Nun aber Klartext, nach dem Eintrag von Elli ins Forum ob „Was geht...?“ kam die Frage auf: Wohin? Da man bei der Elli mit 700 Höhenmetern gar nicht kommen braucht, sonst rennt sie am Abend noch zusätzlich auf den Heuberg, muss also viel Differenz her, sprich weit unten im Inntal weggehen und rauf auf die Pyramidenspitz. Einzelnen Sektionsmitgliedern scheint das wohl zuviel zu sein. Schneeschuhe mangels Besitz und Ski mangels Fahrkönnen werden verteufelt und ein Nochnichtmitglied namens Volker gesellt sich noch zu uns.
Seine Ausführungen, dass wenn wir den Gipfel nicht schaffen, der „Weg ja das Ziel sei“, wird mit 2 sprachlich-argumentativen Schlägen auf den Hinterkopf sowie einem verbalen Gesichtszerkratzen (Mädels machen das so, oder?) widersprochen, womit er auf Linie gebracht ist (
gleichgeschaltet wollt ich jetzt nicht schreiben). Leider nicht ausreichend, wie sich herausstellt.
Vorderkaiserfelden ist schnell erreicht und da es von dort aus 2 Wege gibt, verliert man sich kurzzeitig, dank moderner Technik (Handys) sind wir aber schnell wieder vereint. Selbst ab Hinterkaiserfelden ist gut gespurt und es geht fröhlich weiter bis, ja bis die Fußspur schwächelt, und nur noch Schneeschuhtapper uns den Weg weisen. Das folgende Stück wird dann so richtig saumäßig anstrengend, denn die
gemeine Latschenkieferus alpinum stellt neben den bekannten Schnitzelfallen auch noch ganz aktuell Weihnachtsspeckfallen auf.
Als uns ein Schneeschuhgeher entgegenkommt, welcher sanft über den Schnee schwebt, kommen schon Zweifel an der gewählten Anstiegsart auf. Doch er macht uns Hoffnung, oben geht’s wieder besser. Als wir Volker den weiteren möglichen Zeitplan mit dem Abstieg von Vorderkaiserfelden mit Stirnlampe darlegen, ernten wir fragende Blicke. Ich schlage vor, es ab jetzt in Arial 48 über die Titelseite der Homepage zu setzen:
Lampe mitnehmen! Ein weiteres Schneeloch in das Volker dann stürzt, gibt ihm wohl den Rest, er kehrt um.
Auch mir kommen zwischendrin Zweifel, ob denn der Gipfel noch hergeht, aber bei 1. Tour im Jahr schon scheitern, an diesem Kinderberg, noch dazu wegen konditioneller Schwächen und nicht wegen technischen Schwierigkeiten, nein das darf nicht sein! Dank meines doppelten Gewichts brech ich nicht doppelt so oft, sondern eher viermal so oft in den Schnee ein wie Elli (climbysche Potenzschneeeinbruchsformel) aber nicht loosen und jammern sondern kämpfen und quäl dich ist angesagt. Und dann wird der Gipfel doch noch erreicht mit einer genialen Wetterstimmung, hinter uns im Norden um Andydorf, Yakhausen und Petheim Wolken und Regen, im Süden das sonnige Inntal mit den freien Zentralalpen und davor der dunkle Kaiser.
Trotzdem gestaltet der Wind die Gipfelpause eher kurz und schneller als erwartet ist Vorderkaiserfelden erreicht, wo das Gipfelteam fertig, aber glücklich den Erfolg feiert.
Der rasante Abstieg bot noch herrliche Farbenspiele am Abendhimmel und eins ist sicher, das nächste Mal probiert Volker den Gipfel auch.
Viele Liebe Grüße von climby