Infos:
Anreise: Zur Hauptsaison ist mit entsprechendem zeitlichen Vorlauf ein Flug Frankfurt-Malaga und zurück für 180 €zu kriegen. Zr Nebensaison z.T. deutlich billiger.Werktags abends um 19 Uhr 13 fährt ein Zug von Malaga, morgens um 9 Uhr 01 und mittags gegen 15 Uhr fahren zwei Züge nach Malaga. Die S-Bahn fährt etwa stündlich bis Alora, Fahrpreis 2€50, ab dort kostet das Taxi, wenn man eins kriegt, 15 Euro. Stoppen ab Bahnhof Alora ist sehr demoralisierend.
Mietwagen sind vor kurzfristig sehr teuer, mit 3-4 Tagen Vorlauf (Internet) allerdings ab 15€ pro Tag zu haben. Mit dem Auto 1 1/4 Stunde ab Flughafen.
Zugänge: Vor Ort braucht man eigentlich kein Auto - an die oberen Sektoren der Frontales wird jedoch trotz Verbots gefahren, was eine knappe Stunde Aufstieg und eine halbe Stunde Abstieg spart. Zu den Cotos oder dem Makinodromo führt der Weg durch die Eisenbahntunnels. Am Wochenende ist das verboten, aber wer sich erwischen lässt, ist selber schuld, denn der Sicherheitsdienst parkt sein unübersehbares Auto am Eingang des ersten Tunnels. Der alternative Zugang über den Camino del Rey dauert mit 2 Stunden etwa vier mal so lange. Alternativ fährt man mit dem Auto etwa eine halbe Stunde um die Huma herum und steigt dann von oben 400 Höhenmeter ins Makinodromo ab, zu den Cotos geht es dann weitere 200 Höhenmeter zum Bach und dann erneut 100 Meter nach oben. Das Teilgebiet "Zeppelin" ist ohne Tunnels nur sehr abenteuerlich zu erreichen. Man geht zur o.g. Schafsfarm und steigt über Schrofen etwa 200 Höhenmeter zu den Ausstiegen der langen Routen ab. Anschließend über Dächer abseilen - das macht mit Sicherheit kein Mensch.
Gestein: Fast ausschließlich Kalk, typisch sind stark überhängende Routen auch in mittleren Schwierigkeiten. Die Bewertung ist dort großzügig. Nicht überhängende Routen sind mitunter anspruchsvoll. Es gibt einen Sandsteinfels auf der anderen Seite des Speicherbeckens. Die wenigen Routen mit mehreren Seillängen sind fast alle in der Schlucht, also eher was für Frühjahr oder Herbst. In den Sportkletterrouten kann man Keile getrost unten lassen. In einigen Sektoren ist wg. eines oberhalb der Kletterwände verlaufender Zustiegswegs ein Helm nötig. Außerdem lösen im Schrofengelände über den Wänden herumlaufende Gemsen und in den Wänden startende oder landende Geier Steinschlag aus. Letztere "putzen" beim Nestbau das Gelände oberhalb des Nistplatzes.Dabei zerschellen schon mal Brocken in Größe eines Geiers am Einstieg.
Unterkunft: Die ersten 4 Tage schliefen wir im Refugio am Camping El Chorro (9 € 60 pro Nacht und Nase, spartanisch ausgestattete Küche, eigene Kocher sind sinnvoll, danach hatten wir einen neuen Bungalow gemietet. Die Teile haben Holz im Badezimmer, ich möchte nicht wissen, wie die nach 3-5 Jahren aussehen. Ein Vierer- Bungalow kostet 65 Euro pro Tag, ist aber deutlich kleiner als eine gleich teure Vierer-FeWo im Alpenraum. Heizung ist ein Strahler, das Wasser ist so stark gechlort, dass es nur abgekocht genießbar ist. Oberhalb des Campings ist aber eine Quelle. Das Warmwasser kommt fast kochend aus der Leitung, wird im Refugio längere Zeit kein Warmwasser gebraucht, dann wird die Dusche auch schon mal zum Dampfstrahler.
Verpflegung: Die meisten Lebensmittel sind etwa gleich teuer wie in Deutschland. Ausnahmen sind frischer Fisch, sogenannte Delikatessen und tlw. auch frisches Obst, die nur etwa ein Drittel bis halb so teuer sind wie hier. Gute und preiswerte Gastronomie ist mitunter nicht einfach zu finden. Das Restaurant "La Garganta" in El Chorro wartet mit unzureichenden Portionen auf, das Refugio gleichen Namens mit aufgewärmten Fertigpizzas, einer zur Herstellung von Brettern geeigneten verrauchten Luft und herumgrölenden Gästen. Die Bar am Campingplatz soll recht empfehlenswert sein, verkauft aber eher einfache Speisen, die man mit geringem Aufwand selbst herstellen kann. In Alora haben wir ein Stück unterhalb des Marktplatzes ein sehr feines Fischrestaurant gefunden.
Wetter: Im Winter ist das Meer deutlich wärmer als das Landesinnere, so dass fast rund um die Uhr Landwind herrscht. Bei entsprechender Windstärke kann dann die Nachtkälte der an Andalusien nördlich anschließenden Extremadura das Thermometer morgens an den (dortigen) unteren Anschlag bringen. Tagsüber wird es im Schatten 10-20 Grad warm, so dass man an warmen Tagen an die stark sonnenexponierten Felsen gar nicht ran will. Wenn die Sonne weg ist, geben die Felsen noch 3-4 Stunden Wärme ab, Danach wird es schnell kalt. Regen kündigt sich frühzeitig durch mehrtägige Windstille an.
Für Gebietsliebhaber gibz auch sommertaugliche Felswände in der Schlucht. Aber warum sollte man im Sommer zum Klettern nach Andalusien?
Sehenswertes: Neben den hier erwähnten Sehenswürdigkeiten und Wanderungen gibt es den Lobopark bei Antequera - hier kann man mal richtig unter Wölfen sein (nur mit dem Auto gestattet). Alora selbst ist noch für einen Nachmittagsausflug gut, zum Barbier von Sevilla
sollte auch ein Tagesausflug möglich sein. Ansonsten - Reiseführer zur Region gibt es genug.