Erfahrungen einer 4.000er-Novizin oder Phantom-Bergsteigen im Berner Oberland
19.08.-23.08.2006


Die Vorbereitung

Nachdem ich in den letzten Jahren aus allerlei Gründen überwiegend beruflicher Natur nicht an den großen "Heldentaten" der Sektion teilnehmen konnte, waren Hochtouren und der seit langem gehegte Wunsch nach einem 4.000er irgendwo ganz hinten in meinem Hirn verschüttet …
Irgendwann aber hat Yak in einem seiner Mails was von Ann-Sophies Geburtstag und ihrem nächsten 4.000er erwähnt. Das könnte doch das richtige sein, Kindergeburtstag im Wallis. Das sollte ich auch noch schaffen, sogar ein Schisser wie ich dürfte da hochkommen. Immerhin gibt es in den Westalpen riesige Spalten und mir machen ja schon die in den Ostalpen manchmal genug Angst ;-)
Also mal vorsichtig Interesse angemeldet, Yak meint, er würde da auch mitfahren, aber vielleicht nicht die ganze Woche. Gut, der Urlaub ist knapp, also sollten 5 Tage auch reichen …

Der August und damit Ann-Sophies Geburtstag rücken näher, aber irgendwie ist plötzlich nicht mehr die Rede vom Wallis … Yak faselt was von "da wollt ich schon immer hin", "da war ich noch nie" und "da nehmen wir Hasei mit, allein geht das nicht" … ???
Irgendwann kommt die Meldung, dass Hasei mitfährt, ich blättere munter im neu erworbenen Gödecke und denke mir nur, dass da verdammt wenige Touren drin sind, die mit F wie "facile", also "leicht" eingestuft sind.
Inzwischen ist mir auch das Ziel bekannt, Berner Oberland, aha, mal sehen, was da so rumsteht … und da kommt auch schon das Mail mit dem Tourenvorschlag vom lieben Yak … was will der machen? Gödecke gezückt. Das trau ich mich nie! Und auch noch in 5 Tagen? Hrmpfff ….
Aber auf mein Mail kommt nur die erfrischende Antwort: "Ah, das erwartete Panikmail …" und ich bekomme prompt die erste Lektion, wie man das so macht mit den Westalpen. Planen, planen, planen, denn erstens kommt es anders … und von den Zielen abrücken kann man immer noch …
Na gut, die beiden werden schon wissen, was sie tun, außerdem kennen sie mich und meine Bergerfahrung schließlich …

Eine Woche bevor es losgehen soll, scheitern wir mit Ansage auf der Trainingstour. Der Große Möseler sollte es sein, zur Aufstiegsverkürzung mit dem Bergradl am Schlegeisspeicher entlang. Allerdings ist der Startpunkt reichlich spät gewählt, aber auch die Seilschaften, die morgens von der Hütte starten, haben irgendwann aufgegeben, sich durch den reichlichen Neuschnee zu wühlen.

© Yak 2006
Abstrampeln am Schlegeisspeicher

Das Radeln mit schwerem Hochtourengepäck und schweren Bergschuhen ist tierisch anstrengend, obwohl der Weg flach ist, und ich hab gedacht, ich bin dieses Jahr fit :-(
Wir gehen zumindest bis zur 3.000m-Marke und schauen uns noch ein paar Spalten aus der Nähe an - eine für meinen Geschmack zu nah, so dass ich verweigere und wir doch drumherumgehen.

Alles in allem eine nette Tour, das nächste Mal sollte man nur etwas früher losgehen. Wir sind aber zufrieden und dem Berner Oberland steht damit nichts mehr im Weg - denken wir.

 

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