen Eintrag als tiefste Schlucht der Welt hat. Auf dem Weg hinab machen wir noch einen Abstecher zum Kloster Agia Paraskevi. Anschließend geht es kontinuierlich bergauf bis zum Ausstieg aus der Schlucht bei Vikos. Die Schlucht selbst zieht sich noch ein ganzen Stück weiter talaufwärts - wir werden den oberen Teil bei unserem Rückweg von der Astraka-Hütte wiedersehen.




Vikos-Schlucht und Kloster Agia Paraskevi

Am nächsten Morgen gibt es erst mal Aufregung: Martin, unser Fahrer, hat seinen Autoschlüssel verloren Für den Wechsel auf die andere Seite der Berge müssen wir daher improvisieren - ein Bekannter unserer Quartierwirts spielt Taxi und fährt uns. Zum Glück sind wir die nächsten Tage nicht auf das Auto angewiesen, da wir auf der Astraka-Hütte übernachten. In der Zwischenzweit wird ein Ersatzschlüssel aus Deutschland besorgt.

Die Hütte Astraka liegt sehr zentral im schönsten Teil des Pindos-Gebirges auf einer Hochebene, nahe der mit dem Gamila (2.497m) und Astraka (2.413 m) höchsten Berge der Gegend. Und natürlich sind diese auch unsere Ziele für die nächsten Tage. Aber zunächst steht am ersten Nachmittag ein kurzer Ausflug zum wunderschön gelegenen Drachensee (Drakolimni) an. Von dort sieht man auch gut den Charakter der Hochfläche: in jeder Richtung brechen am Rande steile Abbrüche und Schluchten ab.




Drakolimni und Abbrüche am Rand der Hochebene

Nach der Tour auf die Gamila ist der Faupax auf meiner Seite: ich lasse die Schuhe zum Lüften vor der Hütte stehen, und vergesse sie am Abend natürlich. Am Morgen: keine Schuhe mehr da ! Die Schuhe selbst finden sich beim Suchen rund um die Hütte, aber die Einlegesohlen bleiben verschwunden. Der Hüttenwirt meint, das könnten Füchse gewesen sein. Wer weiß, vielleicht polstern meine Einlegesohlen jetzt einen Fuchsbau. Zumindest meine Schuhe habe ich wieder - und mit einem zweiten Paar Socken geht es auch ohne Einlegesohlen.




Tour zur Gamila

Der dritte Tag führt uns schließlich auf den Astraka, demn Namensgeber der Hütte, ehe es am vierten Tag in einer langen Tour durch die Tymfiberge hinab nach Tsepelevo geht. Auf diesem Abstieg passieren wir auch das obere Ende der Vikos-Schlucht. Nach einer Pause in einem Café holt uns ein Bekannter unseres Wirts aus Monodendri ab. Der Ersatzschlüssel ist mittlerweile auch eingetroffen, und wir können nach Konitsa wechseln.








Tour auf den Astraka








Durchquerung des Tymfi-Gebirges nach Tsepelevo

Von Konitsa aus stehen nun noch zwei Touren auf dem Programm: zum unscheinbar im Wald versteckten Hausberg Trapezitsa (1.990 m) mit wunderbarer Aussicht, und durch die Aoos-Schlucht zum Kloster Stomio über eindrucksvolle Steinbrücken.








Tour zum Trapezitsa










Über Steinbrücken entlang der Aoos zum Kloster Stomia

Autor: “RenntierKarsten” (Karsten Seliger)
Teilnehmer “Strauchdieb” (Martin Endrich) und “holgi” (Holger Süßenbach)

obadoba, 24.09.2025 10:12
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